Fußballaktien Ballspiele an der Börse

Papiere von Fußballaktien sind spekulativ, das zeigt unter anderem die Börsenhistorie von Borussia Dortmund. Auch Anleger der neuen Anleihe von Schalke 04 liegen im Minus. Nun plant der britische Rekordmeister Manchester United den prominentesten Börsengang in den USA seit Facebook.

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Manchester-United-Fan Quelle: dpa

Der britische Fußball-Rekordmeister Manchester United plant, diesen Sommer an die New Yorker Börse zu gehen. Laut jetzt eingereichten Unterlagen will ManU bis zu 100 Millionen Dollar bei Anlegern einsammeln. Preisspanne je Aktie und der Tag des Börsengangs sind bisher nicht bekannt. ManU war schon einmal an der Börse und das außerordentlich erfolgreich. Wer 1991 die Aktie kaufte, konnte sich zwischenzeitlich über eine Verdreißigfachung des Kurses freuen. Wie kein anderer Club vermarktete ManU sich in den Neunziger Jahren extrem erfolgreich auf dem lukrativen asiatischen Markt. 2005 kaufte der Milliardär Malcolm Glazer mit seiner Familie den Club für 790 Millionen Pfund Sterling von der Börse weg. Bei den Fans ist die Familie, die den Club auch leitet, eher verhasst. Deshalb lässt sich ManU offenbar auch nicht erneut in London notieren.

Fußballklubs am Kapitalmarkt
Manchester United ist in Großbritannien, was der FC Bayern München in der Bundesliga ist. Im Vordergrund Stürmerstar Wayne Rooney Quelle: dapd
ManU gehört dem Milliardär Malcolm Glazer Quelle: dpa/picture-alliance
Fußballübertragung der Bezahlsenders Sky Quelle: dapd
Dortmund-Spieler Sebastian Kehl und Mats Hummels nach dem Sieg im DFB-Pokalfinales 2012 Quelle: REUTERS
In Dortmund wurde geklotzt: Mit dem Signal Iduna Stadion entstand im Revier das größte Fußballstadion Deutschlands. Es fasst 81.000 Besucher. In der Finanznot wurde es verkauft, zurückgemietet und schließlich wieder zurückgekauft - jedesmal, um Geld zu sparen Quelle: dpa
Borussia Dortmund: Kevin Groskreutz feiert sein Tor im DFB-Pokalfinale in Berlin Quelle: REUTERS
Auch der bei Dortmundfans verhasste Rivale Schalke 04 aus dem nahen Gelsenkirchen gönnte sich ein großes, teures Stadion. Die hohen Schulden des Vereins sollten neu strukturiert werden, um die Kreditkosten zu senken. Die Vereinsführung entschloss sich, 100 Millionen Euro von Anlegern einzusammeln. Allerdings nicht mittels Börsengang und der Ausgabe neuer Aktien. (Im Bild die Schalke-Spieler Jefferson Farfán und Klaas-Jan Huntelaar) Quelle: dpa

Hohe Schulden

Dass der neue Börsengang ähnlich erfolgreich wird, wie vor 20 Jahren, ist zweifelhaft. Denn mit den Einnahmen aus dem Börsengang sollen erst einmal die hohen Schulden des Clubs abgebaut werden. ManU belasten Verbindlichkeiten über gut 423 Millionen Pfund. Zudem wird Glazer über Mehrstimmrechte auch langfristig die Geschicke des Clubs bestimmen. Im Geschäftsjahr 2011 (30. Juni) setzte Manchester United 331 Millionen Pfund um und erzielte dabei einen Gewinn von 13 Millionen Pfund. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres erzielte der Club einen Ertrag vor Steuern von 15,7 Millionen Pfund und einen Umsatz von 246 Millionen Pfund.

Schwarze-gelbe Emission, der BVB auf dem Parkett

Lange Zeit sah es so aus, als würde sich die Borussia Dortmund KG auf Aktien nahtlos in die Reihe hochgejubelter Möchtegern-Börsenstars einreihen, die rund um die Jahrtausendwende zu völlig überzogenen Preisen an die Börse gekommen waren und danach gnadenlos abstürzten. Für 11,00 Euro hatten Deutsche Bank, WGZ Bank, Dresdner Kleinwort, die WestLB und die beiden Dortmunder Lokalbanken Sparkasse und Volksbank Deutschlands  erste und bislang einzige Fußballaktie unter die Anleger gebracht.

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