Da derartige Banksparpläne im Vergleich zu Bausparverträgen oder Rentenversicherungen einfach konstruiert sind und geringe Gebühren aufweisen, sind sie für Befürworter einer unkomplizierten Geldanlage gut geeignet. Einziger Haken: Auf die Zinserträge und den Bonus nach 25 Jahren muss der Sparer 25 Prozent Abgeltungssteuer an den Staat zahlen.
Dieses Problem lässt sich umgehen, wenn der Banksparplan beriestert wird. Dann entfällt diese Steuer auf die Zinserträge nämlich, dafür wird die Rente, die der Sparer am Ende bekommt, mit der normalen Einkommenssteuer belastet. Da sich die Beiträge zum Riester-Banksparplan allerdings wiederum von der Steuer absetzen lassen, sollten Anleger ausrechnen, ob sich der Sparplan mit oder ohne Riester in ihrem individuellen Fall mehr lohnt. An dieser Stelle muss das Anleger-Faultier zwar über seinen Schatten springen und etwas Zeit aufwenden. Sind die Würfel aber gefallen, darf entspannt vor sich hin gespart werden.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Auch der Anlage-Ratgeber der Stiftung Warentest kürt Riester-Banksparpläne zur „idealen Altersvorsorge für fast jeden“. Sie seien vor allem flexibel, kostengünstig und leicht zu verstehen. Dafür müssen Anleger eben akzeptieren, dass die Zinsen oft deutlich niedriger sind als bei einem Fondssparplan. Schwierig ist lediglich die Suche nach dem richtigen Sparplan. Da die Banken dafür nur geringe Gebühren kassieren können, werden die Angebote wenn überhaupt sehr passiv vermarktet. Viele Banken, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank, haben gar keine Riester-Banksparpläne im Portfolio. Fündig wird man dagegen bei einigen Sparkassen und Volksbanken oder der Ethikbank. Oft handelt es sich allerdings um regionale Angebote, viele werden dafür von ihrer Hausbank abweichen müssen.
Und wo bleibt die Rendite?
Stellt sich nur noch die Frage, was Faulpelze machen, die trotz ihrer Bequemlichkeit nicht auf Rendite verzichten wollen? Gerade bei lange angelegtem Geld führt für Nauhauser kein Weg an Aktien vorbei. „Die Risikoprämie am Aktienmarkt einfach komplett liegen zu lassen, kostet gerade bei langfristigen Anlagen Geld“, sagt der Finanzexperte. "Man kann das Wertschwankungsrisiko auch sehr einfach begrenzen, indem man die Anlage auf Aktienfonds und sichere Zinsprodukte so aufteilt, dass man sich damit noch wohlfühlt".
Viele Anleger denken zu Unrecht, dass sie auf jedes Auf und Ab an den Börsen sofort reagieren müssten. „Bei einem breit diversifizierten Aktienportfolio ist ‚Kaufen und Liegenlassen‘ die beste Anlagestrategie, und dazu auch noch die simpelste“, sagt Nauhauser. Die Auswahl einzelner Aktien sei wiederum aufwändiger, weshalb verschiedene Index-ETFs auf marktbreite Aktienindizes wie beispielsweise den MSCI World sowohl eine sehr gute als auch eine sehr bequeme Lösung sind.
Auch Stiftung Warentest rät Faulpelzen an der Börse zu Aktienindexfonds, die einen Index wie etwa den Dax oder den EuroStoxx nachbilden. „Wer die Chancen der Kapitalmärkte nutzen, aber sich nicht intensiv mit ihnen auseinandersetzen möchte, der fährt mit Aktienindexfonds am besten“. Sie seien relativ bequem und preiswert. Letzteres führt dazu, dass Berater sie nicht offensiv anpreisen. Wer also einen solchen Indexfonds haben möchte, muss die Initiative ergreifen.
Fazit: Mit etwas Vorbereitung und der richtigen Produktauswahl ist eine vernünftige Geldanlage nicht so stressig, wie viele Sparer denken.