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WirtschaftsWoche präsentiertDie Finalisten beim Deutschen Innovationspreis

Günstige Medizintests, sichere Datenspeicher und Drähte mit Gedächtnis: Neun geniale Erfindungen haben es beim Deutschen Innovationspreis in die letzte Runde geschafft. Doch wer gewinnt? Am 4. April werden die Sieger gekürt.Andreas Menn, Benjamin Reuter, Jürgen Rees, Lothar Kuhn und Thomas Kuhn und Susanne Kutter 04.04.2014 - 06:21 Uhr
Foto: WirtschaftsWoche

Wer dieses Jahr die eingereichten Ideen beim Deutschen Innovationspreis sieht, muss nicht um den Standort Deutschland bangen: Die Unternehmen haben jede Menge spannende Ideen, die sie produktiver oder unser Leben angenehmer machen. Hier finden Sie die Finalisten....

Foto: dpa

Otto: Software optimiert Verkäufe

Sieger in der Kategorie Großunternehmen: Zwei Millionen verschiedene Produkte verkauft der Handelskonzern Otto via Internet und Katalog. Bei der Entscheidung, wie viel Stück von jeder Ware die Einkäufer ordern, hilft eine neue Software, die Otto entwickelt hat: Sie prognostiziert laufend die zu erwartenden Bestellungen, basierend auf 200 Faktoren wie Wetter, Farbe oder Verkäufen der Vorjahre. Die Vorhersagen sind bis zu 40 Prozent genauer als früher.

Foto: WirtschaftsWoche

Actuator Solutions: Draht mit Gedächtnis

Sieger in der Kategorie Mittelstand - Große Ideen kommen manchmal ganz klein daher: So auch beim Startup Actuator Solutions aus Gunzenhausen, das im Markt für Handykameras reüssieren will: mit einem haarfeinen Draht aus Gedächtnismetall. Je nach dem, wie lange er unter Strom steht, dehnt er sich wie ein Muskel aus oder zieht sich in die Ursprungsform zusammen. So bewegt er Linsen im Foto-Handy und stellt das Bild scharf. Die Technik ist kleiner, leichter und stromsparender als bisher genutzte Elektromotoren.

Foto: Presse

iThera Medical: Scharfe Bilder aus dem Körper

Sieger in der Kategorie Startup_ Mit Licht Töne zu erzeugen – mit diesem neuen Trick, der Opto-Akustik, stellen Ärzte Adern, Gewebe oder Zellen in nie gekannter Auflösung dar. Sie jagen dazu kurz getaktete Laserblitze in das Gewebe. Das erwärmt sich kurz und dehnt sich für einen Moment ein wenig aus. Diese Minibewegungen erzeugen akustische Druckwellen. Detektoren registrieren sie, und eine Software setzt sie zu einem Bild zusammen. Erste Geräte hat die Münchner iThera Medical bereits verkauft, derzeit vor allem für die Forschung. Analysegeräte, die etwa Krebszellen aufspüren, sollen folgen.

Foto: Presse

Aesku Systems: Roboter gegen Rheuma

Es passiert immer wieder: Das Immunsystem greift den eigenen Körper an. Rheuma und Diabetes sind Beispiele solcher Autoimmunerkrankungen. Sie zu analysieren war mühsam. Labormitarbeiter müssen Patienten-Blutproben mit Farbstoffen behandeln, die so entstehenden Leuchtmuster unter dem Mikroskop begutachten und fotografieren. All das erledigt der Roboter Helios von Aesku Systems aus Wendelsheim in Rheinland-Pfalz zeit- und kostensparend automatisch.

Foto: Presse

Deutsche Telekom: Dolmetscher im Haus

So wie einst bei Videorekordern verschiedene Systeme um die Vorherrschaft konkurrierten, entspinnt sich nun der Systemstreit im Boom-Markt vernetzter Häuser. Noch kommunizieren Sensoren, Steuerungen und Schalter vieler Hersteller mit inkompatiblen Funktechniken. Einen smarten Dolmetscher offeriert die Deutsche Telekom mit der Qivicon-Plattform. Für die hat der Konzern eine Vielzahl von Hardwarelieferanten in einer Allianz vereint. Basis ist
eine Steuereinheit, die zwischen den Funktechniken übersetzt und es dem Hausbesitzer ermöglicht, von fern unter anderem Licht oder Heizung zu schalten.

Foto: Screenshot

IFM Electronic: Sensoren für produktive Fabriken

Damit die Produktion nicht stockt, müssen etwa Fertigungsroboter wissen, wann das Bauteil zur Montage bereitsteht, und Abfüllmaschinen, wann die Flasche unter die Einfülldüse fährt. Die Essener Ifm Electronic hat einen optischen Sensor entwickelt, der wenig kostet, die Position von Werkstücken aber dank neuer Messtechnik zuverlässig wie nie zuvor erfasst. Dabei lässt er sich weder von Farben noch von spiegelnden Oberflächen irritieren. Zudem ist er schnell montiert und aktiviert.

Foto: WirtschaftsWoche

Karl Storz: Das iPhone unter den Endoskopen

Schon seit Jahren nutzen Ärzte Endoskope: Sie schieben Kameras, Lämpchen und Instrumente wie winzige Scheren in Magen, Darm oder Lunge. Bisher waren dazu stets mehrere sperrige Geräte notwendig. Nun hat der Medizintechnikspezialist Karl Storz aus Tuttlingen alle Komponenten in nur einem sieben Kilogramm schweren Gerät namens Tele Pack X integriert. Es lässt sich wie ein riesiges iPhone über den Bildschirm steuern. Zielgruppe sind nicht nur Ärzte, sondern auch Techniker, die damit etwa Flugzeugturbinen kontrollieren.

Foto: Presse

Neomar: Meeresfische an Land

Eine Möglichkeit, die weltweit schrumpfenden Fischbestände zu schonen, ist die Zucht. Doch das klappte bisher nur an den Küsten – was der Anlagenbauer Neomar aus der Nähe von Hannover nun ändert. Er hat Systeme mit nahezu geschlossenem Wasserkreislauf entwickelt, die fern der Meere funktionieren. Ausscheidungen der Fische filtert die Technik, sodass die Umwelt nicht belastet wird. Und auch lange Transporte etwa für tropischen Fisch entfallen. 100 Tonnen Meerestiere hat Neomar schon produziert.

Foto: Presse

Secomba: Sichere Dropbox

Die Spähaktionen der Geheimdienste haben vergangenes Jahr Manager und Privatleute alarmiert. Denn viele von ihnen lagern noch immer sensible Daten unverschlüsselt auf PCs oder in Cloud-Speichern im Internet. Einen besseren Schutz bietet die Software Boxcryptor des Augsburger Startups Secomba. Das in der Basisversion kostenfreie Programm richtet auf dem lokalen Rechner einen gesicherten Bereich ein. Dort abgelegte Informationen gleicht es hochverschlüsselt mit Online-Speichern, anderen PCs oder Smartphones ab.

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