Chipindustrie Nach Aus der Siltronic-Übernahme: Globalwafers investiert Milliarden

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte der Übernahme durch die Taiwaner nicht zugestimmt. Die investieren die eingeplanten Milliarden in die eigene Produktion.

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Ein Silikon-Wafer, aus dem Computerchips entstehen. Quelle: Bloomberg

Nach der gescheiterten Siltronic-Übernahme steckt der Chipkonzern Globalwafers die für den Kauf des deutschen Unternehmens gedachten Milliarden in den Ausbau der Produktion. Bis 2024 sollen rund 3,6 Milliarden US-Dollar (3,15 Milliarden Euro) investiert werden, auch in neue Fabriken, wie der taiwanische Konzern am Sonntag in Hsinchu mitteilte. Die Expansionspläne umfassten Asien, Europa und die USA. Die neuen Produktionslinien sollen ab dem zweiten Halbjahr 2023 hochlaufen. Damit konkretisierte der Konzern nun frühere Ankündigungen für den Fall eines Scheiterns der Übernahme.

Der Kauf des MDax-Unternehmens war vergangene Woche geplatzt, nachdem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die notwendige Genehmigung nicht innerhalb der gesteckten Frist erteilt hatte. Auch ein anschließender Versuch von Globalwafers, vor Gericht eine Genehmigung zu erzwingen, scheiterte. Eigentlich hatten sich die beiden Unternehmen sowie Wacker Chemie, das fast ein Drittel an Siltronic hält, vor rund einem Jahr auf die knapp 4,4 Milliarden Euro schwere Transaktion geeinigt.

>> Lesen Sie dazu: Übernahmeverbot von Siltronic – eine Entscheidung im Sinne von Adam Smith und David Ricardo

Siltronic-Chef Christoph von Plotho sieht das Unternehmen gut aufgestellt. „Wafer sind knapp, und Preise steigen“, sagte der Manager unlängst der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir bauen eine Riesenfabrik in Singapur. Wir haben mit Kunden Lieferverträge über mehrere Milliarden abgeschlossen.“ Mit der neuen Fabrik könne das Unternehmen seine Marktanteile steigern. Sollte es ein neues Übernahmeangebot geben, müsste das im aktuellen Umfeld höher ausfallen als die von Globalwafers gebotenen 145 Euro je Aktie.

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