Börse New York Wall Street nach Job-Report ohne Elan

Der US-Arbeitsmarktbericht für den Mai enttäuscht, die Erwartungen waren hoch gewesen. Zwar sinkt die Arbeitslosenquote deutlich, die wichtigere Zahl der Neueinstellungen aber fällt. Die US-Börsen legen minimal zu.

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New York Enttäuschende Arbeitsmarktdaten haben die Wall Street am Freitag zum Handelsbeginn gebremst. In der weltgrößten Volkswirtschaft entstanden im Mai weniger Stellen als von Volkswirten prognostiziert, wie aus Zahlen der Regierung hervorgeht. Damit wurden viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Denn die am Donnerstag vorgelegten monatlichen Jobdaten des Personaldienstleisters ADP zur Privatwirtschaft waren besser ausgefallen als erwartet.

Eine Arbeitslosenquote auf einem 16-Jahres-Tief von 4,3 Prozent sorgte jedoch dafür, dass die Anleger weiter auf eine anziehende Weltwirtschaft setzten. „Der größten Volkswirtschaft der Welt geht es also nach wie vor gut, Konjunktursorgen sind fehl am Platz“, sagte VP-Bank-Ökonom Thomas Gitzel.

US-Unternehmen und Staat stellten im Mai allerdings zusammen nur 138.000 neue Mitarbeiter ein, von Reuters befragte Ökonomen hatten mit 185.000 gerechnet. Am Devisenmarkt geriet der Dollar unter Beschuss, der Euro legte 0,6 Prozent auf 1,1282 Dollar zu. Die US-Futures gaben einen Teil ihrer vorbörslichen Gewinne ab.

An den Märkten wird dennoch davon ausgegangen, dass die Notenbank Federal Reserve auf ihrer Sitzung Mitte des Monats erneut die Zinsen erhöhen wird. „Eine Anhebung im Juni ist weiter auf dem Tisch“, sagte Ökonom Thomas Julien von der Investmentbank Natixis North America. „Aber es müssen bessere Nachrichten kommen, damit die Fed zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zügel anzieht.“

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte kaum verändert mit 21.150 Punkten, näherte sich aber immerhin mit kleinen Schritten seinem Rekordhoch vom 1.März von 21.169 Zählern. Der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent auf 2432 Zähler, was dem breiten Leitindex für eine neue Bestmarke reichte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte 0,4 Prozent auf 6269 Stellen. Der Dax stieg am Nachmittag um 1,3 Prozent auf 12.833 Punkte, der EuroStoxx50 lag 0,9 Prozent höher bei 3600 Punkten. Die Hoffnung auf stärkere Zahlen vom US-Arbeitsmarkt hatten den deutschen Leitindex zuvor noch auf ein Rekordhoch von 12.878,59 Zählern getrieben.

Zu den Verlierern zählten vor allem Bankenwerte. Die Aktien der Bank of America gaben 1,6 Prozent nach, die Titel von JPMorgan 0,9 Prozent und die Papiere der Citigroup ein Prozent. Im Fokus standen zudem die Aktien von Lululemon, die um 14 Prozent nach oben schossen. Der Yogabekleidungshändler erzielte im vergangenen Quartal mehr Gewinn als erwartet.

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