Singapur Die Ölpreise sind am Dienstag leicht gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 53,72 Dollar. Das waren zwölf Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Oktober sank ebenfalls um 12 Cent auf 47,95 Dollar.
Aktuell ist die Lage am Rohölmarkt stark durch die Nachfrageseite geprägt. Grund dafür sind die zahlreichen Hurrikans, die zurzeit in der Karibik und im Golf von Mexiko wüten. Wegen des Sturms Harvey war etwa ein Viertel der US-Raffineriekapazität ausgefallen, was die Nachfrage nach Rohöl stark verringert hat. Zurzeit laufen die Anlagen wieder schrittweise an, was den US-Ölpreis stützt.
Deutlich wird diese Entwicklung am Preisunterschied zwischen amerikanischem und europäischem Rohöl. Nordsee-Öl ist derzeit etwa fünf Dollar teurer als US-Erdöl, weil letzteres schwächer nachfragt wird. Der Preisunterschied ist derzeit so hoch wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Neben Nachfrageaspekten nennen Fachleute aber auch spekulative Ursachen. Die Rohstoffexperten der Commerzbank sehen den Preis für Nordsee-Öl als überhitzt an.