Hochschulranking 2023 In diesen Fächern reicht der Bachelor-Abschluss nicht

Bachelor oder Master? Das hängt stark vom Studienfach ab. Wirtschaftswissenschaftler, wie hier im Audimax der Universität Hannover, brauchen nicht zwingend einen Master. Quelle: dpa

Nach dem Bachelor fragen sich viele Studenten, ob sich weitere Jahre an der Uni lohnen. Für die Karriereplanung sollten sie wissen: Vor allem in einem Fach genügt den meisten Personalern der niedrigere Abschluss.

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Die Wirtschaft braucht Fachkräfte – und zwar dringender denn je. Da verwundert es nicht, dass die Art des Abschlusses in vielen Personalabteilungen immer unwichtiger wird. Der Master ist häufig zwar immer noch der Abschluss der Wahl, verliert aber an Bedeutung – ganz zu schweigen von der Promotion.

Bei welchen Studienfächern der Bachelor vielen Entscheidern schon ausreicht und wo immer noch der Master von Nöten ist, hat die Employer-Branding-Beratung Universum in ihrem Hochschulranking ermittelt, das sie einmal im Jahr für die WirtschaftsWoche erstellt. Dazu befragte sie zwischen Februar und März 2023 mehr als 500 Personalverantwortliche von Unternehmen mit zehn bis mehr als 1000 Beschäftigten. 

Besonders große Relevanz hat der Master nach wie vor in der Fachrichtung Maschinenbau. Hier gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, diesen Abschluss den anderen vorzuziehen. Auch bei den Wirtschaftsingenieuren (46,4 Prozent) und Informatikern (43,5 Prozent) ist der höhere Abschluss gerne gesehen.  

Lediglich in der Betriebswirtschaftslehre ist der Bachelor bei den Personalern beliebter als der Master. Hier gaben 42 Prozent an, diesen Abschluss allen anderen vorzuziehen. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt. 

Bei den Volkswirten zeigt sich ein anderes Bild. Dort sind Bachelor (31 Prozent) und Master (35,1 Prozent) ähnlich beliebt. Keine Präferenz hinsichtlich der Abschlüsse zu haben, gaben in diesem Fach mehr als ein Viertel der Befragten an. 

Gut ausgebildete Absolventen auf dem Arbeitsmarkt umworben

Insgesamt steigt der Anteil an Personalexperten, die angeben, keine Präferenzen hinsichtlich des Abschlusses zu haben. Das hängt auch damit zusammen, dass gut ausgebildete Absolventen auf dem Arbeitsmarkt aktuell stark umworben sind und es sich viele Unternehmen schlicht nicht leisten können, eine Bewerbergruppe von vorneherein auszuschließen. Das zeigt sich vor allem bei den gefragten Naturwissenschaftlern, bei denen 36,9 Prozent der Personaler sagten, dass ihnen die Art des Abschlusses egal sei.

Ein weiterer Befund des diesjährigen Hochschulrankings ist der Bedeutungsverlust der Promotion. Diese Erkenntnis teilt auch Oliver Greiner von der Unternehmensberatung Horváth: „Der Doktortitel ist immer noch ein Qualitätsmerkmal. Weil er signalisiert, dass sich jemand sehr intensiv mit einem Thema auseinandersetzen kann“, sagt der Experte. „Als Karrierebooster verliert er an Bedeutung.“ Immer mehr Menschen würden ihren Doktortitel gar nicht mehr führen.

Im Maschinenbau und den Naturwissenschaften hat er, laut dem Hochschulranking der WirtschaftsWoche, im vergangenen Jahr massiv an Bedeutung verloren. Einzig bei Juristen spielt er noch eine Rolle. Immerhin 19,3 Prozent gaben ihn als bevorzugten Abschluss an. Doch auch hier ist der Trend rückläufig. 2021 legten noch 36,2 Prozent der Personaler bei den Juristen Wert auf die Promotion.

„Für den Job ist der Doktortitel vor allem dann hilfreich, wenn das bearbeitete Thema direkt mit der Berufswahl zusammenhängt“, sagt Greiner. Ohnehin ist für die Frage, ob womöglich auch der Bachelor genügt vor allem der Einstiegsjob wichtig. Wer eine Traineestelle anstrebt oder einen Job als Sachbearbeiter macht, wird in vielen Fällen mit einem Bachelor ausreichend gerüstet sein. Für diese Stellen sucht nicht mal jeder fünfte Personaler nach einem Masterabsolventen.

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Bei Projektmanagern, Spezialisten und angehenden Führungskräften ist der höhere Abschluss hingegen deutlich gefragter. In diesen Fällen suchen mehr als ein Drittel der Befragten explizit nach Absolventen mit einem Master. 

Hochschulranking 2023: Alle Ergebnisse zum Uni-Ranking im Überblick

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