Luxusaktien So holen sich Anleger Luxus ins Depot

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Ferragamo, Tod's, Swatch

Der Schweizer Uhrenhersteller profitierte zuletzt vor allem von steigenden Exportzahlen in der Branche. Quelle: dpa

Ferragamo

Die Ferragamo-Aktie feierte bisher einen Erfolg nach dem nächsten. Gerade einmal etwas mehr als zwei Jahre börsennotiert, hat das Papier allein seit Anfang des Jahres ihren Wert um mehr als 50 Prozent gesteigert. Mit dem Geld kann der Schuhhersteller wie geplant neue Boutiquen eröffnen, zuletzt kamen Läden in Vietnam hinzu. Wie rentabel die Investitionen eingesetzt werden, sehen Anleger an der vergleichsweise hohen Eigenkapitalrendite. Investoren, die am hohen Wachstum des Schuhherstellers teilhaben wollen, müssen allerdings tief in die Tasche greifen. Mit dem Vierzigfachen des Jahresgewinns ist die Aktie schon sehr hoch bewertet – bisher hat sie die hohe Bewertung allerdings auch gerechtfertigt. Dennoch werden Analysten langsam skeptisch, wie lange dieser Aufstieg noch anhalten kann. Anleger, die kaufen wollen, kommen möglicherweise schon zu spät und haben den schönsten Teil der Party verpasst.

Tod‘s

Noch ein weiterer Schuhproduzent ließ Anlegerherzen in diesem Jahr höher schlagen. Tod’s ist bekannt für seine Schuhe mit den Gumminoppen. Und die kommen beim Kunden offenbar gut an, denn die Italiener haben bereits jetzt mehr Umsatz erzielt als im gesamten vergangenen Jahr und werden diesmal vermutlich erstmals die Milliardengrenze knacken. Auch den Gewinn je Aktie konnte Tod’s zur Freude der Aktionäre regelmäßig steigern. Günstig ist das Papier allerdings nicht, auch wenn die Aktie mit dem 26-fachen Gewinn deutlich günstiger ist als die des norditalienischen Nachbarn, Ferragamo.

Während der Wert der Aktie auf Jahressicht um satte 32 Prozent zugelegt hat, entwickelte sich der Kurs zuletzt verhalten. Schon seit dem Sommer sehen Anleger eine Seitwärtsbewegung, zuletzt kam es sogar zu einigen Verkäufen, das Papier verlor an Wert. Grund waren hauptsächlich Großverkäufe, unter anderem stieß Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ein Aktienpaket für 2,22 Millionen Euro ab. Auch die Analysten von Goldman Sachs sind skeptisch, sie sehen lediglich begrenztes Potenzial für steigende Margen. Für Anleger bietet der jüngste Abschwung allerdings eine günstige Einstiegsgelegenheit.

Swatch

Auch die Aktien des Schweizer Uhrenherstellers Swatch werden immer wieder zu den Luxusgüterpapieren gezählt. Gleiches gilt für die heimische Konkurrenz von Richemont oder Rolex, wobei letzterer allerdings nicht börsennotiert ist. Die Chinesen stehen nicht nur auf Louis Vuitton-Taschen, sie sind auch große Fans von Schweizer Uhrwerken. In den vergangenen Jahren nahmen die Uhrenexporte der Schweizer im Schnitt um 17 Prozent zu. Doch seit letztem Herbst hat die Nachfrage der Chinesen deutlich nachgelassen. Das erste Halbjahr dieses Jahres sah gegenüber dem Vorjahr düster aus, die Exporte aus der Schweiz nach China brachen um mehr als 18 Prozent ein. Ein Grund dafür ist der chinesische Kampf gegen Korruption. Großzügige Mitbringsel an Geschäftsfreunde sollen eingedämmt werden. Bisher brachten chinesische Beamte zu Verhandlungen gerne Schweizer Luxusuhren mit.

Swatch allerdings behauptet sich trotz der China-Delle. Im ersten Halbjahr konnte das Unternehmen seinen Gewinn noch einmal um 6,1 Prozent steigern. Für das zweite Halbjahr gab sich der Konzern optimistisch, die China-Delle in Kürze zu überwinden. Bisher bestätigen die Zahlen das, im September nahmen die Uhrenexporte aus der Schweiz vor allem aufgrund der Nachfrage aus Asien wieder zu. Auch Analysten geben sich zuversichtlich. Der Konzern sei vor allem im mittleren Marktsegment attraktiv und biete damit Zugang zur wachsenden Mittelschicht der Schwellenländer, schreibt Francesca Di Pasquantonio, Analystin der Deutschen Bank, in einer Studie. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 19 ist die Aktie vergleichsweise erschwinglich und damit eine Überlegung wert.

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