Die Aktien des Google-Rivalen Baidu sind beim Börsendebüt in Hongkong verhalten in den Handel gestartet. Der Kurs verharrte am Dienstag beim Ausgabepreis von 252 Hongkong-Dollar. Baidu - seit Jahren an der Wall Street notiert - nimmt mit der Zweitnotierung rund 3,1 Milliarden Dollar ein.
Baidu-Chef Robin Li bezeichnete die bei chinesischen Technologiefirmen immer beliebter werdende Zweitnotierung als „Heimkehr“. Im Gegensatz zu Baidu hatten bisher vor allem andere Technologiewerte deutliche Zuwächse beim Gang aufs Parkett verzeichnet. Der Kurs der Kurzvideoplattform Kuaishou Technology war Anfang Februar beispielsweise um 160 Prozent in die Höhe geschossen.
Händler und Experten werteten das Debüt als Zeichen für eine zunehmende Vorsicht, die sich an der Hongkonger Börse breitmache. Bei Aktienverkäufen wurden in diesem Jahr bislang 31,4 Milliarden Dollar eingesammelt - im Vorjahreszeitraum waren es 8,6 Milliarden.
Investoren fürchten nun, dass sich der Appetit der Anleger angesichts des großen Angebots abschwächt. Die Notierungen fänden kein Ende, sagte ein Fondsmanager.
Die Videoplattform Bilibili wird bei ihrer Zweitnotierung in Hongkong laut Insidern ebenfalls weniger Geld einsammeln als ursprünglich geplant. Bei Baidu könnte laut Aequitas-Analyst Ming Lu auch eine Rolle gespielt haben, dass Investoren an den Elektroauto-Plänen des Konzerns zweifelten.
