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ForschungWas der Händedruck über die Gesundheit aussagt

Schwach, feucht, labberig - der Händedruck sagt einiges über unsere Persönlichkeit aus. Doch nicht nur das: Forscher haben herausgefunden, dass unser Händedruck auch Rückschlüsse auf unsere Gesundheit zulässt. 02.06.2015 - 15:21 Uhr

Zwei Menschen reichen sich die Hände. Unser Händedruck sagt einiges über uns aus.

Foto: Fotolia

Ein herzlicher Händedruck - da steckt schon im Wort, was kanadische Forscher nun in einer großangelegten Studie herausgefunden haben: Die Festigkeit unseres Händedrucks lässt auf unsere Herzgesundheit schließen. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen nachlassender Muskelkraft und dem Risiko, an einem Herzinfarkt zu sterben, gibt.

Darüber hinaus besteht laut der Studie auch ein Zusammenhang mit dem Risiko eines tödlichen Schlaganfalls. Die Stärke des Händedrucks diente bei der Untersuchung als Indikator für die allgemeine Muskelkraft. Rund 140.000 Probanden zwischen 35 und 70 Jahren in 17 Ländern ließen über durchschnittlich vier Jahre die Stärke ihres Händedrucks überwachen. Dazu wurde nicht etwa dem Arzt die Hand geschüttelt, sondern ein sogenanntes Jamar-Dynamometer eingesetzt, das misst, wie stark ein Patient mit einer Hand zudrücken kann (siehe Bild).

Hier ist zu sehen, wie ein Patient die Kraft seiner linken Hand mit einem Dynamometer misst (Symbolbild).

Foto: Getty Images

Zusätzlich flossen Daten zu Erkrankungen und Klinikaufenthalten sowie Todesfällen in die Analyse ein. 3379 der Studienteilnehmer verstarben innerhalb des Beobachtungszeitraums.

Die Auswertung der Untersuchungen zeigt laut den Wissenschaftlern, dass ein Verlust an Druckkraft in der Hand ein relativ gutes Warnzeichen für einen verfrühten Tod ist: Mit einem Kraftverlust von je fünf Kilogramm ging ein um 16 Prozent erhöhtes Sterberisiko einher. Auch das spezielle Risiko für manche Todesursachen konnte ermittelt werden: Bei Herzinfarkt waren es sieben Prozent, für einen Schlaganfall neun Prozent. Das Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen war um 17 Prozent erhöht.

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Laut den Forschern ist der Händedruck-Indikator sogar aussagekräftiger für das Sterberisiko als gängige Werte wie der Blutdruck, den der Arzt regelmäßig misst. Für die Praxis würde das bedeuten, dass Ärzte einen schlaffen Händedruck als Alarmzeichen für mögliche gesundheitliche Probleme einordnen und die Patienten genauer untersuchen sollten.

Der Zusammenhang, warum dies so ist, muss aber noch genauer erforscht werden. Er zeigte sich auch nicht für alle Erkrankungen: Bei Diabetes oder Lungenentzündungen etwa konnten die Wissenschaftler keine Aussagekraft des Händedrucks feststellen.

Auch der Umkehrschluss - also, ob eine Verbesserung der Muskelkraft mit einer Reduktion der Risiken einher geht - bedarf erst noch weiteren Studien.

Die Ergebnisse der sogenannten PURE-Studie (kurz für Prospective Urban-Rural Epidemiology) wurden im Fachjournal "The Lancet" veröffentlicht.

jre
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