
1. Pauken
In der Schule war ich faul und wurde in der Mittelstufe immer schlechter, vor allem in Fremdsprachen. Also sagte ich meinen Eltern, ich müsste für ein Jahr ins Ausland, um wenigstens eine Fremdsprache zu beherrschen. Ich landete in einem Internat in England, das einer „Harry Potter“-Kulisse glich. Die ersten drei Monate verstand ich kein Wort und paukte jeden Abend Vokabeln. So lernte ich Disziplin und wurde ein guter Schüler.

2. Improvisieren
In der Beratung und im Private-Equity-Geschäft durchlief ich eine Art Managementschule, sah viele Firmen von innen. Bei JP Morgan mussten wir sogar jeden Montag berichten, mit wie vielen Vorständen wir uns getroffen hatten. Um sich auf die Gespräche mit den mächtigen Chefs vorzubereiten, fehlte allerdings allen die Zeit. So lernte ich quasi aus der Not heraus, auch unvorbereitet Gespräche zu leiten.

3. Punkten
Als ich 2014 für den Aufsichtsrat bei Schalke 04 kandidierte, hielt ich meine Bewerbungsrede vor 10.000 Mitgliedern. Die Rede lernte ich eine Woche lang auswendig, ich hatte vorher nie eine gehalten. Bei meiner Hochzeit elf Jahre zuvor brachte mich der Vortrag des Trauspruchs an den Rand der Ohnmacht. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, vor Publikum zu sprechen, auch über schwierige Themen: Finanzzahlen, Coronafolgen oder Fußball etwa.
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