Ende des Lampengeschäfts Wo Osram weiter Licht ins Dunkel bringt

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Das Aus für deutsche Osram-Werke

Buchstäblich die Lichter ausgehen dürften in den kommenden Jahren in Osram-Werken wie in Augsburg. In der 1922 eröffneten Fabrik für Leuchtstoffröhren arbeiteten vor acht Jahren noch 2000 Leute. Heute sind es noch gut 1000. Die Fertigung der Röhren wird sukzessive zurückgefahren.

Auch mögliche industrielle Investoren, etwa asiatische Hersteller von elektrischen Massenartikeln wie Schalter und Steckdosen, dürften den Untergang vermutlich nur hinauszögern. Durch die Allianz mit den Deutschen bekämen sie mit einem Schlag Zugang zum Vertrieb von Osram hierzulande, zu Baumarktketten und großen Geschäftskunden.

Durch Synergien beim Einkauf im klassischen Osram-Geschäft ließen sich für die Asiaten Kosten sparen. Dass sie aber weiter stark in Deutschland produzieren, ist unwahrscheinlich.

Was das Sparprogramm „Push II“ bringen soll

Berliens geplanter Befreiungsschlag könnte die jahrelange Misere des Münchner Konzerns beenden. Insgesamt elf der weltweit 44 Werke hat Osram in den vergangenen Jahren bereits geschlossen. Im Rahmen des Restrukturierungsprogramms „Push“ hat das Unternehmen in einer ersten Runde 8700 Arbeitsplätze und dann noch einmal 1700 Stellen gestrichen.

Die gravierenden Probleme resultieren auch aus der falschen Markteinschätzung von Berliens Vorgänger Wolfgang Dehen. Denn das Geschäft mit traditionellen Lampen schrumpft nicht graduell, wie Dehen immer annahm, sondern stürzt regelrecht ab. Das erfordert einen entschlossenen Schritt, so wie Berlien ihn jetzt unternimmt.

Die Hoffnung auf ein gutes Ende für Osram nährt Aufsichtsratschef Peter Bauer. Der hat mit dem Münchner Halbleiterhersteller Infineon schon einmal einen Milliardenkonzern gerettet, indem er ihn zu einem schmerzhaften Umbruch zwang.

Der einstige Speicherchipproduzent war vor über zehn Jahren zum Sanierungsfall geworden, weil er Chips für den Massenmarkt herstellte. Bauer als damaliger Chef baute Infineon zu einem Anbieter von Spezialchips um, der heute zu den Besten der Branche gehört.

Insofern sind Osram und Berlien in den richtigen Händen.

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