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Zahn-GesundheitWie Forscher Karies den Garaus machen wollen

Zahnschmerzen können grausam sein, die Behandlung teuer: Forscher suchen nach neuen Therapien, die das Bohren zukünftig vermeiden. Zum Beispiel mit Zahncreme mit probiotischen Mikroorganismen.Eva Mühle 23.01.2016 - 08:18 Uhr

Zahnbehandlung ist teuer und oft schmerzhaft. Forscher suchen nach Alternativen im Kampf gegen Karies.

Foto: Getty Images

Schon allein der Gedanke an einen Zahnarztbesuch ist für viele Menschen kaum auszuhalten. So mancher drückt sich daher vor der jährlichen Kontrolluntersuchung – aus Furcht vor möglichen Schmerzen, wenn der Arzt mit dem Bohrer beschädigte Stellen an den Zähnen entfernt. Damit es erst gar nicht so weit kommt, wollen Forscher nun endlich Karies systematisch bekämpfen.

Was EU-weit die höchsten Gesundheitskosten verursacht
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Eine Schlüsselrolle spielen dabei die Milliarden von Bakterien im Mund. Die winzigen Organismen wandeln Zucker aus der Nahrung in Säure um. Diese greift dann den Zahnschmelz an und zerstört ungehindert den ganzen Zahn: die gefürchtete Karies. Sie ist für einen großen Teil der jährlich weltweit 442 Milliarden Dollar Kosten durch Zahnerkrankungen verantwortlich. Die Behandlungskosten liegen jährlich bei 298 Milliarden Dollar, hinzu kommen Kosten in Höhe von 144 Milliarden Dollar aufgrund von Produktivitätsverlusten am Arbeitsplatz wie Fehltage.

Putzen hilft, den dichten Biofilm von Bakterien, die Plaque, zu bekämpfen. Weil die Zahnbürste aber nicht in jede Ecke kommt, suchen Wissenschaftler nach Alternativen – und arbeiten gerade an einer ganzen Reihe sehr vielversprechender Strategien.

Unsere Zähne sind nicht nur wichtig zur Zerkleinerung von Nahrung, wir brauchen sie auch für die Artikulation. Das merkt man spätestens, wenn die Dritten nötig werden und nicht richtig angepasst sind - dann kommt es oft zu unfreiwilligen Zischlauten. Außerdem ist ein intaktes Gebiss ein Signal von Gesundheit und Schönheit.

Im Bild: Das israelische Model Bar Refaeli.

Foto: dapd

Warum klappern wir mit den Zähnen? Es handelt sich um eine Schutzfunktion des Körpers. Wenn wir frieren, aktiviert das vegetative Nervensystem unsere Muskeln, damit wir uns wieder aufwärmen. Die Muskeln ziehen sich schnell zusammen und entspannen sich wieder. Werden dabei auch die Kiefermuskeln aktiviert, wackelt der Unterkiefer und dann schlagen die Zähne hörbar aufeinander.

Foto: dpa

Zahnpflege setzte sich erst im 19. Jahrhundert durch. Die vermutlich älteste Zahnbürste Europas stammt aus der Zeit um 1750. Bis dahin wurden schlechte Zähne und Zahnschmerzen nicht als Zeichen mangelnder Hygiene, sondern als von Gott gegeben betrachtet.

Foto: AP

Der Zahnschmelz ist härter als Knochen. Damit er möglichst widerstandsfähig bleibt, empfehlen Zahnärzte Zahncremes mit Fluorid. Es härtet den Zahnschmelz und beugt so Karies vor. Die zunehmende Verbreitung von fluoridhaltigen Zahnpasten hat zu einem deutlichen Rückgang von Karies bei Kindern und Jugendlichen geführt.

Foto: Johann Kierzkowski/proDente/dpa

Foto: dpa

Schon Gletschermann "Ötzi" litt unter schlechten Zähnen. Ähnlich wie heutige Menschen plagten ihn vor mehr als 5000 Jahren Karies und Parodontitis. Obendrein war einer seiner Frontzähne - vermutlich unfallbedingt - abgestorben, wie Forscher vom Zentrum für Evolutionäre Medizin (ZEM) der Universität Zürich nachweisen konnten.

Foto: R. Seiler / Zentrum für Evolutionäre Medizin

Foto: dpa

Zähne können auch schuld an Rückenschmerzen sein. Denn die Nerven und Muskeln im Kiefer stehen in Verbindung mit der Wirbelsäule. Mediziner sprechen von einer Kraniomandibulären Dysfunktion, wenn durch Verlust eines Zahns oder Fehlstellungen der Zähne Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Mögliche Folgen sind auch Nacken-, Ohren- oder Gelenkschmerzen oder Schwindel und Tinitus.

Foto: obs

Elektrische Zahnbürsten können deutlich mehr Beläge und Bakterien entfernen als eine Handzahnbürste, denn sie arbeiten mit bis zu 40.000 Umdrehungen pro Minute. Allerdings kann man nicht generell sagen, dasss elektrische Zahnbürsten besser sind als Handzahnbürsten - es hängt von der individuellen Putztechnik ab. Wer mit einer normalen Bürste gründlich vorgeht und auch Zahnseide benutzt, kann gleich gute Putzergebnisse erzielen. Für Putzfaule kann eine elektrische Bürste die bessere Wahl sein, weil sie einen Großteil der Arbeit allein erledigt.

Foto: Fotolia

Die ebenmäßigen, strahlend weißen Zähne vieler Hollywood-Stars sind keineswegs auf gute Gene zurückzuführen: Verbreitet werden sogenannte Veneers genutzt. Das sind hauchdünne Schalen aus Keramik, die in einem aufwändigen Verfahren auf die Zähne gesetzt werden. Die Oberfläche sieht einem echten Zahn täuschend ähnlich. Die Schalen halten mehrere Jahre.

Foto: AP

Wer bei der Zahnhygiene schludert, riskiert nicht nur seine Zähne. Ein schlechtes Gebiss erhöht auch das Risiko für Gefäßverkalkung, Herzinfarkt und Diabetes. Ständige Entzündungen am Zahnfleisch schwächen das Immunsystem. Außerdem können die Erreger über den Mund in den ganzen Körper getragen werden und auch dort Entzündungen auslösen. Über blutendes Zahnfleisch können Bakterien sogar in den Blutkreislauf gelangen und Herzerkrankungen auslösen, warnt etwa die Deutsche Herzstiftung.

Foto: dpa

Wissenschaftler forschen gerade an einem Kaugummi, dass Schäden an Zahn-Implantaten frühzeitig melden soll. Ein bitterer Geschmack im Mund soll als Warnsignal, etwa für Entzündungen, dienen. So soll ein rechtzeitiges Eingreifen sichergestellt und ein Verlust des Implantats oder gar ein Übergreifen der Entzündung auf Gewebe und Knochen verhindert werden.

Foto: Fotolia

So hat der Chemieriese BASF gemeinsam mit dem Berliner Biotech-Start-up Organobalance und Forschern der University of Connecticut eine Mischung spezieller Milchsäurebakterien entwickelt. Die sollen sich an die Karieserreger andocken und so deren Wachstum stören. Das Unternehmen Atlantic Grupa aus Kroatien hat bereits eine Zahncreme mit diesen probiotischen Mikroorganismen auf den Markt gebracht. Weitere Produkte sollen folgen.

Tipps zum Zähneputzen
Wann und wie?
Womit?
Wie?
Wie oft wechseln?

Andere Wissenschaftler haben jahrzehntelang auf Impfstoffe gegen Karies gesetzt. Sie wollten eine Waffe gegen eine Bakterienart, den Strepptoccus mutans, finden. „Dabei trägt eine Horde von 500 Arten zum Problem bei“, sagt Mikrobiologin Irene Wagner-Döbler vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Sie will daher die Kommunikation zwischen den verschiedenen Keimen im Mund stören, um deren Wachstum zu behindern.

Die Wissenschaftlerin nutzt dazu Carolacton, einen Naturstoff, den im Boden lebende Myxobakterien bilden, um sich gegen lästige Konkurrenz durch andere Mikroorganismen zu wehren. Im Labor macht das Carolacton den Karieskeimen bereits erfolgreich das Leben schwer.

Nase hochziehen ist gefährlich

Im Volksmund heißt es häufig, Schleim durch die Nase hochzuziehen sei nicht nur unhöflich und unappetitlich, sondern zudem auch gefährlich, da der Schleim sich in den Nasennebenhöhlen einniste. Mediziner Carsten Lekutat widerlegt diese Behauptung ganz klar: nicht das Hochziehen des Schleims, sondern zu kräftiges Schnäuzen birgt Gefahren. Denn der dabei entstehende Druck leitet den Schleim aus der Nase im schlimmsten Fall in die Nebenhöhlen oder durch einen Kanal im Nasen-Rachen-Raum ins Mittelohr. Auch wenn das Naseputzen wohl manierlicher ist, gesünder ist es nicht.

Carsten Lekutat ist Arzt und hat das Buch "Halbwahrheiten der Medizin" geschrieben

Foto: dpa

Ungerades Sitzen ist schlecht für den Rücken

Diese Volksweisheit ist nicht wahr. Nicht striktes gerades Sitzen, sondern dynamisches Sitzen ist entlastend für den Rücken. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass entgegen der landläufigen Meinung eine um 135 Grad nach hinten geneigte Rückenlehne optimal für den Rücken ist, da die Bandscheiben in dieser Position am meisten geschont werden. Genauso wichtig für die Funktionstüchtigkeit der Gelenke ist allerdings konstante Bewegung, um für die nötige Durchblutung des Knorpel- und Bandscheibengewebes zu sorgen.

Foto: CLARK/obs

Zähne putzen nach dem Essen beugt Karies vor

Eine landläufige Meinung besagt: „Nach dem Essen das Zähneputzen nicht vergessen!“ Naheliegend ist dies allemal, da sich in harten Zahnbelägen Karies auslösende Bakterien in Hülle und Fülle tummeln. Über die Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate werden in Säuren umgewandelt und greifen den Zahn an. Doch laut Dr. Carsten Lekutat ist das sofortige Zähneputzen nach der Nahrungsaufnahme kontraproduktiv. „Wenn wir direkt nach dem Essen munter drauflos schrubben, zerstören wir also mit unserer Zahnbürste nicht die Kariesbakterien, sondern den Zahnschmelz, die wichtigste Schutzschicht der Zähne“, erklärt der Mediziner. Nach einer Mahlzeit sollte man sich also auf den Speichel als natürlichen Bakterienschutz verlassen und frühestens eine halbe Stunde später – wenn die Säure neutralisiert ist - zur Zahnbürste greifen.

Foto: dpa

Bei grünem Nasenschleim muss ein Antibiotikum her

Dass man das Ausmaß von Atemwegserkrankungen wie Nasennebenhöhlenentzündungen an der Farbe des Nasenschleims erkennt, ist nichts weiter als ein Mythos. Wie eine britische Studie belegt, wurde bei derartigem Schleim zwar deutlich häufiger ein Antibiotikum verschrieben als bei klarem Ausfluss. Die Art der Erkrankung zeigt dieser jedoch nicht an, da er laut Lekutat sowohl bei bakteriellen als auch viralen Entzünden auftritt. Außerdem trat eine Besserung der Symptome – unabhängig ob Gabe von Antibiotikum oder nicht – immer nach sieben Tagen ein. Über die Notwendigkeit einer Behandlung mit Antibiotikum sagt die Verfärbung also nichts aus. Die meisten Entzündungen klingen ohne ärztliche Therapie nach wenigen Tagen von alleine ab.

Foto: dpa

Fingerknacken verursacht Gelenkbeschwerden und Rheuma

Das Knacken mit den Fingern wird als gefährlich deklariert. Ein weit verbreiteter Mythos besagt, es rufe Gelenkbeschwerden oder gar Rheuma hervor. Ganz ungefährlich ist das Knacken zwar nicht, denn es kann Schwellungen am Finger hervorrufen und die Kraft in den Händen verringern. Schädlich für die Gelenke ist das nervöse Zerdrücken der Finger jedoch auch nicht. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler Castellanos und Axelrod in einer 1990 veröffentlichten wissenschaftlichen Studie. Chirotherapeuten setzen es sogar als Behandlungsmethode gezielt ein, um Blockaden zu lösen, die durch untrainierte Gelenke entstehen. Fingerknacken sorgt also allenfalls für kurzweilige Schwellungen oder kraftlose Hände, nicht aber für rheumaartige Beschwerden. Wer das Knacken als Mittel zum Stressabbau betreibt, kann und sollte aber definitiv auf gesundheitsfördernde Maßnahmen wie zum Beispiel Autogenes Training oder Yoga zurückgreifen.

Foto: dpa

Ein Schnaps nach dem Essen regt die Verdauung an
Dieser Glaube zählt zu den meist verbreiteten. Fakt ist jedoch: Alkohol hemmt die Verdauung. Er lenkt die Leber vom Verdauen der Speisen ab und behindert sogar die Magenentleerung. "Bei Völlegefühl ist ein Spaziergang oder ein warmer Tee sinnvoll. Vorbeugend hilft natürlich auch, maßvoll zu essen", weiß Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

Foto: AP

Wechselduschen stärken das Immunsystem

„Das Wasser ist mein bester Freund und wird es bleiben bis ich sterbe“, sagte einst Sebastian Anton Kneipp, der Erfinder der bekannten Wasserkur. Von Medizinern bewiesen ist zumindest, dass Wechselduschen einen positiven Effekt auf das Immunsystem haben. Eine Studie der Universität Jena kam zu dem Ergebnis, dass Patienten mit chronischer Bronchitis nach einer zehnwöchigen Wasseranwendung nach Kneipp eine um 13 Prozent gestärkte Immunabwehr entwickelt hatten und die Zahl der Infektionen zurückging.

Außerdem sprechen Forscher von einem „Lerneffekt des Körpers“. Durch das Gewöhnen an Temperaturwechsel kann der Organismus auch besser mit ihnen umgehen. Regelmäßige Wechselduschen wirken sich laut Facharzt Carsten Lekutat dreifach positiv aus: sie beleben, stärken das Immunsystem und mindern das Infektionsrisiko.

Foto: dpa

Beim Sprung ins kalte Wasser bleibt das Herz stehen
„Einem gesunden Herzen kann der Sprung ins kalte Wasser nichts anhaben. Sonst wäre auch vom kalten Bad nach dem Saunagang abzuraten.

Menschen mit Gefäß- und Herzerkrankungen sollten den plötzlichen Temperaturwechsel jedoch vermeiden, da dabei Herz und Kreislauf zu stark beansprucht werden könnten“, erklärt Thomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel. Allgemein ist es ratsam, sich langsamer abzukühlen, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten.

Foto: dapd

Cola und Salzstangen helfen bei Durchfall

Bei Durchfall verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralien, die schnell wieder zugeführt werden sollten. Salzstangen und Cola sind dafür allerdings nicht optimal: Das Koffein in der Cola kann besonders bei Kindern den Durchfall noch verstärken. Zu viel Zucker entzieht dem Körper weiteres Wasser sowie Kalium, wie eine Studie des "Internal Journal of Clinical Practice" zeigt. Besser eignen sich leicht gesüßte Tees und Elektrolytelösung aus der Apotheke.

Auch die Salzstangen bringen nicht viel, Zwieback hilft dem Körper besser, wieder zu Kräften zu kommen.

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Schnarchen nervt, ist aber unbedenklich
Gelegentliches oder erkältungsbedingtes Schnarchen ist unbedenklich. Regelmäßige Schnarcher sollten sich aber von einem Arzt durchchecken lassen: „Beim krankhaften Schnarchen verengt sich der Rachen stark und es gelangt nur wenig Luft in die Lunge. Das löst Atemaussetzer aus – ohne, dass der Schlafende dies bemerkt. Die verringerte Sauerstoffzufuhr führt zu einer Unterversorgung des Gehirns und anderer Organe“, warnt Tomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Obst und Gemüse schützen vor Krebs

Wer sich gesund ernährt und mehr Gemüse als Fleisch isst, der tut seinem Körper etwas Gutes. Doch ein konkreter Schutz vor Krebs ist das nicht. Das ergab eine Studie von Hsin-Chia Hung und Walter Willet von der Harvard University Boston, die im "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlicht wurde. Die Probanden, die mehr Obst und Gemüse aßen, hatten jedoch ein geringeres Herzinfarktrisiko.

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Dunkle Schokolade macht nicht so dick

Das stimmt leider nicht. Egal, wie dunkel die Schokolade ist, sie besteht in erster Linie aus Kakaobutter, Zucker und Kakaomasse. Im Gegensatz zu Milchschokolade enthält dunkle Schokolade keine Milch, folglich auch keinen Milchzucker - und auch insgesamt meist weniger zugesetzten Zucker. Die Kalorienzahl ist durch den hohen Fettgehalt aber vergleichbar mit der der Milchschokolade.

Foto: dpa/dpaweb

Kaffee trocknet den Körper aus

Nein, Kaffee entzieht dem Körper kein Wasser. Koffein wirkt allerdings harntreibend: Wer viel Kaffee trinkt, muss also öfter die Toilette aufsuchen. Das bedeutet aber nicht, dass er dabei mehr Flüssigkeit verliert, als er mit dem Bürokaffee aufgenommen hat.

Foto: dpa

Wasser und Steinobst zusammen verursachen Bauchschmerzen
Früher stimmte das. Das Trinkwasser enthielt häufig Bakterien, die in Kombination mit dem Obst im Magen zu gären begannen. Die Folge waren Beschwerden wie Bauch- und Magenschmerzen. „Bei der heutigen Trinkwasserqualität in Deutschland ist das jedoch nicht mehr zu befürchten“, erklärt Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Pro Tag zwei Liter Wasser trinken

Es ist richtig, dass der Mensch "ausreichend" Flüssigkeit braucht. Er muss aber nicht zwangsläufig zwei Liter in Form von Wasser trinken. Auch Obst, Gemüse und Milchprodukte enthalten Flüssigkeit. Außerdem hängt der Flüssigkeitsbedarf von vielen Faktoren ab, etwa wie heiß es ist, wie viel der Mensch wiegt und ob man sich körperlich stark anstrengt. Pauschal eine Menge von zwei Litern zu empfehlen, ist wenig sinnvoll. Zu viel Wasser kann dem Körper auch schaden. Wer ein normales Durstgefühl hat, nimmt automatisch genug Flüssigkeit zu sich.

>> Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zum richtigen Trinken.

Foto: dpa

Jodmangel schädigt die Schilddrüse
Obwohl sie sehr klein ist, ist die Schilddrüse eines der wichtigsten Organe im menschlichen Körper. Um reibungslos zu arbeiten, benötigt sie Jod. Das ist nicht nur im bekannten Jodsalz und damit hergestellten Produkten, sondern vor allem in Seefisch enthalten. „In der Regel nehmen wir über die Nahrung ausreichend Jod auf. Spezielle Präparate können unterstützend wirken. Darüber entscheidet jedoch am besten ein Arzt. Schaden nimmt die Schilddrüse nur bei einem extremen, langanhaltenden Jodmangel“, erläutert Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg.

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Eier erhöhen den Cholesterinspiegel

Cholesterin ist ein lebensnotwendiger, natürlicher Stoff und kein Schadstoff. Der Körper produziert selbst Cholesterin und stoppt die Produktion, wenn zu viel Cholesterin in Form von Nahrung aufgenommen wird. Nur wer eine Cholesterin-Stoffwechselstörung hat muss auf seine Ernährung achten. Alle anderen können so viele Frühstückseier essen, wie sie wollen.

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Cholesterin schädigt das Herz
Die Cholesterinart ist entscheidend: Das schädliche LDL-Cholesterin lagert sich in den Gefäßwänden ab. In erhöhter Form können diese Fetteinlagerungen Arteriosklerose und Herzkrankheiten begünstigen. HDL-Cholesterin dagegen löst das Fett wieder aus den Gefäßwänden und transportiert es aus dem Körper. Die Konzentration des HDL-Werts sollte deshalb wesentlich höher liegen. „Ab welchem Wert ein LDL-Cholesterin-Spiegel bedenklich erhöht ist, hängt vom Einzelfall ab. Präventiv wirken eine ausgewogene, fettarme Ernährung und ausreichend Bewegung“, sagt Tomas Stein, Kardiologe und ärztlicher Direktor am Diagnostik Zentrum Fleetinsel.

>> Zehn wissenswerte Fakten rund um Cholesterin und andere Fette finden Sie hier.

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Im Alter wächst Krebs langsamer
„Hier trifft oft das Gegenteil zu, Krebs kann im Alter aggressiver und schneller wachsen“, erklärt Thomas Meier, Gastroenterologe am Diagnostik Zentrum Fleetinsel Hamburg. Der Grund: Bei vielen älteren Menschen sind die Abwehrkräfte bereits durch andere Erkrankungen geschwächt – der Körper hat den Krebszellen dadurch nicht mehr so viel entgegenzusetzen. Dabei spielt aber auch die Krebsart eine wichtige Rolle.

Foto: dpa

Salz ist ungesund

Das stimmt nur, wenn Sie zu den sogenannten salzsensitiven Menschen zählen. Bei denen kann der häufige Genuss von stark gesalzenen Speisen zu einem Anstieg des Blutdrucks führen. Betroffen ist etwa jeder vierte Deutsche. Da die Mehrheit der Menschen also nicht salzsensitiv ist, müssen sie auch nicht auf Salz verzichten.

Foto: AP

Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser

Immer wieder hört man, es sei besser fünf kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen, als die drei großen Klassiker Frühstück, Mittag- und Abendessen. Im Grunde ist es völlig egal, wann man isst. Wer mit fünf „kleinen“ Mahlzeiten am Tag abnehmen möchte, läuft jedoch schnell Gefahr, zu viele Kalorien aufzunehmen. Wer sich an feste Mahlzeiten hält, behält besser den Überblick über die Gesamtmenge der aufgenommenen Kalorien.

Foto: CLARK/obs

Am Abend essen macht dick

Ob wir zu- oder abnehmen liegt an der Menge der Kalorien, die wir zu uns nehmen und nicht am Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Mehrere Studien haben widerlegt, dass Stoffwechselvorgänge am Abend ruhen und daher, wer abends mehr isst, schneller dick wird.

Foto: dpa/dpaweb

Der Mensch nutzt nur einen Bruchteil seines Gehirns

Zwar keine Ernährungsweisheit, aber ein Gesundheitsmythos ist, dass der Mensch gar nicht die volle Leistung des Gehirns ausschöpfe. Einmal heißt es 10 Prozent, ein andermal 25 Prozent. Mehr unserer Hirnkapazitäten nutzen wir nicht? Doch, tatsächlich nutzt der Mensch alle Bereiche seines Gehirns. Untersuchungen haben gezeigt, dass es keine inaktiven Teile gibt. So verführerisch der Gedanke an noch ungenutzte Areale und Möglichkeiten wie Telepathie und Telekinese sein mag, sie bleiben Fantasterei.

>> Hier finden Sie weitere spannende Mythen rund um unser Gehirn.

Foto: dpa

Wagner-Döblers Team plant nun einen klinischen Test, um herauszufinden, ob das auch beim Menschen klappt: Die Forscher wollen den Wirkstoff in Keramikmaterial, mit dem Ärzte Löcher in Zähnen reparieren, mischen. Denn gerade an den Lücken zwischen Füllung und Zahn bildet sich gerne neue Karies. Rund 40 Patienten sollen an der Studie teilnehmen. Erste Ergebnisse könnten voraussichtlich im nächsten Jahr vorliegen. Hat sich doch ein Kariesloch gebildet, bohren Zahnärzte die beschädigte Stelle heute meist großzügig aus, wertvolle Zahnsubstanz geht verloren.

Doch das ist vielleicht gar nicht nötig, meint Rainer Haak, der die Leipziger Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie leitet. Er untersucht im Rahmen einer klinischen Studie, ob es nicht genügt, die Bakterien einfach unter der Füllung zu begraben und sie so zu schwächen. Denn eine Richtlinie für Zahnärzte, wie viel Zahnsubstanz bei Karies entfernt werden sollte, gibt es bisher nicht.

Ganz ohne Bohrer und Schmerzen wollen Wissenschaftler des King’s College London auskommen. Ihre Idee: Mithilfe von kleinen elektrischen Impulsen sollen Mineralien wie Calcium und Phosphate zurück in den angegriffenen Zahn geführt werden, um so den Zahnschmelz zu regenerieren. Schmerzen, etwa durch die elektrischen Impulse, soll es laut den Forschern nicht geben. 2014 haben sie eine eigene Firma, Reminova, gegründet.

Wann und ob eine Markteinführung überhaupt kommt, ist allerdings noch völlig offen. Bislang wurde die Methode noch in keiner klinischen Studie getestet.

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