Große Magellansche Wolke: Hubble fotografiert eine Sternfabrik

Rot und lila leuchtet der Gas- und Staubnebel LHA 120-N 11, in dem zahlreiche neue Sonnen geboren werden.
Das Weltraumteleskop „Hubble“ hat ein spektakuläres Bild von einer Sternfabrik in der Großen Magellanschen Wolke geschossen. Die Aufnahme zeigt den leuchtenden Gas- und Staubnebel LHA 120-N 11, in dem zahlreiche neue Sonnen geboren werden, wie das europäische „Hubble“-Zentrum in Garching bei München am Donnerstag mitteilte. Die Große Magellansche Wolke ist eine Satellitengalaxie der Milchstraße, unserer Heimatgalaxie.

Bereits Ende Februar 2015 hatten Astronomen ein monströses Schwarzes Loch mit der Masse von zwölf Milliarden Sonnen entdeckt. Das Massemonster sitzt im Herz einer aktiven Galaxie, die so hell leuchtet wie 420 Billionen (420.000.000.000.000) Sonnen. Dieser sogenannte Quasar strahlt quer durch fast das gesamte sichtbare Universum zu uns, wie das internationale Team um Xue-Bing Wu von der Universität Peking im britischen Fachblatt "Nature" berichtet. Der Quasar ist nach den Messungen 12,8 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt - sein Licht war also 12,8 Milliarden Jahre zu uns unterwegs. Damit sehen die Astronomen dieses Himmelsobjekt in einer fernen Vergangenheit, als das Universum erst 900 Millionen Jahre alt war. Damals endete in etwa das sogenannte Dunkle Zeitalter mit dem Aufflammen der ersten Sterne. Unklar ist, wie in der vergleichsweise kurzen Zeit vom Urknall bis zu dieser kosmischen Dämmerung ein so massereiches Schwarzes Loch entstehen konnte.

In der Milchstraße
Schwarze Löcher müssen nicht immer weit weg sein - 2013 haben Astronomen erstmals zwei Stück in einem Kugelsternhaufen unserer Milchstraße gefunden. In dem majestätischen Sternhaufen mit der Katalognummer M22 stieß ein internationales Forscherteam gleich auf zwei Schwarze Löcher mit jeweils zehn- bis zwanzigmal soviel Masse wie unsere Sonne.

Mit dem Teleskop auf der Suche
Zum Aufspüren Schwarzer Löcher bedienen sich die Wissenschaftler ausgeklügelter Technik: So hat das US-Weltraumteleskop Wise Millionen von schwarzen Löchern enthüllt. Wise wurde 2009 ins Weltall gebracht und hat seitdem den kompletten Himmel zweimal im Bereich der infraroten Wärmestrahlung kartiert und dabei nach zahlreichen im sichtbaren Licht nicht nachweisbaren Objekten gesucht. Das Infrarot-Observatorium entdeckte dabei auch eine neue Klasse von Galaxien, die zu den hellsten Objekten im Universum zählen. Diese Sterninseln strahlen bis zu tausendmal heller als unsere Milchstraße, hüllen sich jedoch in so dichten Staub, dass sie im sichtbaren Licht nicht nachweisbar sind.
Auf dem zusammengesetzten Bild des Himmels sind die neu entdeckten Galaxien als lila Punkte markiert. In der Mitte ist das Band unserer Milchstraße zu sehen.

Gigantische Aufnahme
Im Juli 2012 gelang Wissenschaftlern durch den Zusammenschluss verschiedener Radioteleskope in Chile, den USA und auf Hawaii, ein Blick mit zweimillionenfacher Vergrößerung auf das zentrale Schwarze Loch der mehr als fünf Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie Quasar 3C 279.

In der Milchstraße
Bereits am 5. September 2001 lokalisierten Astronomen vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine winzige Region im Herzen der Milchstraße, in der sich höchstwahrscheinlich ein Schwarzes Loch verbirgt. Dieses habe die Masse von 2,6 Millionen Sonnen. Die Entfernung des Bereichs mit dem vermeintlichen schwarzen Loch zur Erde beträgt laut MIT-Wissenschaftler Frederick Baganoff 26.000 Lichtjahre. Das bedeutet, dass das 2001 erspähte schwarze Loch genauso weit von der Erde entfernt ist, wie die Sonne.

Aus Kugelsternhaufen katapultiert
Die Entdeckung war deshalb besonders überraschend, weil es der gängigen Vorstellung der Astronomen zufolge nur ein einziges Schwarzes Loch im Zentrum eines Kugelsternhaufens existieren dürfte. Kugelsternhaufen gehören zu den ältesten Gebilden des Universums. Sie versammeln zigtausende Sonnen und erreichen mit bis zu 13 Milliarden Jahren fast das Alter des Universums (13,7 Milliarden Jahre). Astronomen nehmen an, dass in Kugelsternhaufen schon früh zahlreiche Schwarze Löcher entstanden sind, die jedoch fast alle aus den Haufen hinauskatapultiert wurden. Bis zur Entdeckung der beiden Löcher wurde allerdings kein einziges in irgendeinem Kugelsternhaufen der Milchstraße gefunden.

Dreier im All
Außerdem versetzte vor einigen Jahren eine weitere Entdeckung im Weltraum die Forscher in Erstaunen: Australische Astronomen entdeckten gleich zwei Galaxiesysteme, die dem der Milchstraße wie ein Zwilling gleichen. Die Milchstraße ist vor allem wegen der benachbarten Großen und Kleinen Magellanschen Wolke ganz speziell. Sie ist in einer Art kosmischem Tanz mit diesen Sternenansammlungen verbunden und bildet mit ihnen ein enges Dreiersystem.
Neue Sterne entstehen aus kosmischen Gaswolken, die sich nach und nach durch die Schwerkraft zusammenballen, bis schließlich das Feuer der Kernfusion in ihrem Inneren zündet. Auch unsere eigene Sonne ist vor mehr als vier Milliarden Jahren auf diese Weise entstanden. Die Große Magellansche Wolke besitzt besonders viele solche Sternentstehungsregionen. Durch ihre unmittelbare Nachbarschaft zur Milchstraße lässt sich die Satellitengalaxie besonders detailliert beobachten.

Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin umkreiste am 12.04.1961 in der Raumkapsel Wostok als erster Mensch die Erde. In Russland wird Gagarins historischer Weltraum-Flug jedes Jahr am 12. April groß gefeiert. Am 7. April 2011 erklärte auch die Generalversammlung der UN den 12. April zum Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt.

Dem ersten benannten Raumflug gingen eine Reihe von Ereignissen voraus. Am 4. Oktober 1957 umrundete der Sputnik 1, der erste künstliche Satellit der damaligen Sowjetunion, die Erde. Der kugelförmige Satellit hatte einen Durchmesser von 58 cm und wog 83,6 Kilogramm. Sputnik 1 markierte aber nicht nur den Beginn des Raumfahrtzeitalters. Der Schock im Westen saß tief, als die Pieptöne von Sputnik 1 aus dem All weltweit mit einfachen Radios zu empfangen waren. Der Schock führt in den USA zur Gründung der National Aeronautics and Space Administration (Nasa) im Juli 1958.

Mit der Hündin "Laika" fliegt in Sputnik 2 das erste Lebewesen in eine Erdumlaufbahn. Sie stirbt nach wenigen Tagen.

Am 20. Februar 1962 umrundet Astronaut John Glenn im Mercury-Atlas 6 als erster Amerikaner die Erde.

Der Generalmajor der sowjetischen Luftwaffe Alexej Leonow, Kosmonaut und Held der Sowjetunion, hat als erster Mensch im Weltraum am 18. März 1965 für 20 Minuten die schützende Kabine seines Raumschiffes verlassen und schwebte als erster Mensch im Weltraum.
Foto: Nasa Images

Neil Armstrong war Kommandant von Apollo 11, die mit Buzz Aldrin und Michael Collins zum Mond flog. Am 21. Juli 1969 betrat Armstrong als erster Mensch den Mond. Vater des Mondprojekts war der deutsche Wernher von Braun.

Am 19. Dezember 1972 fand mit der Apollo 17 die sechste und bis heute letzte bemannte Mondlandung statt. Wenn Neil Armstrong der erste Mann auf dem Mond war, war Eugene Cernan bislang der letzte.

Doch die Faszination Weltraum ist immer geblieben. Die Sowjetunion baute die bemannte Raumstation Mir, die von 1986 bis zu ihrem kontrollierten Absturz 2001 die Erde umkreiste. Nachdem die Mir in den ersten Jahren nur von der Sowjetunion und den mit ihr verbundenen Staaten genutzt wurde, betrieb sie die russische Raumfahrtagentur Roskosmos nach dem politischen Umbruch im Ostblock weiter und öffnete sie auch für westliche Staaten und deren Raumfahrtagenturen.

Im November 1993 legte die USA und Russland zusammen das Projekt einer großen Raumstation neu auf. Bis 1998 schlossen sich 13 weitere Länder dem Projekt an: 11 der ESA-Staaten, Japan und Kanada. Zudem unterzeichnete Brasilien im Oktober 1997 mit den USA einen separaten Vertrag über die Nutzung der Raumstation, die den Namen International Space Station (ISS) trägt. Die ISS ist seitdem permanent besetzt und umkreist die Erde

Unter all den Astronauten, die bereits auf der ISS gearbeitet haben, war im Jahr 2014 auch der Deutsche Alexander Gerst.

Am 15. Oktober 2003 erobert China als dritte Nation nach der Sowjetunion und den USA das All. Yang Liwei, 38, war der erste Chinese im Weltraum.

Die Bildkombo zeigt die Weltraumtouristen Charles Simonyi (oben, l-r), Anousheh Ansari und Gregory Olsen, sowie Richard Garriott (unten, l-r), Guy Laliberte, Dennis Tito und Mark Shuttleworth. Seit 2001 erfüllen sich mitunter auch wohlhabende Abenteurer ihren Traum von einer Reise ins All und bezahlen Millionen dafür.
Die „Hubble“-Aufnahme der Sternfabrik LHA 120-N 11 wurde von einem US-amerikanischen Astronomielehrer in den Archiv-Daten des amerikanisch-europäischen Weltraumteleskops identifiziert und aufbereitet. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa und die europäische Raumfahrtagentur Esa hatten Laien eingeladen, die „Hubble“-Daten nach interessanten, bislang unveröffentlichten Aufnahmen zu durchstöbern.
Die Große und die Kleine Magellansche Wolke sind mit bloßem Auge zu erkennen, allerdings nicht von Europa aus. Die Große Magellansche Wolke liegt im Sternbild Schwertfisch, die kleinere Galaxie im Sternbild Tukan. Sie sind nach dem portugiesischen Seefahrer und Entdecker Fernão de Magalhães (Ferdinand Magellan) benannt.









