Devisen Britisches Pfund rutscht auf niedrigsten Stand seit Anfang 2017

Eskalationen zwischen dem britischen Premier Johnson und dem Parlament sorgen zunehmend für Unsicherheit. Das Pfund reagiert und kostet nur noch 1,978 Dollar.

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Seit dem Brexit-Votum im Juni 2016 zeigt sich das britische Pfund schwach. Quelle: dpa

Das britische Pfund leidet immer stärker unter dem ungewissen Fortgang des Brexit. Am Dienstag fiel die Währung des Vereinigten Königreichs erstmals seit Januar 2017 unter die Marke von 1,20 US-Dollar. Im Tief wurden 1,1978 Dollar erreicht.

Gegenüber dem Euro hält sich das Pfund etwas besser. Am Dienstag kostete ein Pfund knapp 1,10 Euro. Seit Jahresbeginn belaufen sich die Verluste des Pfund zum Dollar auf knapp sechs Prozent, gegenüber dem Euro ist es lediglich rund ein Prozent. Ein Grund dafür ist, dass im Euroraum eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet wird. Das lastet auf dem Euro.

Großbritannien steuert auf einen No-Deal-Brexit zu. Premierminister Boris Johnson hatte unlängst mit der Zustimmung der Queen eine Parlamentspause verhängt. Johnson wurde vielfach für diesen Schritt kritisiert. Der Sprecher des Unterhauses, John Bercow, sprach von einem „verfassungspolitischen Skandal“. Es sei „vollkommen offensichtlich“, dass die Regierung das Parlament davon abhalten wolle, über den Brexit zu debattieren, teilte der Parlamentspräsident mit.

Die Opposition versucht nun händeringend gegen zu steuern. Im Unterhaus könnte es heute eine Dringlichkeitsdebatte geben, um eine neue Tagesordnung auf den Weg zu bringen.

In dieser Debatte solle es dann um einen Gesetzentwurf gehen, der Johnson dazu bringen soll, eine weitere Brexit-Verschiebung in Brüssel zu beantragen, sofern nicht noch rechtzeitig ein Deal verabschiedet werde. Johnson blieb allerdings stur – den Rebellen aus den eigenen Reihen drohte er mit harten Konsequenzen. Sollte der Gesetzentwurf angenommen werden, so werde er Neuwahlen für den 14. Oktober anberaumen.

Mehr: Nur wenige Tage bleiben den Parlamentariern, um den ungeordneten Brexit zu verhindern. Johnson droht parteiinternen Abweichlern mit drastischen Mitteln.

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