Trotz der Coronakrise hat die chinesische Industrie im Juli den fünften Monat in Folge zugelegt. Der offizielle Einkaufsmanagerindex stieg überraschend um 0,2 auf 51,1 Punkte, wie aus der amtlichen Veröffentlichung am Freitag hervorgeht.
Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem Rückgang auf 50,7 Zähler gerechnet. Das Barometer zeigt ab 50 ein Wachstum an. Besonders die Nachfrage nach elektrischen und pharmazeutischen Gütern zog zu Beginn der zweiten Jahreshälfte an.
Ob der Exportweltmeister seinen Aufwärtstrend fortsetzen kann, ist angesichts der globalen Corona-Rezession allerdings ungewiss. „Das derzeitige rasche Tempo der Erholung wird sich in den kommenden Monaten wahrscheinlich verlangsamen, da der anfängliche Schub durch die Wiedereröffnung von Unternehmen nachlässt“, sagte Ökonom Julian Evans-Pritchard vom Analysehaus Capital Economics. Auch dürfte die Unterstützung der Exporte durch Warenlieferungen im Zusammenhang mit der Pandemie - wie Masken, medizinische Produkte und Ausrüstung für die Arbeit von zu Hause aus - wahrscheinlich abnehmen. Hinzu kommt, dass Überschwemmungen nach kräftigen Regenfällen in weiten Teilen Chinas die Konjunktur bremsen.
Auch der Dienstleistungssektor wuchs im Juli bereits den fünften Monat in Folge. Das ist vor allem auf die starke Bautätigkeit zurückzuführen, da China Infrastrukturprojekte vorantreibt. Aber auch die Kauflaune der Chinesen hat sich verbessert.