Musterdepots Kehrt die Inflation zurück?

Musterdepotstratege Georgios Kokologiannis beschäftigt sich mit den Aussichten von inflationsgesicherten US-Staatsanleihen. Nur ein wichtiger Punkt hält von einem Investment in solche Vehikel ab.

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Georgios Kokologiannis Quelle: Pablo Castagnola

Frankfurt Es ist eine der aktuellen Top-Empfehlungen von Goldman Sachs für das kommenden Jahr: Inflationsgesicherte US-Staatsanleihen erscheinen nach Einschätzung der Investmentbank derzeit besonders aussichtsreich. Solche speziellen Produkte sollen verlässlich vor Vermögensverlusten durch Inflation schützen. Denn je höher die Teuerungsraten, desto höher auch die Zinszahlungen dieser Anlagevehikel.

Anleger aus dem Euro-Raum können mit dem Kauf solcher Papiere sogar automatisch davon profitieren, wenn sich eine weitere Prognose der Goldman-Experten bewahrheiten sollte: Eine Fortsetzung der momentanen Dollar-Aufwertung. Die Strategen des Wall Street-Hauses rechnen mit einem weiteren Anstieg des Wechselkursen zum Euro. Der solide Zustand der US-Wirtschaft, eine weniger expansive Geldpolitik in den USA und wachsende politische Risiken in Europa sprächen für den Greenback.

In beiden Punkten stimme ich nicht ganz mit den Bankern überein. So können inflationsgeschützte Anleihen in der Theorie zwar eine interessante Depotbeimischung sein. Was mich in der Praxis aber vor einem Engagement besonders abhält, ist ein gewisses Misstrauen gegenüber der Verlässlichkeit offiziell ermittelter und publizierter Inflationsmesszahlen, an die die Zinskupons gekoppelt sind.

Bei der Währungswette, die Goldman Sachs vorschlägt, teile ich die Auffassung der Fachleute nur auf kurze Sicht: Falls der US-Dollar im Verhältnis zur europäischen Gemeinschaftswährung tatsächlich weiter aufwertet, wird sich diese Entwicklung im Jahresverlauf vermutlich wieder umkehren - spätestens, wenn die Europäische Zentralbank den Einstieg in den Ausstieg aus ihrem Anleihekaufprogramm signalisiert.


Investoren hoffen auf Trumps Wirtschaftspolitik

Die aktuelle Woche ist für die Industriemetalle sehr freundlich gestartet. Kupfer erreichte am Montag im frühen Handel in London ein Eineinhalbjahres-Hoch. Blei verzeichnete das höchste Preisniveau seit fünf Jahren und Zink kletterte auf ein Neun-Jahre-Hoch. Die Experten verbinden diesen markanten Preisanstieg mit einer Hoffnung der Marktteilnehmer auf ein weiteres Wachstum des chinesischen Immobilienmarktes.

Darüber hinaus hält die chinesische Regierung an den geplanten massiven Infrastrukturprojekten fest, welche eine stabile Nachfrage nach Industriemetallen aus dem Reich der Mitte implizieren. Dazu gehen immer mehr Investoren davon aus, dass eine expansive Wirtschaftspolitik von Donald Trump einen Investitionsschub in den USA auslösen kann.

Diese Meinung wird von der aktuellen Umfrage des ifo-Instituts unter den deutschen Wirtschaftsprofessoren bestätigt. In unserem Musterdepot befinden sich Aktien von zwei Rohstoffgiganten – Anglo American und BHP Billiton, die von den steigenden Industriemetallpreisen profitieren. In den letzten Monaten gehören die beiden Titel zu den absoluten Performance-Spitzenreitern.


Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien

Wir investieren im Privatbankdepot unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien der Themengebiete Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) – auch ESG-Ansatz genannt. Dazu erwerben wir je nach Börsenaussichten geeignete Wertpapiere und achten dabei besonders auf eine breite Risikostreuung.

Das Portfolio wird aktiv gemanagt, gleichzeitig werden jedoch strategisch langfristige Positionen gehalten. Wir verfolgen die Umsetzung der „Politik der ruhigen Hand“. Es werden Fonds, ETFs und auch Einzeltitel gekauft, die unsere Kriterien erfüllen.

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