Die Kurse an der Wall Street bleiben unter Druck. Die Leitindizes Dow Jones und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Mittwoch jeweils etwa 0,2 Prozent. Der technologielastige Nasdaq büßte 0,8 Prozent ein.
Der Markt habe nach den Rally der vergangenen Wochen an Schwung verloren, sagte Craig Erlam, Marktanalyst des Brokerhauses Oanda. Gleichzeitig machten anziehende Anleihe-Renditen Investoren nervös. Die richtungsweisenden zehnjährigen US-Treasuries rentierten mit 1,435 Prozent so hoch wie zuletzt vor rund einem Jahr. Steigende Bond-Renditen bedeuten höhere Finanzierungskosten für Staaten und Unternehmen.
Die beruhigenden Worte von US-Notenbankchef Jerome Powell vom Dienstag verhinderten allerdings einen größeren Ausverkauf an der Börse. Er signalisierte, dass sein Haus die Finanzmärkte noch eine ganze Weile mit billigem Geld fluten wird, um die Erholung der Wirtschaft von den Pandemie-Folgen nicht zu gefährden.
Der Anstieg der Anleiherenditen spiegelt weitgehend die Erwartungen der Anleger wider, dass eine starke wirtschaftliche Erholung vor der Tür steht. Eine solche könnte die Zentralbanken jedoch auch zwingen, ihre geldpolitischen Anreize zu streichen, was vor allem wachstumsstarke Technologieaktien wie Facebook, Apple und Amazon belastet.
Tech-Aktien reagieren besonders empfindlich auf steigende Renditen, da ihr Wert stark von zukünftigen Gewinnen abhängt, die bei steigenden Anleiherenditen stärker abgezinst werden. Value-Aktien haben in den vergangenen Tagen aufgrund der Hoffnung auf eine schnellere wirtschaftliche Erholung einen kleinen Aufschwung erlebt. Der S&P 500 Value-Index ist drei Tage in Folge gestiegen.
Blick auf die Einzelwerte
Die Aktien von Tesla stiegen um rund zwei Prozent. Der Ark-Invest-Fonds von Starinvestorin Cathie Wood hatte weitere Aktien des Unternehmens im Wert von 171 Millionen Dollar gekauft. Die Aktie des Elektroautoherstellers ist in den vergangenen beiden Handelstagen in der Spitze um fast 20 Prozent gefallen.