Studie zur Lebenserwartung Vegetarier und Fleischesser leben ungefähr gleich lang

Vegetarier leben nicht unbedingt länger als Fleischesser, ist das Ergebnis einer Langzeitstudie. Stattdessen zeigte sich, die Krankheiten mit Todesfolge seien je nach Ernährungstyp unterschiedlich häufig.

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Kartoffeln machen dick Quelle: dpa
Öko-Lebensmittel sind gesünder Quelle: dpa

Die Lebenserwartung von Vegetariern und Fleischessern ist ungefähr gleich lang. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie von Wissenschaftlern der Universität Oxford, an der 60.000 Briten teilnahmen. Damit stellt die Erhebung in Frage, ob die vegetarische Ernährung gesünder ist als die von Fleischessern. Denn: Das Risiko, zu sterben, sei sowohl bei Vegetariern als auch bei Fleischessern im Untersuchungszeitraum in etwa gleich hoch gewesen.

20.000 Briten aßen regelmäßig Fleisch, genauso viele ernährten sich vegetarisch, 13.000 verzehrten zwar Fleisch – aber weniger als sonst, und 8.000 aßen hauptsächlich Fisch. Während des Erhebungszeitraumes starben 5.000 Teilnehmer. Unabhängig von der Todesursache starb in allen Gruppen laut Studie ungefähr die gleiche relative Anzahl an Menschen.

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Die Todesursachen traten in den einzelnen Gruppen allerdings laut den Wissenschaftlern unterschiedlich häufig auf: Fischesser seien öfter als Fleischesser oder Vegetarier an Kreislaufleiden gestorben– dagegen habe Krebs bei Fischessern im Vergleich mit den anderen Gruppen seltener zum Tod geführt.

Verzerrende Faktoren – wie etwa Übergewicht, Rauchen oder Geschlecht – konnten die Wissenschaftler herauskalkulieren. Die Ergebnisse veränderten sich dadurch laut Erhebung allerdings kaum.

Viele Vegetarier hoffen, dass durch den Verzicht tierischer Fetter Herz und Gefäße geschont werden – das konnte die britische Studie nicht bestätigen.

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