Leasingfirma Bafin startet mit Sonderprüfung bei Grenke

Der Investor Fraser Perring hat dem Leasinganbieter Geldwäsche und Bilanzfälschung vorgeworfen. Die Finanzaufsicht begann am Montag mit der Untersuchung.

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Der MDax-Konzern will mit den Behörden kooperieren. Quelle: dpa

Die Finanzaufsicht hat eine Sonderprüfung bei der Leasingfirma Grenke gestartet. Die Beratungsgesellschaft Mazars habe im Auftrag der Bafin die Untersuchung aufgenommen, teilte Grenke am Montag mit. Die Behörde bestätigte das.

„Wir haben von Anfang an volle Transparenz und selbstverständlich umfassende Kooperation mit den Aufsichtsbehörden zugesagt“, sagte Grenke-Chefin Antje Leminsky. Es sei im Interesse aller, die Vorwürfe des britischen Investors Fraser Perring aus der Welt zu schaffen.

Perring wirft dem Konzern aus Baden-Baden in einem umfassenden Report unter anderem Betrug, Geldwäsche und Bilanzfälschung vor. Grenke wehrt sich gegen die Behauptungen des Investors, der als sogenannter Leerverkäufer auf einen Kursverfall der Aktien wettet.

Der Konzern hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton für eine Sonderprüfung engagiert. Die Prüfer sollen sich das Franchisegeschäft des Unternehmens genauer anschauen. Unter anderem werde die Marktüblichkeit der Bewertungen der Franchisefirmen, die Vorteilhaftigkeit für Grenke und die Validierung der Kaufverträge untersucht.

Die Titel haben sich seit Beginn der Attacke von Perring vor knapp zweit Wochen nicht erholt, sie kosteten am Montag mit rund 31 Euro noch immer nur halb so viel wie vor der Veröffentlichung der Vorwürfe.

Die Bafin hat bereits angekündigt, wegen des Bilanzskandals beim Zahlungsabwickler Wirecard ganz genau bei Grenke hinzuschauen. Der Finanzaufsicht wird vorgeworfen, bei der Prüfung von Wirecard versagt zu haben und die Bilanzfälschungen, die zur Insolvenz geführt haben, nicht früher erkannt zu haben.

Bei Grenke liegt der Fall anders. Während die Bafin bei Wirecard nur Kontrolle über die Wirecard Bank hatte, steht Grenke voll unter der Aufsicht der Bonner Behörde.

Grenke verdient sein Geld vor allem mit dem Verleih von IT und anderen Technologieprodukten an kleine und mittelgroße Firmen sowie mit verwandten Dienstleistungen. Zum Kerngeschäft des MDax-Konzerns gehört es, neue Regionen mit Franchisenehmern aufzubauen und diesen die neuen Unternehmen nach einigen Jahren abzukaufen..

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