Frankfurt/New York Aus Angst vor einem Schuldenschnitt für Puerto Rico haben Anleger Anleihen des US-Außengebietes panikartig verkauft. Der Kurs des bis 2035 laufenden Papiers stürzte zeitweise um mehr als 30 Prozent ab.
Genährt wurden diese Spekulationen von Aussagen des US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte in einem CNN-Interview über Puerto Rico gesagt: „Sie schulden ihren Freunden an der Wall Street eine Menge Geld und wir müssen diese Schulden streichen.“ Mick Mulvaney, Etat-Chef des Präsidialamts, sagte zu den Äußerungen Trumps: „Ich würde das nicht wörtlich nehmen.“
Die Öffentliche Hand Puerto Ricos sitzt auf einem 120 Milliarden Dollar hohen Berg von Schulden und Pensionsverpflichtungen. Im Mai beantragte die Insel daher eine Art Insolvenz. Diesen Schritt konnte sie gemäß eines erst 2016 verabschiedeten Gesetzes („Promesa“) gehen. Puerto Rico kämpft außerdem mit den Folgen des verheerenden Wirbelsturms „Maria“, der die dortigen Strom- und Kommunikationssysteme lahmgelegt hat.