Rüstungsindustrie Rheinmetall auf Wachstumskurs -Dividende steigt kräftig

Nach dem Gewinnsprung schüttet die Düsseldorfer Waffenschmiede Rheinmetall eine höhere Dividende aus. Dank gefüllter Orderbücher erwartet das Unternehmen für 2016 weiteres Wachstum

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Der neue Schützenpanzer Puma stammt aus dem Hause Rheinmetall. Quelle: dpa

Rheinmetall -Chef Armin Papperger sieht den Automobilzulieferer und Rüstungskonzern auf dem Vormarsch. Nach einer zweijährigen Durststrecke habe der Traditionskonzern bereits im vergangenen Jahr einen Umsatzrekord und dank der Ertragswende in der Defence-Sparte einen Gewinnsprung verbucht, wie der seit 2013 amtierende Firmenlenker am Donnerstag in Düsseldorf sagte. Das Ende der Fahnenstange sei aber noch nicht erreicht. "Rheinmetall bleibt auf Wachstumskurs." Prall gefüllte Orderbücher im Rüstungsgeschäft und das milliardenschwere Auftragspotenzial durch die Bundesregierung stimmten ihn zuversichtlich.

"Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns", sagte Papperger. Hier mache er ein Auftragspotenzial von mindestens 1,5 Milliarden Euro aus. "Wir schauen aber auch nach globalem Wachstum." Einer der wichtigsten Auslandsmärkte sei für Rheinmetall Australien, das über die nächsten zehn Jahre ein Rüstungsprogramm über 127 Milliarden Euro aufgelegt habe. Hoffnung mache er sich auf einen 2,5-Milliarden-Auftrag für den Radpanzer Boxer. Am Freitag werde es eine Vorentscheidung über die letzten beiden Bieter geben, kündigte Papperger an.

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Weitere bedeutende Märkte für die Rüstungssparte seien Polen und die Türkei. In beiden Ländern kooperiere Rheinmetall mit jeweils ortsansässigen Firmen. In der Türkei sei derzeit ein zweites Joint Venture in der Planung.

Auch in der Autozulieferung stünden die Zeichen auf Wachstum. Hier sorgten neue Technologien für Rückenwind.

Nach seinem Amtsantritt hatte Papperger Rheinmetall einen Konzernumbau verordnet und dafür zwei Jahre lang kräftige Gewinneinbußen in Kauf genommen. Für 2016 peilt der Manager nun einen Konzernumsatz von 5,5 (Vorjahr: 5,1) Milliarden Euro an sowie eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von sechs (5,5) Prozent. Für das Rüstungsgeschäft prognostizierte er eine Ebit-Marge von 4,5 bis 5,0 Prozent bei einem Umsatz von 2,8 Milliarden Euro. Die Automobilzulieferung werde eine konstante Rendite von acht Prozent erreichen.

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Platz 4: FrankreichMit drei Prozent der Verkäufe machen die französischen Rüstungsunternehmen den vierten Platz weltweit. Damit liegt Frankreich bei den europäischen Exportnationen im Rüstungsmarkt auf Platz zwei. Die Rüstungskonzerne EADS und Dassault Aviation vereinen dabei einen Großteil der Verkäufe auf sich. Quelle: AP

Nach dem Gewinnsprung des vergangenen Jahres - das Ebit schnellte von 102 im Vorjahr auf 287 Millionen Euro, der Überschuss von 18 auf 151 Millionen Euro in die Höhe - sollen die Aktionäre eine um 80 Cent auf 1,10 Euro angehobene Dividende erhalten.

Papperger, dessen Vertrag Ende 2016 ausläuft, will weitermachen. Es könnte erwartet werden, dass der Aufsichtsrat die Verträge der drei Vorstände für fünf Jahre verlängern wird, sagte der Rheinmetall-Chef.

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