
Einen Tag nach dem Einläuten der Zinswende haben die US-Börsen eine Verschnaufpause eingelegt. Der Dow-Jones-Index tritt am Donnerstag bei 34.080 Punkten auf der Stelle, der S&P 500 notiert 0,2 Prozent höher bei 4367 Punkten. Die Technologiebörse Nasdaq liegt 0,4 Prozent im Plus bei 13.487 Punkten.
Am Mittwoch hatten sie kräftig zugelegt, nachdem die Notenbank wie erwartet den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation um einen Viertel Punkt auf die neue Zielspanne von 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben hatte. Zudem signalisierte die Fed einen aggressiveren Zinserhöhungszyklus, als es viele Experten erwartet hatten.
„Es gibt viele Dinge in der Fed-Erklärung, die diese Erleichterung an den Aktienmärkten eigentlich hätten verhindern sollen, also denke ich, dass es in diesem Sinne etwas übertrieben war“, sagte Aktienstratege Philip Marey von der Rabobank.
Das Wichtigste für die Anleger seien aber momentan ohnehin die Verhandlungen zwischen Ukrainern und Russen. „Es bleibt abzuwarten, ob der Optimismus hinsichtlich eines möglichen Friedensschlusses übertrieben ist.“ Nach Angaben des Kreml laufen die Gespräche inmitten der Kämpfe auf Hochtouren, Darstellungen über deutliche Fortschritte seien aber nicht wahr.
Einzelwerte im Fokus
Finanzwerte: In der Hoffnung auf höhere Gewinne griffen Anleger erneut beim Kreditkarten-Anbieter American Express zu. Die Papiere zogen um 3,3 Prozent an. Bei einer strafferen Geldpolitik winken dem Sektor höhere Zinseinnahmen. Finanzwerte notierten insgesamt aber schwächer, die Papiere von Goldman Sachs sackten um 0,9 Prozent ab.
Warby Parker: Die Warby-Aktien brechen um drei Prozent ein, nachdem der Brilleneinzelhändler für 2022 einen Umsatz prognostiziert hatte, der hinter den Erwartungen zurückblieb. Für das letzte Quartal meldete Warby Parker einen bereinigten Verlust von acht Cent pro Aktie, ein Cent weniger als erwartet.
Williams-Sonoma: Williams-Sonoma verdiente im letzten Quartal bereinigte 5,42 US-Dollar je Aktie und übertraf damit die von Wall-Street-Analysten erwarteten 4,82 Dollar, obwohl die Einnahmen des Haushaltswarenhändlers leicht hinter den Schätzungen zurückblieben. Das Unternehmen sagte, es sei in der Lage gewesen, Herausforderungen in der Lieferkette sowie Material- und Arbeitskräftemangel zu bewältigen. Die Aktie von Williams-Sonoma steigt um 2,3 Prozent.
Occidental Petroleum: Berkshire Hathaway hat laut einer SEC-Anmeldung weitere 18,1 Millionen Aktien von Occidental gekauft. Damit beläuft sich die Beteiligung von Berkshire an dem Energieproduzenten auf 136,4 Millionen Aktien oder etwa 14,6 Prozent. Occidental-Aktien steigen um 6,8 Prozent.
Guess: Guess meldete einen bereinigten Quartalsgewinn von 1,14 US-Dollar pro Aktie, ein Cent unter den Schätzungen. Auch die Einnahmen des Bekleidungsherstellers blieben hinter den Prognosen zurück. Die Gewinnmargen waren jedoch besser als erwartet, und die Aktie steigt um 7,3 Prozent.