Rohstoffe Ölpreise sinken nach Fed-Beschlüssen

Die Leitzinsentscheidung der Fed schickt die Ölpreise auf Talfahrt. Dass die Geldpolitik tendenziell straff bleibt, sorgt für schlechte Stimmung.

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Ölpumpen auf einem Ölfeld bei Ponca City in Oklahoma (USA). Quelle: dpa

Singapur Die Ölpreise sind am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 64,38 US-Dollar. Das waren 67 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 71 Cent auf 57,87 Dollar.

Marktbeobachter erklärten den Preisrückgang am Ölmarkt mit der Geldpolitik in den USA. Am Vorabend hatte die US-Notenbank Fed zwar erstmals seit mehr als zehn Jahren den Leitzins gesenkt. Die Währungshüter stellten aber keine lange Serie weiterer Zinssenkungen in Aussicht.

Die Vorgehensweise der Fed wurde von Analysten als „zaghaft“ beschrieben und dämpfte an den Finanzmärkten die Hoffnung auf eine weitere Lockerung, um die amerikanische Wirtschaft noch stärker anzukurbeln. Dies habe seit Bekanntgabe der geldpolitischen Beschlüsse am Vorbabend die Ölpreise belastet, hieß es von Marktbeobachtern.

Eine eher straffe Geldpolitik wirkt tendenziell dämpfend auf die Ölpreise, weil sie das Wirtschaftswachstum und damit die Nachfrage nach Rohöl dämpfen kann. Außerdem wurde nach dem Fed-Beschluss der Dollar gestärkt, was das zumeist in Dollar gehandelte Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen weniger erschwinglich macht.

Die US-Geldpolitik überlagerte damit die Entwicklung der Ölreserven in den USA. Selbst ein überraschend starker Rückgang der Lagerbestände an Rohöl konnte den Ölpreisen keinen Auftrieb verleihen. Am Mittwochnachmittag hatte das US-Energieministerium gemeldet, dass die Reserven in der vergangenen Woche um 8,5 Millionen Barrel auf 436,5 Millionen Barrel geschrumpft waren. Erwartet wurde lediglich ein Rückgang um 2,8 Millionen Barrel.

Hier geht es zur Seite mit dem Brent-Preis, hier zum WTI-Kurs.

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