Tagesgeld oder Geld auf dem Girokonto eignet sich als Notfallreserve. Auch Anleihen unterliegen Kursschwankungen, sodass sie nicht jederzeit vorteilhaft verkauft werden können. Für die Barreserve gilt analog zu Anleihen: nicht für Zehntelprozentpünktchen mehr Zins ein höheres Risiko eingehen.
Nur seriöse Banken mit Sitz in der Europäischen Union, die in einen Einlagensicherungsfonds einzahlen, kommen infrage. Kracht das System, bietet auch die EU-Einlagensicherung keinen Komplettschutz; wer sehr viel Cash hat, sollte es auf mehrere Banken verteilen.
Gold wird in unserer Musterstrategie als Versicherung eingesetzt, nicht primär als Geldanlage. Denn es bietet vor allem Schutz vor Extremsituationen wie hoher Inflation, Währungsreformen, Aktiencrashs. Unter dem Eindruck des damals drohenden Systemzusammenbruchs empfahl die WirtschaftsWoche 2009 bis zu 25 Prozent Goldanteil im Depot.
Die Gefahr: Verflüchtigen sich solche elementaren Gefahren und steigen Wirtschaftswachstum und Zinsen wieder, kann Gold massiv an Wert verlieren und dann jahrzehntelang vor sich hindümpeln; dies war Anfang der Achtziger so. Auch seit 2012 fiel der Goldpreis in Euro 30 Prozent zurück, obwohl die Krisen in aller Welt weiter schwelen.
Trotzdem ist ein substanzieller Goldanteil im Depot sinnvoll, derzeit bis zu 20 Prozent. Gold sollten Anleger immer in Form von Münzen halten, nicht als Zertifikate: „Sie kaufen keine Schneeketten und legen sich eine Bescheinigung dafür, dass Sie welche besitzen, in den Kofferraum“, sagt Geldmanager Bolsmann, „Gold erfüllt seinen Zweck als Rettungsanker in der Krise nur, wenn Sie es physisch besitzen.“ Ob Anleger in einer chaotischen Krisensituation den ihnen auf dem Papier zugebilligten Gegenwert in Gold wirklich von den Emittenten der Papiere ausgeliefert bekämen, ist zweifelhaft.
Wie lege ich 15 000 Euro an?
Für kleinere Depots sind Fonds erste Wahl. Über sie kann auch mit weniger Geld auf ausreichend viele Einzeltitel gestreut werden. Indexfonds (ETFs) bilden einen Index 1:1 ab, etwa den Dax oder den weltweiten Aktienindex MSCI World.
Sie sind wesentlich günstiger als gemanagte Fonds, der Ausgabeaufschlag entfällt, die jährlichen Kosten liegen meist bei nur 0,15 bis 0,5 Prozent. Bei den von Investmentprofis aktiv gemanagten Fonds fällt schon beim Kauf eine Ausgabegebühr von bis zu fünf Prozent der Investition an; die laufenden Verwaltungskosten liegen bei rund 1,5 bis 2,0 Prozent.
Für den Anleihenteil können auch aktiv gemanagte Fonds eingesetzt werden, da deren Gebühren deutlich unter denen von Aktienfonds liegen. Im 50.000-Euro-Portfolio können Anleger die Aktienkomponente auch über Einzeltitel abdecken, zum Beispiel durch die acht folgenden Titel, alle von solide bilanzierenden und finanzierten Konzernen und aussichtsreich.