Dow Jones, S&P 500, Nasdaq Wall Street startet mit Aufschwung nach Vortagesverlusten

Der Börsentag beginnt in den USA positiv, die mögliche Entspannung im Zollstreit hilft den US-Börsen.

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New York Starke US-Arbeitsmarktdaten und neue Hoffnung im Handelsstreit mit China haben am Freitag für eine kräftige Erholung an den US-Börsen gesorgt. Der Leitindex Dow Jones Industrial schüttelte einen Großteil seiner Vortagesverluste ab und legte im frühen Handel um 2,00 Prozent auf 23 140,67 Punkte zu.

Am Donnerstag war der Dow nach einer Umsatzwarnung von Apple und überraschend schwachen Stimmungsdaten aus der US-Industrie noch um fast 3 Prozent abgesackt. Dank der aktuellen Erholung steht momentan ein kleines Wochenplus von 0,3 Prozent zu Buche.

Die anderen US-Indizes stiegen im frühen Geschäft am Freitag ebenfalls deutlich. Der marktbreite S&P 500 rückte um 1,87 Prozent auf 2493,77 Zähler vor, der technologielastige Nasdaq 100 gewann 2,32 Prozent auf 6289,85 Punkte.

Anfang kommender Woche reist eine US-Handelsdelegation nach Peking. Die Beeinträchtigungen der Finanzmärkte und der Realwirtschaft der beiden weltgrößten Volkswirtschaft durch den Konflikt könnte die Chancen für eine Einigung verbessern, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Am US-Arbeitsmarkt fielen im Dezember Stellenaufbau und das Lohnwachstum höher aus als erwartet. Diese Zahlen untermauerten die Einschätzung der Fed, dass die Zinsen weiter steigen müssen, sagte Analyst Joe Manimbo vom Finanzdienstleister Western Union Business Solutions.

Apple waren nach dem jüngsten Kursrutsch gefragt und legte 1,7 Prozent zu. Am Donnerstag hatten die Papiere knapp zehn Prozent eingebüßt, nachdem der Konzern seine Umsatzerwartungen für das abgelaufene Quartal verfehlt hatte.

Zu den Favoriten gehörten auch Novavax mit einem Kursplus von rund zehn Prozent. Die Pharmafirma profitierte von positiven Testergebnissen für eine Grippe-Impfstoff.

Für eine positive Stimmung am US-Markt sorgen auch technische Daten. Der „Bull & Bear“-Index von der Bank of America/Merrill Lynch mit einem Stand minus 1,8 Punkten. Dieser extreme Pessimismus der Anleger sei ein Kaufsignal für Aktien, schreiben die Experten der US-Investmentbank.

Zuletzt habe der Index im Juni 2016 einen solchen Fingerzeig geliefert. In den darauffolgenden sechs Monaten hatten Dax und Euro Stoxx50 sowie die US-Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 bis zu 19 Prozent zugelegt. Und die US-Wirtschaft wächst ungebremst weiter: Im Dezember sind weit mehr Jobs entstanden als erwartet. Die Regierung in Washington meldete am Freitag 312.000 neue Stellen.

Das ist das größte Plus seit Februar 2018. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit 177.000 gerechnet. Zugleich wurde der Wert für November um 21.000 auf 176.000 nach oben korrigiert.

Die getrennt ermittelte Erwerbslosenquote stieg auf 3,9 von 3,7 Prozent. Dies entspricht dennoch de facto der von der Notenbank Federal Reserve angestrebten Vollbeschäftigung.

Die Fed hebt angesichts des Wirtschaftsbooms in den USA derzeit ihren Leitzins stufenweise an. Zuletzt wurde er im Dezember auf die Spanne von 2,25 bis 2,5 Prozent erhöht. Dieses Jahr könnten die Währungshüter zwei Erhöhungen folgen lassen. Viele Investoren setzen jedoch darauf, dass die Zentralbank stillhalten wird, um den Aufschwung nicht zu gefährden. 

Wenig Auswirkungen auf den Markt hatte die Aussagen von Loretta Mester, Präsidentin der US-Notenbank von Cleveland. Gegenüber dem Fernsehsender CNBC sagte sie, „dass die Fed die geplanten Zinserhöhungen stoppen könnte, falls die Inflation nicht steigen sollte“. Die US-Wirtschaft sei in einer guten Verfassung. Mester war im vergangenen Jahr bei Zinsentscheidungen der Fed stimmberechtigt, nicht aber in diesem Jahr.

Für Republikaner Donald Trump steht auch fest, wer für die Turbulenzen an den US-Finanzmärkten verantwortlich ist: Es sind die Demokraten, schrieb der US-Präsident in seinem allmorgendlichen Twitter-Kommentare.

Mit Material von Reuters und dpa.D

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