Dividendentitel Rückversicherer vor der Aufholjagd

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Die Zentral der Swiss Reinsurance Company, kurz Swiss Re, Zürich Quelle: dpa/dpaweb

Bei der Hannover Rück stieg die Schaden-Kosten-Quote von 98.2 Prozent im Jahr 2010 auf 104,3 Prozent im vergangenen Jahr. Den besten Wert konnte die Swiss Re vorweisen: 101,6 Prozent. Im Jahr davor hatte sie noch bei 93,9 Prozent gelegen. Zu diesem Wert wollen die Schweizer im laufenden Jahr zurückkehren.

Unter dem Strich sind die Unterschiede zwischen den drei größten Rückversicherern nicht allzu groß. Anleger sollten aber Kurs-Gewinn-Verhältnis, Dividendenrendite und Schaden-Kosten-Quote im Blick behalten.

Generell hohe Dividenden

Während bei der Swiss Re der Konzernumbau der vergangenen Jahre im Hinblick auf die Profitabilität offensichtlich Früchte trägt, wird das Ergebnis durch die Reservenauflösung und Steuergutschriften auch geschönt. Bei den deutschen Konkurrenten hängt hingegen viel von der Geldanlagepolitik ab, die im vergangenen Jahr von Schuldenkrise und niedrigen Zinsen deutlich geprägt war. Allen Rückversicherern gemein ist eine im Vergleich zu anderen Branchen ungewöhnlich hohe Dividende, an der auch in schwierigen Jahren festgehalten wird – ein eindeutiges Plus für Anleger in unruhigen Zeiten.

Was die Aussichten für die Zukunft deutlich verbessert, ist die Tatsache, das nach einem Rekordkatastrophenjahr wie 2011 „das Risikobewusstsein“, wie es Munich-Re-Chef Bomhard nennt, deutlich zunimmt. Dementsprechend können die großen Versicherer auch deutlich höhere Versicherungsbeiträge durchsetzen. In Japan etwa dürften Erdbebenversicherungen um bis zu 50 Prozent teurer werden, schätzt man bei der Münchener Rück.

Auch bei der Hannover Rück wird ein Zuwachs bei den Bruttoprämien von fünf bis sieben Prozent vorgenommen, nachdem der Zuwachs schon 2011 bei knapp sechs Prozent lag. Bei der Swiss Re lag das Prämienplus nach Vertragserneuerungen im Januar bereits bei 20 Prozent. Auch im April und Juli sollen neue Verträge verhandelt werden.

Zumindest für die Rückversicherer gilt also: Nach einem Katastrophenjahr kommen auch wieder gute Zeiten.

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