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Digital North Was wir von den digitalen Champions aus Hamburg lernen können

Quelle: Deutsche Telekom

Virtuelle Immobilienrundgänge, ein digitaler Anzeigen-Marktplatz, intelligente Taxi-Werbung und eine Plattform für bessere Vernetzung: Die Digital North zeigt, wie Firmen im Norden die Digitalisierung nutzen.

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Die Digitalisierung bietet Unternehmen viele neue Möglichkeiten und Chancen am Markt. Beispiel Virtual(VR)- und Augmented-Reality(AR)-Anwendungen: Hier soll sich der Umsatz im B2B-Bereich von 343 Millionen Euro im vergangenen Jahr bis zum Jahr 2020 um sagenhafte 120 Prozent auf 753 Millionen Euro erhöhen. Diese beeindruckende Zahl präsentierte Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden Telekom Deutschland und Organisator des „Digital Champions Award“ (DCA) am Dienstag in der Hamburger Fischauktionshalle.

Kunden begeistern mit VR

Klingt vielversprechend, aber wie sieht es denn heute aus? Wie Firmen mit VR Geld verdienen kann, zeigten die regionalen DCA-Gewinner in der Kategorie Digitales Kundenerlebnis. Etwa die 2011 gegründete Goldberg Immobilien Gruppe Nord I GmbH: Das neun Mitarbeiter zählende Projektentwicklungs- und Maklerbüro aus Sassnitz auf Rügen setzt eine eigenentwickelte VR-Anwendung für die Vermarktung seiner Neubauimmobilien ein. „Der Kauf einer Immobilie ist eine große Investition“, erklärt Daniel Hammer, Projektleiter Innovation & Medien bei Goldberg Immobilien. „Umso wichtiger ist es dem Käufer, dass er eine genaue Vorstellung davon hat, wie das neue Zuhause aussehen wird. Hier ist VR deutlich vorteilhafter als abstrakte 2D-Grundrisse.“

Was sich so banal anhört, ist jedoch aufwendig. Alle VR-Inhalte mussten die Immobilienprofis selbst entwickeln und entwerfen – vom ersten Konzept des Architekten bis hin zur fertigen VR-Welt. Das Ergebnis ist bestechend: Bevor überhaupt der Bau der Immobilie begonnen hat, kann der Kunde sein zukünftiges Zuhause virtuell begehen. Anders als bei herkömmlichen 360-Grad-Rundgängen, die nur zuvor aufgenommene Blickwinkel zeigen, kann er sich dabei völlig frei bewegen. Auf dieser Weise können sich Käufer vorab ein exaktes Bild des Wohnobjekts machen und Änderungswünsche anbringen.

„Für uns ist die Digitalisierung sehr wichtig, insbesondere für unser Geschäftsmodel, die VR“, sagt Hammer. „Nicht nur die Fehlerminimierung und Zeitersparnisse in der Planung des Architekten, sondern auch die Akzeptanz und Begeisterung der Kunden ist für unser Unternehmen ein voller Erfolg. Wir konnten auch die Vermarktungszeit deutlich verringern.“

Neuartige Plattform für Mobile-Werbung

In der Kategorie Digitale Produkte und Dienstleistungen ging der regionale DCA-Award 2018 an Smaato Inc. Smaato ist die globale Real-Time Advertising Plattform für mobile Publisher und App-Entwickler. Das 2005 von Ragnar Kruse und Petra Vorsteher gegründete Unternehmen zählt heute 250 Mitarbeiter und hat seinen Sitz in San Francisco. Niederlassungen gibt es in New York, Shanghai und Singapore, der europäische Hauptsitz ist Hamburg. Smaatos globales Netzwerk reicht bis nach China, Hauptmärkte sind die USA, Südostasien und Europa.

Digitale Bildung, Glasfaserausbau, Umsetzungskompetenz: Der Norden muss noch etwas in puncto Digitalisierung tun. Trotzdem war die Aufbruchstimmung bei der Podiumsdiskussion der Digital North deutlich zu spüren.

„Wir sind ein Kind der Digitalisierung“, erklärt Gründer Ragnar Kruse. „Ohne das iPhone gäbe es uns nicht.“ Smaato hat die Art Werbung zu kaufen und zu verkaufen vollständig digitalisiert. Der gesamte Prozess wir beschleunigt: Von der Angebotsanfrage über die Preisverhandlung bis zur Auslieferung dauert es gerade einmal 150 Millisekunden.

Den Award erhielt das Unternehmen für seine neue InApp Exchange-Plattform, die auf der Angebotsseite 90.000 App-Entwickler mit über 450 Werbepartnern auf der Nachfrageseite verbindet. So schafften die Hamburger einen globalen Marktplatz, der ein gigantisches Datenvolumen verwaltet. Jeden Monat werden auf der Werbeplattform rund 20 Milliarden Anzeigen gehandelt, die 1,1 Milliarden Nutzer erreichen – das sind 250 Million Nutzer am Tag. „Wir sehen die Digitalisierung als Riesenchance für den Mittelstand“, schwärmt Kruse. „Durch die weltweit automatische und standardisierte Auslieferung von Werbung, hat jeder Zugang zu den Weltmärkten. Das hat Vorteile sowohl für Anbieter von Werbeflächen, als auch für werbetreibende Unternehmen.“

Digitale Displaywerbung

Über den Digital Champions Award im Norden in der Kategorie Transformation Mittelstand freute sich das Team von TAXi-AD. Ausgezeichnet wurden das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen, das heute rund 30 Mitarbeiter zählt, für das digitale Dachwerbedisplay auf Taxen. Mit der Eigenentwicklung lösten die Gründer eine kleine Revolution in der Taxiwerbung aus. Denn Taxibetriebe können die Werbeflächen jetzt pro Fahrzeug ändern. TAXi-AD bietet seinen Kunden ein Paket von täglichen Einblendungen, die immer nur dann auf allen zur Verfügung stehenden Taxen ausgestrahlt werden, wenn die Wunschparameter des Kunden – wie Ort, Zeit oder Wetter – zutreffen. „Ein Eisdielenbesitzer in der Hamburger Osterstraße kann seine Einblendungen so aussteuern, dass die Werbung täglich in der Mittagspausenzeit zwischen 11:30 und 13:00 Uhr, nur bei schönem Wetter und nur in einem zu definierenden Umfeld ausgestrahlt wird“, nennt Ralf Johansson, Geschäftsführer von TAXi-AD, ein Beispiel der digitalen Dachwerbung, die bislang in Deutschland einzigartig ist.

Taxiwerbung neu gedacht

Nur die Einblendungen werden berechnet, die der Kunde gebucht hat. Werden also weniger Einblendungen ausgespielt, erhält er eine Rückvergütung. „Die Digitalisierung eröffnet unserem Geschäftsmodell vollkommen neue Zielgruppen“, erklärt Johansson. „War die analoge Taxiwerbung für Kleinunternehmen und Einzelhändler schlichtweg zu teuer oder ineffizient, ist die digitale Taxiwerbung im Preis- Leistungsverhältnis unschlagbar günstig auch im Vergleich zu anderen Außenwerbungsformen. Allein in den letzten fünf Monaten hat die Neukundengewinnung unsere Erwartungen deutlich übertroffen.“ Ob ins Eiscafé, zu Messen oder für Produkt-Kampagnen, die digitale Dachwerbung fährt mit dem Taxis immer an den richtigen Ort.

Vernetzungsplattform für Hamburg

Inzwischen weiß ja jeder: Vernetzung ist das A und O der Digitalisierung. Das gilt aber nicht nur für Geräte, sondern auch für Menschen. Eine neuartige Möglichkeit in Kontakt zu kommen bietet die Veranstaltungs- und Online-Plattform Hamburg@work. Die aus den 1995 im Hamburger Hafen gegründeten onlineKapitänen hervorgegangene Plattform gilt seit diesem Jahr als Digital Cluster im Norden Deutschlands. Das „Netzwerk für eine Neue Welt“ unterstützt Unternehmen dabei, den digitalen Fortschritt voranzutreiben – quer durch alle Branchen und Wirtschafts-Cluster.

Anfang 2018 zählte der Verein bereits 1.500 Mitglieder aus mehr als 650 Mitgliedsunternehmen, auf dem Netzwerk tummeln sich geschätzt mehr als 10.000 Anwender. So schafft Hamburg@work sowohl wirtschaftlich, als auch unternehmerisch und gesellschaftlich eine übergeordnete Digitalplattform. „Wir verbinden nicht nur Aktive aus der Digitalwirtschaft, sondern bringen Menschen und Unternehmen durch Information sowie Kommunikation, online und auf Veranstaltungen, zusammen“, sagt Uwe Jens Neumann, Vorstandsvorsitzender von Hamburg@work.

Der große Sprung kam mit der Vereinheitlichung der Digitalsysteme. Zuvor gab es unterschiedliche Systeme etwa für die Verwaltung der Mitgliederdaten, die Online-Buchung von Veranstaltungen oder für die Inhalte (CMS). Das führte dazu, dass Daten und Informationen häufig mehrfach in verschiedenen Systemen verwaltet werden mussten.

„Wir betrachten die Digitalisierung branchenneutral“

Heute funktioniert die Vernetzung von Online und Offline viel einfacher auf Basis der Open Source Lösung PIMCORE. Dabei handelt es sich um eine integrierte Plattform, mit der sich jede Art von Inhalten verwalten lassen, angefangen von Dokumenten und Bildern, bis hin zu komplexen Produkt- und Datenstrukturen. Außer einem Browser ist keine weitere Software erforderlich. „Ohne Digitalisierung der Kernprozesse wäre die Komplexität der Themen und der Angebote von Hamburg@work dauerhaft nicht zu leisten“, sagt Neumann. Die Lösung überzeugte auch die Jury: Sie verlieh Hamburg@work den regionalen DCA-Award in der Kategorie Digitale Prozesse und Organisationen.

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