CEO des Jahres Deutschlands beste Vorstandschefs

Ralf Dieter, Vorstandschef des Anlagenbauers Dürr, und Brian Sullivan, CEO des TV-Bezahlsenders Sky, sind Deutschlands erfolgreichste Vorstandsvorsitzende. Das zeigt ein Ranking der WirtschaftsWoche.

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Dürr-Chef Dieter und Sky-CEO Sullivan sind Deutschlands beste Bosse. Quelle: Klaus Weddig für WirtschaftsWoche

Der eine entwickelt nüchterne Maschinen, interessiert sich nicht für Fußball und nimmt sich kaum Zeit, fernzusehen. Der andere verdient Geld mit hoch emotionalen TV-Bildern, besucht jede Saison mindestens ein Dutzend Spiele, hat im Büro neun Fernseher gleichzeitig laufen: Auf den ersten Blick könnten die Unternehmen, an deren Spitze der drahtige Ralf Dieter und der kompakte Brian Sullivan stehen, unterschiedlicher kaum sein. Auch begegnet sind sich der 52-jährige Badener und der 51-jährige Amerikaner aus Philadelphia noch nie. Und doch haben der Vorstandschef des Maschinen- und Anlagenbauers Dürr und der CEO des Pay-TV-Senders Sky Deutschland eines gemeinsam: Sie sind derzeit Deutschlands erfolgreichste Vorstandsvorsitzende.

Kein CEO eines börsennotierten Unternehmens mit mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz war 2012 erfolgreicher als Dürr-Chef Dieter, und im Vergleich der Unternehmen unterhalb dieser Erlösschwelle schlug Sullivan alle Konkurrenten. Dieter ließ dabei 92 Prozent seiner Wettbewerber hinter sich, darunter den gesamten Dax 30, schnitt besser ab als Bayer-Chef Marijn Dekkers oder VW-Chef Martin Winterkorn. Und Sky-CEO Sullivan setzte sich mit mehr als 91 Prozent in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gegen Rüdiger Kapitza durch, CEO von DMG Mori Seiki, bis 30. September geführt als Gildemeister.

Langfristige Sanierung

„Wir lassen uns nicht von Namen blenden“, sagt Hermann Stern, Gründer und CEO des Schweizer Finanzdienstleisters Obermatt, dessen gleichnamiger Index die Basis für das CEO-Ranking der WirtschaftsWoche ist. „Die Größten müssen nicht immer die Besten sein.“

Obermatt-Chef Stern misst den Erfolg der Unternehmen anhand der Entwicklung des operativen Erfolgs sowie des Aktienkurses – in diesem Fall vom Geschäftsjahr 2011 auf 2012 – und vergleicht sie mit der Performance einer Vergleichsgruppe von Wettbewerbern. „Somit“, sagt Stern, „ist ein branchenübergreifender Vergleich möglich“ (siehe Methode).

Methode - Wie der Obermatt-Index die Leistung der CEOs misst

Sucht man nach den Gründen für Dieters und Sullivans Erfolg, fallen trotz aller Unterschiede schnell einige Gemeinsamkeiten ins Auge: Beide stehen schon geraume Zeit an der Spitze ihrer Unternehmen – Sullivan knapp vier Jahre, Dieter gar doppelt so lang. Beide kamen zu einem Zeitpunkt ins Amt, als ihre Arbeitgeber sich in starker Schieflage befanden. Und entwickelten einen auf mehrere Jahre und langfristigen Erfolg angelegten Sanierungsplan. „Der jetzige Erfolg unseres Unternehmens kommt für uns nicht völlig überraschend“, sagen Dieter und Sullivan unisono. „Wir haben mit unserer Mannschaft in den Jahren zuvor Boden und Saat bereitet und können nun die Früchte unserer Arbeit ernten.“

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