Deutsche Börse Aufsichtsratschef Faber erwägt vorzeitigen Rückzug

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Börse, Joachim Faber, denkt laut darüber nach bei einer Wiederwahl das Amt vorzeitig abzugeben. Quelle: dpa

Der nach dem Horrorjahr 2017 unter Druck stehende Aufsichtsratschef der Deutschen Börse, Joachim Faber, hat seinen mittelfristigen Rückzug von der Spitze des Kontrollgremiums angekündigt.

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Deutsche-Börse-Aufsichtsratschef Joachim Faber erwägt im Falle seiner Wiederwahl einen vorzeitigen Rückzug. Er werde zwar für weitere drei Jahre als Aufsichtsratschef kandidieren, sagte er auf der Hauptversammlung des Konzerns in Frankfurt. „Ich möchte mir allerdings vorbehalten, einen Übergang im Vorsitz des Aufsichtsrats im Laufe der neuen Wahlperiode vorzubereiten.“ Ein Zeitpunkt dafür sei heute nicht absehbar.

Einige Investoren der Börse und Stimmrechtsberater hatten zuletzt gefordert, Faber - dem viele eine Mitschuld für die Insideraffäre um den zurückgetretenen Vorstandschef Carsten Kengeter im vergangenen Jahr geben - müsse spätestens nach einem weiteren Jahr an der Spitze des Aufsichtsrats seinen Hut nehmen. Sie kritisieren, Faber habe zu lange an Kengeter festgehalten.

Nun sind die Aktionäre allerdings aufgerufen, den seit Mitte 2012 amtierenden Chefkontrolleur für eine dritte Amtszeit zu wählen.

Das Krisenjahr 2017 hatte Faber in die Kritik gebracht. Der geplante Zusammenschluss mit der Londoner Börse LSE scheiterte auch deshalb, weil den Verantwortlichen der Deutschen Börse ein Plan B für den Fall des Brexits zu fehlen schien. Zudem brachte der Aufsichtsrat unter Fabers Vorsitz ein auf den inzwischen zurückgetretenen Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter zugeschnittenes Vergütungsprogramm auf den Weg, das bis heute die Staatsanwaltschaft Frankfurt beschäftigt.

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