Tipps und Empfehlungen überall
Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft, an die die deutsche Börsenaufsicht BaFin die Ergebnisse ihrer Untersuchung im De-Beira-Verfahren abgegeben hatte, untersucht neben den „Focus“-Tipps auch Empfehlungen in den Börsenbriefen „Bullvestor“, „Rohstoffraketen“, „Goldinvest“, „Börsenspion“ und „Der Aktieninvestor“. Auf der Zeugenliste der Ermittler finden sich, neben einer Mitarbeiterin Geraths und zwei Frankfurter Börsenmaklern, vor allem Börsenbrief-Herausgeber, darunter auch der vom Landgericht Berlin Mitte April wegen Marktmanipulation zu einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung verurteilte Markus Frick.
Kurstreiberei bestritten
Geraths bestritt gegenüber der WirtschaftsWoche, dass er den Kurs getrieben habe. Er habe einen PR-Auftrag von De Beira gehabt, zu dessen Erfüllung er eben auch mit Börsenmedien geredet habe. Die Aktie sei aber aufgrund von Nachrichten, die das Unternehmen lancierte, gestiegen. Diese seien auch bei der US-Aufsicht SEC eingereicht worden. Tatsächlich meldete De Beira zwischen Mai und Oktober 2006 die Unterzeichnung diverser Absichtserklärungen zur Übernahme von Gold- und Kupferprojekten in Peru, Ecuador und Kolumbien. Alle diese Projekte wurden später wieder einkassiert.
Profit ist unklar
Ob und wie die drei Beschuldigten vom Aufstieg und Fall der Aktie tatsächlich profitiert haben, ist noch unklar. Vonseiten der Ermittler ist von einem Depot in der Schweiz die Rede, aus dem Mawji und Geraths Aktien für 47 Millionen Euro abverkauft hätten. Um einen möglichen Gewinn zu berechnen, müssten die Fahnder die Einstiegskurse kennen. Leicht ist das nicht, zumal Explorer-Aktien nahezu beliebig vermehrbar sind und nicht nur verkauft, sondern an Dienstleister auch gratis abgegeben werden können.