Aktien Zehn TecDax-Chancen für spekulative Anleger

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Solider aufgestellt als früher

Dabei war der TecDax noch nie so solide aufgestellt wie jetzt: Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des Index liegt zwar zurzeit bei 17,2 und damit immer noch bei weitem höher als das des Dax (13,6). Dafür haben die meisten der 30 Techwerte aber ihre Gewinnprognosen bereits an die schwächelnde Weltkonjunktur angepasst und teilweise deutlich zurückgenommen, was im Dax noch kaum passiert ist. Und 21 der 30 TecDax-Unternehmen zahlen inzwischen sogar eine Dividende. Neben der früher dominanten Solarbranche enthält der Index mit Software-Entwicklern wie Software AG und PSI, Telekom-Anbietern wie Freenet und QSC oder Medizintechnikern wie Sartorius, Qiagen und Carl Zeiss Meditec einen breiten Querschnitt der deutschen Technologiebranche. Investoren in TecDax-Werte sollte eine ordentliche Risikobereitschaft mitbringen. Kursausschläge bei Einzelwerte sind teilweise hoch ­ in beide Richtungen. Anleger sollten Aufträge an die Börse immer mit einem Kurslimit versehen: Einige Papiere sind relativ markteng und schwanken auch im Tagesverlauf teils deutlich.

Die Chancen und Risiken von zehn ausgewählten TecDax-Werten:

Aussichtsreiche TecDax-Unternehmen

 

ADVA Optical Networking (Chance/Risiko: 7/6)

Der Anbieter von Telekommunikationsausrüstung – insbesondere für glasfaserbasierte Übertragungstechnik – hat die Erwartungen im zweiten Quartal erfüllt. 85,9 Millionen Euro Umsatz stehen zu Buche, erwartet worden waren 82 bis 87 Millionen Euro. Das ist Rekord. Im zweiten Quartal 2011 erzielte ADVA Optical noch 77,8 Millionen Euro Umsatz. Der Gewinn verdoppelte sich sogar von 2,4 auf 5,9 Millionen Euro. „Wir gewinnen mit Innovationen neue Kunden“, erklärt Vorstandschef Brian Protiva. Insbesondere die Umrüstung der Mobilfunknetze auf neue Standards kurbelt das Geschäft an. Mit zunehmender Größe von ADVA Optical und zunehmendem Umsatz werden auch die Gewinnmargen besser. Skaleneffekte heißt das Zauberwort bei ADVA Optical. Der Zielkorridor liegt derzeit bei vier bis acht Prozent. Die Aktie ist zudem noch günstig bewertet.

Aixtron (Chance/Risiko: 7/7)

Rote Zahlen im zweiten Quartal, die Aussicht auf einen operativen Verlust im Gesamtjahr ­ die Geschäftsperspektiven von Aixtron sind nicht gerade rosig. An der Börse wird aber schon auf bessere Perspektiven für 2013 gewettet. Vorstandschef Paul Hyland hofft, in der zweiten Jahreshälfte operativ die Rückkehr in die Gewinnzone zu schaffen. Der Tiefpunkt im Auftragseingangszyklus des Herstellers von Maschinen zur Produktion von Leuchtdioden sei erreicht. Im kommenden Geschäftsjahr solle die Nachfrage dann wieder deutlich anziehen, so Hyland. 

Aufgrund dieser Perspektive hielt sich der Aixtron-Kurs oberhalb von zehn Euro – dem Tiefpunkt vor Bekanntgabe der jüngsten Quartalszahlen. Die waren düster: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum brachen die Erlöse um 74 Prozent auf gut 46 Millionen Euro ein. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) rutschte Aixtron mit minus 16,5 Millionen Euro tief in die Verlustzone. Vor Jahresfrist hatten die Aachener hier noch einen Ebit-Gewinn von 54,3 Millionen Euro ausweisen können. Auch wenn das Unternehmen nicht nur schuldenfrei ist, sondern sogar einen Nettoliquidität von 235 Millionen Euro in der Bilanz hat: Das Papier ist nur für spekulative Investoren geeignet.

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