Ernährung: Orthorexie: Wenn gesundes Essen zur Sucht wird
Scharfes Essen verlängert das Leben
Ob Chili-Schoten, getrocknete Chilis oder Chili-Pulver: In vielen Küchen dieser Welt sind die Scharfmacher nicht wegzudenken. Das in verschiedenen Paprika-Arten vorkommende Capsaicin ruft einen Hitze- und Schärfereiz hervor. Diverse Studien deuten darauf hin, dass Capsaicin neben der Schärfe auch noch andere Effekte erzielt. Es soll Krebs entgegenwirken und den Herzkreislauf in Takt halten. Auch eine groß angelegte chinesische Studie kam zu diesem Schluss. Demnach war das Risiko zu sterben für diejenigen, die häufig scharf essen, während des siebenjährigen Untersuchungszeitraums um 14 Prozent gesunken. Daraus zu schließen, dass scharfes Essen zwangsläufig das Leben verlängert, ist aber nicht angebracht. Es könnte genauso gut sein, dass diejenigen, die gerne scharf essen, einfach eine bessere Konstitution haben. Oder durch das scharfe Essen mehr trinken und dieser Umstand für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich ist.
Nur Bitterschokolade ist gesund
Wissenschaftler berichten im Fachblatt „Heart“, dass Menschen, die viel Schokolade essen, ein geringeres Risiko für Herzkreislauferkrankungen aufweisen. Demnach sinkt das Risiko für Herzkreislauferkrankungen um elf Prozent, die Gefahr für einen Schlaganfall sinkt sogar noch stärker. Die herzschützende Wirkung gilt dabei nicht nur für Bitterschokolade, die einen besonders hohen Kakaoanteil aufweist und deswegen als besonders gesund gilt: Die Forscher haben 21.000 Briten untersucht, die wie wir in Deutschland vor allem helle Schokolade mit einem niedrigen Kakaogehalt bevorzugen.
Foto: dpaJe mehr Vitamine, desto besser
Das Motto "viel hilft viel" ist in Sachen Vitaminen nicht nur sinnlos, sondern auch gefährlich. Vor allem bei den fettlöslichen Vitaminen A, D, E und K kann es zu einer Überdosierung und auf lange Sicht zu unerwünschten Nebenwirkungen und Gesundheitsschäden kommen. Studien zur Krebsprävention durch Vitamintabletten belegen immer wieder (so auch aktuell ein Paper des University of Colorado Cancer Center), dass die Zufuhr künstlicher Vitamine nicht nur keinerlei vorbeugenden Effekt hat, sondern im Gegenteil sogar das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen kann.
Forscher mussten Studien in der Vergangenheit sogar vorzeitig abbrechen, weil in der Gruppe der Probanden, die Vitaminpräparate zuführten, mehr Menschen an Krebs erkrankten und starben. In der SELECT-Studie (Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial) wurde 2008 die Gabe von Vitamin E und Selen untersucht. An der Studie nahmen 35.000 gesunde Männer teil. Es zeigte sich, dass in der Vitamin-E-Gruppe mehr Männer an Prostatakrebs erkrankten, als in der Kontrollgruppe. In der Selen-Gruppe stieg das Diabetesrisiko.
In der CARET-Studie (Beta-Carotene and Retinol Efficacy Trial) zeigte sich bereits 1996, dass eine erhöhte Vitamin-A-Zufuhr bei Rauchern das Lungenkrebsrisiko deutlich erhöhte, anstatt, wie man annahm, vor Tumoren zu schützen.
Foto: dpaBrot macht dick und ist ungesund
Gerade für die Verfechter kohlehydratarmer Nahrung steckt der Teufel im Brot: Es mache dick und trage sogar Mitschuld an Diabetes. Das ist so allerdings nicht richtig: Gerade Vollkornbrot (echtes Vollkornbrot, kein mit Malz eingefärbtes Weißbrot) hat sehr viel Ballaststoffe. Die sind gesund und machen satt. Außerdem liefert es verschiedene Vitamine sowie Iod, Flur, Magnesium und Zink.
Foto: dpa
"Light", "Leicht" oder "Fettarm" - das ist gut für die schlanke Linie
Die Lebensmittelindustrie hat den Trend zu bewusster Ernährung entdeckt und nutzt ihn mit Fitness- und Wellness-Begriffen gezielt aus. Doch die Verbraucherorganisation Foodwatch warnt: Oft werden so Lebensmittel beworben, die alles andere als kalorienarm sind. Der Verein hat das Nährwertprofil von sogenannten Fitness-Müslis, Wellness-Wasser oder Joghurt-Drinks überprüft und kam zu dem Ergebnis, dass die scheinbar "gesunden" Lebensmittel Softdrinks oder Fast-Food-Snacks beim Zucker-, Salz- oder Fettgehalt oftmals in nichts nachstehen. Bei fettarmen Produkten wird der Geschmacksmangel häufig durch zahlreiche andere Inhaltsstoffe, etwa Stärke und Zucker, ausgeglichen - der Kaloriengehalt unterscheidet sich kaum, ist manchmal durch den hohen Zuckergehalt sogar höher - und gesund ist das Light-Produkt noch lange nicht.
Foto: dpaKartoffeln machen dick
Wer meint, Kartoffeln seien ein richtiger Dickmacher, der ist einem Ernährungsirrtum aufgesessen. Die Erdäpfel selbst machen nämlich nicht dick, sondern die Zusätze, die bei der Zubereitung hinzukommen, wie etwa Fett. So hat eine Portion gekochte Kartoffeln 105 Kalorien, während Pommes frites bereits 369 Kalorien haben.
Foto: dpaÖko-Lebensmittel sind gesünder
Essen mit dem Biosiegel ist nicht unbedingt gesünder, wie eine aktuelle Studie ergeben hat. Laut einer Analyse der Stanford University, die in der Fachzeitschrift "Annals of Internal Medicine" veröffentlicht wurde, sind biologische Lebensmittel kaum oder gar nicht nährstoffreicher. Ebenso sollen sie ein kaum geringeres Gesundheitsrisiko bergen.
Lediglich das Risiko, dass Obst und Gemüse Pflanzenschutzmittel beinhalten, sinkt damit. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch die Wissenschaftlerin Dena M. Bravata. Weder Vitamingehalt noch Krankheitserreger waren in dem einen oder anderen – Bio oder nicht – zu einem höheren Teil vorhanden.
Foto: dpaAlkoholgenuss ist schädlich
Nicht immer. Wer Alkohol in Maßen trinkt, lebt womöglich gar gesünder. Das sagen jedenfalls verschiedene Wissenschaftler. Grund dafür: Ein gemäßigter Alkoholkonsum kann das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen verringern, indem er die Gefäße vor Ablagerungen schützt und das Blut dünner macht. Deshalb sollen Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum ein um 20 Prozent geringeres Risiko haben, an solchen Erkrankungen zu sterben, als Abstinenzler. Was „moderat“ genau bedeutet, bleibt dabei ungeklärt.
Foto: dpa/dpawebKochen zerstört Nährstoffe
Ein klares Jein: Beim Kochen können bestimmte Nährstoffe zerstört werden. Das ist richtig. So werden im Kochtopf Vitamine abgebaut und wasserlösliche Substanzen ausgelaugt. Allerdings sind andererseits auch einige Nährstoffe nur durch Garen für den Körper verfügbar.
Auch nicht zu vergessen: Durch das Erhitzen bestimmter Lebensmittel werden Keime und ungünstige Stoffe auch unschädlich gemacht. Nur auf Rohkost zu setzen, ist deshalb auch falsch: Diese ist nämlich schwer verdaulich. Das Ergebnis: Wer viel Rohkost ist, könnte irgendwann viel unverdaute Nahrung im Darm lagern. Verdauungsstörungen, schmerzhafte Blähungen und Durchfälle sind dann die Folgen. Also: Zur Abwechslung weiterhin auch mal gekochtes Gemüse kann also nicht schaden.
Foto: dpaMargarine ist besser als Butter
Butter ist schon seit Langem als Cholesterin-Bombe verschrien. Der Vorwurf: Cholesterin und gesättigte Fettsäuren sollen Herzkreislauf-Erkrankungen begünstigen. Fakt ist aber: Butter ist ein natürliches Lebensmittel. Das Gemisch besteht aus allen nur erdenklichen Fettsäuren. Außerdem kann Butter sogar in gewissem Maß gut fürs Herz sein: Sie kann den Anteil an herzschützendem Cholesterin im Körper verstärken.
Foto: dpa/dpawebFrisches Gemüse ist besser als Tiefgekühltes
Diese Aussage stimmt eindeutig nicht. Tiefkühlkost kann unter Umständen sogar gesünder sein als frische Lebensmittel. Das Gemüse, das im Tiefkühlfach landet, wird oft frisch vom Feld schockgefroren. Dadurch bleiben viele Vitamine erhalten, die licht-, luft- und wärmeempfindlich sind. Bei frischem Gemüse kann es hingegen vorkommen, dass es Tage lang in Kisten im Supermarktregal liegt und dadurch einen Großteil seines Vitamingehalts einbüßt.
Damit ist häufig genau das Gegenteil der Fall: Tiefkühlgemüse ist manchmal sogar besser als frisches Gemüse.
Foto: APDer Mensch braucht kein Fleisch
Eine der meistdiskutierten Fragen: Ein großes Gehirn braucht Fleisch, sagt etwa der Biologe und Naturhistoriker Josef Reichholf. Beim Aufbau sei es notwendig, die entsprechenden Proteine und die flüchtigen Fettsäuren zu haben, die die Gehirnmasse bilden. Und dafür sei Fleischgenuss notwendig. Hätten wir früher kein Fleisch gegessen, hätten wir uns nie von den Affen unterschieden, so Reichholf und deshalb sei der Fleischverzehr für eine gute Hirntätigkeit notwendig.
Stimmt nicht, sagt hingegen Helmut Oberritter, der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Ein Erwachsener könne sich ohne Schwierigkeiten fleischlos ernähren, wenn er stattdessen für eine vollwertige Ernährung auf Milchprodukte, Eier und Fisch setze. Auch eine Londoner Studie sowie eine Langzeitstudie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg zeigten bereits, dass sich Menschen fleischlos ernähren könnten ohne negative Auswirkungen – eher sogar mit positiven Auswirkungen wie etwa niedrigere Blutdruck- und Blutfettwerte oder eine aktivere Niere. Die Forschung bleibt also geteilter Meinung.
Foto: dpaSpinat und Pilze darf man nicht aufwärmen
Es ist nicht falsch, dass gerade Pilze und Spinat giftige Stoffe bilden können, wenn sie eine lange Zeit im Warmen stehen. Deshalb sollte jeder Champignons-Fan schon vorsichtig sein. Bewahrt man das Pilz- oder Spinatgericht aber vor dem Aufwärmen im Kühlschrank auf, ist ein zügiges Aufwärmen unbedenklich. Also ruhig einen zweiten Tag Spinat-Lasagne.
Foto: FotoliaFett ist ungesund
Fett ist nicht gleich Fett. Deshalb ist diese Verallgemeinerung falsch. Olivenöl beispielsweise kann bei regelmäßigem Genuss die Konzentration an LDL-Cholesterin im Blut senken. Außerdem liefert lebensnotwendige Fettsäuren und sorgt dafür, dass bestimmte fettlösliche Vitamine aus der Nahrung überhaupt erst aufgenommen werden können.
Sämtliche Langzeitstudien zeigen zudem, dass Menschen, die viel Milch und Milchprodukte konsumieren, überwiegend eine niedrige Herz-Kreislaufsterblichkeit aufweisen – niedriger als diejenigen, die weniger davon essen.
Foto: dpaDie einen schwören auf grüne Smoothies, die anderen auf Clean Eating ohne verarbeitete Lebensmittel, vegane Speisen oder die Paleo-Diät nach dem Vorbild der Steinzeit. Viele Menschen beschäftigen sich intensiv mit der Frage: Was ist das richtige Essen für mich? Doch ausgerechnet das kann krankhaft werden - wenn der Wunsch nach gesundem Essen zur Besessenheit wird. Fachleute sprechen dann von Orthorexie.
„Orthorexie ist eine Fixierung auf den Verzehr von ausschließlich gesunden Lebensmitteln“, erklärt Friederike Barthels vom Institut für experimentelle Psychologie der Universität Düsseldorf. Dabei gibt es allerdings ein Problem: „Die Definition, was gesund ist, ist individuell verschieden. Dadurch besteht die Gefahr, dass es eben nicht mehr gesund ist, sondern sehr einseitig und sehr extrem.“
Die US-Bloggerin Jordan Younger etwa sorgte für Aufsehen, als sie ihre Essstörung öffentlich machte. Die junge blonde Frau schreibt im Internet über gesunde Ernährung und einen veganen Lebensstil. Doch der wurde für sie zum Problem: „Ich habe in einer Blase des Verzichts gelebt“, schreibt sie auf ihrem Blog, der inzwischen „The Balanced Blonde“ heißt. „Komplett vegan, ausschließlich pflanzlich, nur glutenfrei, ölfrei, zuckerfrei, mehlfrei, ohne Dressing oder Soße.“ Sie habe ihr Leben danach ausgerichtet, was sie essen kann - und was nicht.
Mangelernährung durch zwanghaften Verzicht
„Betroffene verlieren oft die sozialen Kontakte, weil ein Restaurantbesuch mit Freunden und Familie für sie kaum noch möglich ist“, erklärt Helmut Schatz, früherer Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, die sich mit Hormonen und Stoffwechsel beschäftigt. Orthorexie ist ihm zufolge zunächst einmal eine Essbesonderheit. „Stellt sich aber ein Zwang ein und leidet der Mensch darunter, dann wird es krankhaft.“
Cola
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor den Folgen übermäßigen Zuckerkonsums und empfiehlt etwa für einen gesunden Erwachsenen, die tägliche Zufuhr auf rund 25 Gramm zu beschränken. In einer 330 Milliliter Flasche Cola stecken immerhin neun Teelöffel Zucker, was in etwa 36 Gramm entspricht - das Limit wäre mit einer kleinen Flasche Coca-Cola also schon gesprengt. Ein Blick auf weitere Kalorienbomben:
Foto: REUTERS
Ketchup
Gerade in der Grillsaison fließt Ketchup literweise. Zu Steak, Pute und Grillwürstchen gibt es oft eine ordentliche Portion, aber auch zu Pommes oder Fischstäbchen gehört Ketchup für viele dazu. Zwar enthält die Soße so gut wie kein Fett, dafür aber ganze elf Stück Würfelzucker pro 100 Gramm - ein Figur-Killer.
Foto: dpaWurst
Der komplette Verzicht ist bestimmt nicht notwendig, aber wer etwas auf seine Ernährung achtet, sollte überlegen, zu welchem Fleisch er greift. Besonders Wurstprodukte können die Kalorienzahl eines Tages deutlich in die Höhe treiben. Als Beispiel: Eine Snackwurst, "Rucksackwurst" oder auch Landjäger genannt, kommt bei 100 Gramm schon auf rund 457 Kilokalorien.
Foto: dpaGummibärchen
Lange Zeit hielt sich das Gerücht, Gummibärchen seien gar nicht so tückisch für die Figur. Dabei steckt eine Menge Zucker in den Bärchen. Und auch Zucker wird im Körper in Fett umgebaut und so in den unschönen Speckrollen gespeichert, wenn wir mehr Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrauchen können.
Foto: dpa/dpawebFruchtsaft
Viel trinken ist gesund - aber nicht jedes Getränk hält schlank. Fruchtsäfte zum Beispiel: Ein Glas Apfelsaft enthält genau so viele Kalorien wie ein Glas Cola. Daher sollte man den Saft lieber mit Wasser mischen.
Foto: CLARK/obsMilch
Auch Vollmilch gilt durch den hohen Fettgehalt als flüssiger Dickmacher. Bei 3,5 Prozent Fettgehalt liegen 100 Milliliter bei 64 Kilokalorien. Gleichzeitig enthält das Getränk viel Kalzium und Eiweiß, das ist wichtig für Knochen und Muskelaufbau. Um darauf nicht verzichten zu müssen, können Diäthaltende die entrahmte Version oder Buttermilch trinken. Die entrahmte Milch hat nur noch 36 Kilokalorien auf 100 Milliliter. Dabei muss man aber bedenken: So nimmt man auch kaum noch fettlösliche Vitamine A, D und E auf.
Foto: dpaFisch
Fisch ist eigentlich auf jedem Diätplan enthalten. Die Meeresbewohner gelten als besonders fettarm und jodhaltig. Es gibt aber auch besonders fetthaltige Fische. Wer auf die Linie achten muss, sollte sich bei Thunfisch, Lachs, Matjes oder frittierten Calamares zurückhalten. Diese Speisen bestehen zu 13 bis 20 Prozent aus Fett. Deutlich kalorienärmer ist zum Beispiel eine Portion gegrillte Scampis.
Foto: dapdSalatdressing
Wer abnehmen will, greift in der Regel zu Salat und frischem Gemüse. Dabei wird aber immer wieder vergessen, dass die Dickmacher nicht im Salat, sondern im Dressing lauern. Statt einer Fertigmischung, die oft viel Zucker enthält, sollten Genießer ihr Dressing lieber selbst machen und dabei pro Person nicht mehr als einen Esslöffel Öl verwenden.
Foto: dpa/dpawebMarzipan
Ob als Kartoffel, Schweinchen oder Brot: Marzipan gehört zu den schwerwiegendsten Süßigkeiten, wenn es einmal im Magen gelandet ist. Rund 495 Kilokalorien kommen bei 100 Gramm zusammen. Kein Wunder: Die Süßware besteht üblicherweise aus Marzipanrohmasse, die sich aus gemahlenen Mandeln und Zucker zusammensetzt.
Foto: Blumenbüro Holland/dpa/gmsKäse
Vor allem aufgrund seines hohen Fettgehalts gehört auch Käse zu den Kalorienbomben in deutschen Kühlschränken. Spitzenreiter ist der Parmesan. Der italienische Hartkäse aus Kuhmilch, der zumeist zur Würzung verwendet wird, kommt auf rund 440 Kalorien pro 100 Gramm. Zum Vergleich: Ein junger Gouda enthält noch mehr Wasser und kommt so "nur" auf rund 326 Kilokalorien.
Foto: dpaNüsse
Sie sind lecker, gesund, aber enthalten auch sehr viele Kalorien: Nüsse. Wer sich auf Kokosnussraspel stürzt, sollte mit 611 Kilokalorien pro 100 Gramm rechnen, Mandeln kommen auf 570 und die heftigsten Kalorienbomben unter den Nüssen sind die Walnüsse mit 654 Kilokalorien. Dadurch zählt auch das allseits beliebte "Studentenfutter" zu den Dickmachern: 484 Kilokalorien pro 100 Gramm sind es hier durchschnittlich.
Foto: FotoliaKerne
Ähnlich wie bei Nüssen sollten Sie während einer Diät mit Kernen und Saaten vorsichtig sein, denn sie enthalten viel Fett. Sonnenblumenkerne beispielsweise kommen auf 584 Kilokalorien pro 100 Gramm. Zu beachten ist aber, dass sie auch wertvolle ungesättigte Fettsäuren enthalten, die für unseren Körper unverzichtbar sind. Also lieber ein Löffel Kerne über den Salat, als dick Butter auf dem Brot.
Foto: FotoliaFette
Die Klassiker unter den Dickmachern, die jedem bekannt sein dürften, sind Butter und Margarine. Bei beiden liegt der Kilokalorienwert pro 100 Gramm über 700: Während man mit 100 Gramm Butter im Schnitt 741 Kilokalorien zu sich nimmt, sind es bei Margarine 710.
Foto: dpa/dpawebSüßes aufs Brot
Nuss-Nougat-Creme und Erdnussbutter versüßen uns das Frühstück. Bei beiden sind Genießer aber nicht vor einer enormen Kalorienzufuhr gefeit. Nuss-Nougat-Creme kommt bei 100 Gramm durchschnittlich auf 522 Kilokalorien, die Erdnussbutter sogar auf 598 Kilokalorien.
Foto: FotoliaGebäck
Das Krümelmonster liebt Kekse - ebenso wie viele Menschen. Allerdings gehören sie ebenfalls zu den größten Kalorienbomben. Vor allem Butterkekse mit 480 und Vollkornkekse mit 471 Kilokalorien pro 100 Gramm fördern das Hüftgold. Aber andere Backerzeugnisse sind noch schlimmer: Waffeln können bis zu 554 Kilokalorien pro 100 Gramm beinhalten und wer sich zum Frühstück ein Croissant gönnt, liegt locker bei über 500 Kilokalorien.
Foto: dpaKnabberzeug
Ganz vorne mit dabei sind Chips. Wer zu 100 Gramm Kartoffelchips greift, kann sich im Schnitt weitere 536 Kilokalorien auf die Tagesliste schreiben. Bei Erdnussflips sind es mit 530 Kilokalorien kaum weniger.
Foto: FotoliaSchokolade
Niemanden dürfte es wundern, dass auch die Schokolade zu den größten Dickmachern zählt. Dabei gilt die bekannte Regel: Je dunkler die Schokolade, desto weniger Kalorien. Trotzdem gehört nicht nur die Milchschokolade mit durchschnittlich 537 Kilokalorien pro 100 Gramm zu den Kalorienbomben schlechthin, sondern auch die Zartbitterschokolade. Denn sie liefert mit 100 Gramm Genuss auch satte 497 Kilokalorien.
Foto: dapd
Bloggerin Younger konnte Freunde irgendwann nur noch auf einen frisch gepressten Saft treffen - und bekam Schwierigkeiten, wenn die Saftbar „ihre“ Sorte nicht vorrätig hatte. Inzwischen hat sie die Orthorexie nach eigenen Angaben überwunden und ein Buch über ihre Essprobleme veröffentlicht.
„Man spricht immer dann von einer psychischen Störung, wenn sie das Alltagsleben der Betroffenen dominiert“, sagt Cora Weber, Fachärztin für Psychosomatische Medizin an der Berliner Charité. Zu dem psychischen Aspekt kämen körperliche Probleme wie Untergewicht. „Sie lassen immer mehr Nahrung weg, was zu Mangelzuständen führen kann“, erklärt Weber. „Die Hormonsituation im Körper stellt sich um.“
Wunsch nach Kontrolle
Orthorexie ist derzeit kein anerkanntes Krankheitsbild. Nach Ansicht von Experten hängt sie aber eng zusammen mit der Anorexie, also Magersucht. „In beiden Fällen selektieren Betroffene ihre Ernährung sehr genau und streichen viele Lebensmittel vom Speiseplan“, erklärt Psychologin Barthels. „Es sind im Grunde verschiedene Facetten des Weglassens von Nahrung.“
Fachärztin Weber zufolge handelt es sich auch um ein Zeitgeist-Phänomen, das mit der Rückbesinnung auf die Natur, aber auch mit den Lebensmittelskandalen der jüngsten Zeit zu tun hat. „Es ist der Wunsch nach Kontrolle und Gesundheit.“ Auch aus dem jüngst veröffentlichten Werte-Index des Trendforschers Peter Wippermann geht hervor, dass Gesundheit für die Deutschen die höchste Bedeutung hat - noch vor Freiheit und Erfolg.
Bundesweit ist Orthorexie allerdings noch nicht weit verbreitet. In Studien neigen Barthels zufolge etwa ein bis drei Prozent der Teilnehmer zu entsprechendem Verhalten. Ein Prozent verhalte sich extrem. Vor allem jüngere Frauen seien betroffen.
Aber was ist eigentlich gesund? „Ein Richtwert sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung“, erklärt Wissenschaftlerin Barthels. Diese empfiehlt neben pflanzlichen Lebensmitteln vor allem reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln sowie fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag. Barthels: „Ein Stück Schokolade ist kein Weltuntergang. Die Wochenbilanz sollte stimmen.“