
US-Investorenlegende Warren Buffett zieht sich weiter bei IBM zurück. Wie aus einer Mitteilung an die Börsenaufsicht vom Dienstag hervorgeht, verkaufte Buffetts Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway im dritten Quartal ein Drittel der Anteile und hält nun noch rund 37 Millionen IBM-Aktien. Zuletzt waren es 54 Millionen Anteilsscheine im Wert von 8,3 Milliarden Dollar.
Buffett hatte 2011mehr als zehn Milliarden Dollar in IBM-Aktien investiert, es war gleich eines seiner größten Investments. Für viele Buffett-Anhänger war es ein Shock, schließlich hatte der heute 88-Jährige zuvor immer einen großen Bogen um Tech-Werte gemacht und lieber sehr langfristig in konservative und stabile Unternehmen investiert. Den IBM-Kauf verteidigte er jahrelang, obwohl IBM unter Umsatzeinbußen und einem fallenden Aktienkurs litt.
Im Mai 2017 kam dann die Kehrtwende: Buffet räumte ein, seine Investmentidee sei gescheitert und reduzierte die IBM-Anteile deutlich. Nun folgten weitere große Schritte in diese Richtung. Buffett kommentierte das damit, dass IBM ein starkes Unternehmen mit starker Konkurrenz sei.
Ebenfalls im dritten Quartal erhöhte Buffett im Gegenzug seine Beteiligung am bereits wertvollsten Unternehmen der Welt um weitere vier Millionen Aktien: Buffett ist nun im Besitz von 134 Millionen Apple-Papieren im Wert von 20,7 Milliarden Dollar. Zugleich wurde er größter Anteilseigner der Bank of America. Durch Umwandlung von Vorzugsaktien stieg Buffetts Investment bei der Bank of America auf einen Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar
Von der einst schon legendären Technologiefeindlichkeit Buffetts - er kaufe nur Unternehmen, der Geschäft er auch verstehe - ist somit nicht viel geblieben. Vielmehr bedauerte Buffett verpasste Chancen. Auf dem legendären Aktionärstreffen in Omaha (Nebraska) räumte er ein, es vermasselt zu haben: Er habe es verpasst, frühzeitig in Google zu investieren.
Mit Material von Reuters, Bloomberg