Neobroker Der Zinskampf geht weiter: Scalable gibt jetzt 2,3 Prozent Zinsen

Jetzt gibt es auch beim Neobroker Scalable Zinsen. Quelle: Scalable Capital

Auch Scalable wirbt nun mit einem Zinsangebot um neue Kunden. Der Neobroker bietet sogar höhere Zinsen als der Konkurrent Trade Republic – aber es gibt einen Haken.

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Der Neobroker Scalable überrascht seine Kunden mit einem neuen Angebot: Ab Februar verzinst das Fintech die Einlagen der Kunden mit 2,3 Prozent, wie es am Donnerstag mitteilte. Die Zinsen gibt es für Einlagen, die nicht in Kapitalmarktprodukten wie Aktien oder ETFs investiert sind und sollen quartalsweise ausgeschüttet werden. Die Konditionen gelten sowohl für Neu- als auch Bestandskunden.

Erst vor wenigen Wochen hatte der Konkurrent und Marktführer Trade Republic mit einer Zinsofferte die Märkte überrascht. Seit Anfang Januar verzinst das Berliner Fintech die Einlagen von Kunden mit 2 Prozent. Scalable setzt mit dem neuen Angebot nun einen drauf und zahlt noch mehr Zinsen. Außerdem gilt es für Guthaben bis zu 100.000 Euro. Trade Republic verzinst nur Einlagen bis zu 50.000 Euro. Die Einlagen der Scalable-Kunden sind durch die Einlagensicherung gedeckt.

Doch es gibt einen Haken an der Scalable-Offerte: Anders als beim Mitbewerber ist es nicht kostenfrei. Um von den Zinszahlungen zu profitieren, müssen Kunden das Angebot „Prime+“ abschließen. Das kostet 4,99 Euro pro Monat und beinhaltet auch eine Trading-Flatrate – fürs Handeln mit Aktien und Co. müssen Anleger damit also keine zusätzlichen Gebühren zahlen. „Wir machen die „Prime+“ Mitgliedschaft so attraktiv, dass es quasi unverantwortlich ist, nicht Mitglied zu werden,“ propagiert Erik Podzuweit, Gründer und Co-Geschäftsführer von Scalable. Bislang lief das Abo Prime+ unter dem Namen „Prime Flex“.

Angriff der Fintechs auf die Banken

Scalable zahlt mit 2,3 Prozent nun so viel Zinsen wie kein anderer Anbieter. Unter den Banken ist die Consorsbank bislang Spitzenreiter beim Tagesgeld. Aktuell zahlt sie 2,1 Prozent pro Jahr – allerdings nur für Neukunden und befristet für sechs Monate. Auch bei anderen Instituten werden Bestandskunden mit deutlich niedrigeren Zinsen abgespeist. Oft bekommen sie nur um die 0,3 Prozent.

Die klassischen Banken können im Konditionskampf aktuell nicht mithalten, die Fintechs befeuern den Wettbewerb um Spareinlagen jetzt deutlich. Die alteingesessenen Institute müssen sich auch den Vorwurf gefallen lassen, dass sie die Vorteile der Zinswende nicht an ihre Kunden weitergeben. Denn mit dem Ende der ultralockeren Geldpolitik verdienen die Finanzinstitute wieder mehr Geld mit dem Einlagegeschäft. Zum Beispiel zahlt die EZB seit Januar einen Einlagezins in Höhe von 2,5 Prozent, wenn Banken Geld dort parken. Außerdem verdienen sie wieder mehr an Immobilienkrediten.

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