Krisenbank Monte dei Paschi erwartet bis 2022 Verluste

Im ersten Halbjahr hat die italienische Krisenbank einen Fehlbetrag von über eine Milliarde Euro ausgewiesen. Der Berg an faulen Krediten ist nicht ihr einziges Problem.

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Das italienische Finanzinstitut ist die älteste Bank der Welt. Quelle: Reuters

Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi di Siena steckt in den roten Zahlen fest. Das Geldhaus werde bis einschließlich 2022 Verluste schreiben, teilte Monte dei Paschi am Mittwoch mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Institut wegen Belastungen aus der Coronakrise und Rechtsstreitigkeiten einen Fehlbetrag von 1,1 Milliarden Euro für das erste Halbjahr ausgewiesen.

Die italienische Regierung hatte die älteste Bank der Welt 2017 mit einem acht Milliarden Euro schweren Rettungspaket vor dem Zusammenbruch bewahrt. Der Staat hält derzeit einen Anteil von 68 Prozent. Bis Ende 2021 muss Monte dei Paschi nach den Vorgaben der EU wieder privatisiert werden. Um die Bank aufzuhübschen, will die italienische Regierung sie mit einem komplexen Geschäft von faulen Krediten im Volumen von acht Milliarden Euro befreien. Die Europäische Zentralbank (EZB) fordert eine Erhöhung des Kapitalpolsters, bevor sie grünes Licht gibt.

Der Berg an faulen Krediten ist aber nicht das einzige Problem von Monte dei Paschi. Sie ist zudem in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die Kläger fordern zehn Milliarden Euro. Allein der frühere Großaktionär Fondazione Monte dei Paschi Siena hat die Bank auf 3,8 Milliarden Euro verklagt. In seinem Halbjahresbericht zeigte sich das Institut zuversichtlich, dass die meisten Forderungen abgewiesen werden. Bis Ende des Jahres will die Bank eine neue Strategie vorstellen.

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