




Neu entfachte Befürchtungen weiterer US-Zinserhöhungen in diesem Jahr haben am Freitag für eine weitere Talfahrt am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Auslöser dafür waren aktuelle US-Arbeitsmarktdaten. Der Dax verlor 1,14 Prozent auf 9286,23 Punkte und schloss auf dem tiefsten Stand seit November 2014. Am Nachmittag war der Leitindex noch bis auf 9470 Punkte geklettert. Auf Wochenbasis summierte sich das Dax-Minus auf mehr als 5 Prozent, seit Jahresbeginn auf über 13 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Freitag 0,90 Prozent auf 18 685,74 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax büßte 2,16 Prozent auf 1592,72 Punkte ein. Die US-Wirtschaft hatte im Januar zwar weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Die Arbeitslosenquote sank jedoch um 0,1 Prozentpunkte auf 4,9 Prozent.
Zu den Gewinnern am deutschen Aktienmarkt gehörten Aktien aus dem Automobilsektor, die sich nach den teilweise heftigen Verlusten der vergangenen Tage berappelten. Bei Daimler stützte der rekordhohe Januar-Absatz. Die Aktien der Stuttgarter rückten um 0,57 Prozent vor. Für BMW ging es um 1,29 Prozent nach oben. Volkswagen (VW) gewannen gar 2,13 Prozent, obwohl die Wolfsburger wegen des Skandals um manipulierte Abgastests die Vorlage ihres Jahresabschlusses und die Hauptversammlung verschieben.
Die Aktien des Online-Karrierenetzwerks Xing gehörten mit einem Minus von mehr als 5 Prozent zu den größten TecDax-Verlierern. Sie litten einem Händler zufolge darunter, dass US-Konkurrent Linkedin einen Verlust im Schlussquartal 2015 erlitten und einen überraschend schwachen Ausblick gegeben hatte. Im MDax erholten sich die gebeutelten Kion-Titel nach einer Mitteilung über günstigere Finanzierungskosten des Gabelstaplerherstellers um 3,26 Prozent.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,18 Prozent am Vortag auf 0,19 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,04 Prozent auf 141,61 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,05 Prozent auf 163,79 Punkte. Der Euro-Kurs fiel auf zuletzt 1,1130 US-Dollar. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Kurs noch auf 1,1206 (Mittwoch: 1,0933) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8924 (0,9147) Euro.