
Der US-Baumaschinenhersteller Caterpillar hat seinen Investoren einen gehörigen Schrecken eingejagt. „Wir erwarten für 2015 nur bescheidenes Wachstum“, heißt es im Ausblick des Unternehmens. Der Konzern geht davon aus, dass sein Umsatz 2015 von 55 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 50 Milliarden sinkt. „Wir stehen ohne Zweifel vor einem harten Jahr“, sagte Vorstandschef Doug Oberhelman.
Die schwache Weltwirtschaft und die niedrigen Rohstoffpreise, insbesondere für Öl, Kupfer, Kohle und Eisenerz, belasten die Geschäfte. Caterpillar stellt schweres Gerät wie Radlader oder Muldenkipper her und gilt wegen seiner weltweiten Präsenz als eine Art globaler Konjunkturindikator.
So groß ist Chinas Hunger nach Rohstoffen
Beim Aluminium entfallen 39,8 Prozent des weltweiten Verbrauchs auf China.
Auch bei Blei zählt China zu den größten Verbrauchern. 45,6 Prozent des Marktes beansprucht China für sich.
Lediglich den Rang als Spitzen-Erdölverbraucher überlässt China den USA, die einen Marktanteil von 10,7 Prozent einnehmen.
Bei Kupfer kommt der Verbrauch Chinas auf einen Marktanteil von 38 Prozent. Die USA landen mit deutlichem Abstand auf Rang 2. kurz vor Deutschland.
China zieht 39,3 Prozent des Nickelmarktes auf sich und lässt Japan und die USA weit hinter sich.
Das Reicht der Mitte ist der größte Importeur von Stahl. Die Hälfte des Weltmarkts entfällt auf China.
China ist der mit Abstand größte Verbraucher von Steinkohle. Das Land hat einen Weltmarktanteil von 51,4 Prozent an dem Energieträger. Die USA und Indien rangieren mit Abstand dahinter.
Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)/Deutsche Rohstoffagentur (DERA)
42,5 Prozent des Zinkmarkts vereinnahmt China für sich – weit mehr als die USA und Korea.
Beim Zinn kommt das Reich der Mitte auf einen Marktanteil von 41,0 Prozent. Damit liegt China deutlich vor Japan und den USA.
Denn nicht nur der Preis für Erdöl ist auf Talfahrt, auch andere Rohstoffe leiden. So ist beispielsweise in China zum ersten Mal seit 14 Jahren die Fördermenge von Kohle gesunken. Das Land produzierte in den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres 3,5 Milliarden Tonnen Kohle, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf den nationalen Kohleverband berichtete.
Das seien 2,1 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum 2013. Zurückzuführen sei die Entwicklung auch auf die veränderte Politik der Regierung, nach der künftig vermehrt auf sauberere Energien gesetzt und weniger fossile Brennstoffe genutzt werden sollen. Die Gewinne der großen chinesischen Kohleunternehmen seien in dieser Periode um 44 Prozent auf 110,5 Milliarden Yuan (15,8 Milliarden Euro) gefallen, berichtete Xinhua.
Die größten Rohstoffkonzerne der Welt
Anglo American
Das südafrikanisch-britische Unternehmen verdient sein Geld vor allem mit Industrie- und Edelmetallen, Diamanten - und Kohle. Der Konzern erreicht einen Börsenwert von 45,4 Milliarden Dollar. Zu dem Portfolio gehört etwa auch der Diamantenschürfer De Beers. Anglo American ist der größte Platinförderer der Welt.
Quelle: Bloomberg, Stand 10. Januar 2013.
Xstrata
Der Minenkonzern Xstrata ist der größte Zinkproduzent der Welt und will sich mit dem berühmt-berüchtigten Rohstoffhändler Glencore zusammenschließen. Xstrata hat an der Börse einen Wert von 55,1 Milliarden Dollar. Beide Unternehmen aus der Schweiz sind bereits eng verflochten. Glencore hält rund 34 Prozent an Xstrata.
Vale
Der brasilianische Rohstoffkonzern Vale kommt auf einen Börsenwert von 107,9 Milliarden US-Dollar. Das einstige Staatsunternehmen verzeichnete ein rasantes Wachstum und stieg zum weltweit größten Förderer von Eisenerz auf. Zudem betreibt Vale die weltgrößte Eisenerzmine in Brasilien. In der Ferr Carajas-Mine werden 110 Millionen Tonnen Erz pro Jahr gefördert. Der Grundstoff für die Stahlerzeugung wird über rund 900 Kilometer per Eisenbahn in den nächsten Hafen gefahren.
Rio Tinto
Der britisch-australische Gigant rangiert auf Platz zwei der Eisenerzförderer. Das Traditions-Unternehmen mit zwei Hauptsitzen, in London und Melbourne, kommt auf eine Börsenwert von 111,6 Milliarden Dollar. Zudem betreibt Rio Tinto wichtige Kupferminen, wie etwa in West Australien. Die Anglo-Australier übernahmen sich 2007 fast am Kauf des kanadischen Aluminiumkonzerns Alcan und wurden selbst Ziel eines Übernahmeversuchs durch den Konkurrenten BHP Billiton.
BHP Billiton
Ein echtes Schwergewicht an der Börse mit einer Marktkapitalisierung von 199,7 Milliarden Dollar ist der britisch-australische Gigant BHP Billiton. Das Unternehmen betreibt Eisenerz- und Kupferminen, erweitert aber auch sein Geschäft etwa auf Schiefergasressourcen in den USA.
Hinzu kommt, dass in den USA die Produktion von Erdgas stetig zunimmt und der Rohstoff entsprechend billiger wird. Gas ist für die Energieerzeugung also die günstigere Wahl. Das drückt den Kohlepreis weiter: In Europa kostete die Tonne im Jahr 2013 noch knapp 120 Dollar, derzeit sind es weniger als 60 Dollar. Beim Kohlekonzern Peabody geht man davon aus, dass die Nachfrage im Laufe des Jahres um weiter fünf bis sechs Prozent nachgeben wird.
Da Rohstoffe in Dollar abgerechnet werden, ist Kohle in Europa zwar wegen des schwachen Geschäfts vergleichsweise teuer, Firmen wie Caterpillar hilft das jedoch nicht. Auch die Aktienkurse großer Bergbaukonzerne wie Rio Tinto oder Glencore machen sich zusammen mit den Preisen für Energierohstoffe auf den Weg in den Keller.
De Rohstoffkonzern ExxonMobil ist jedoch überzeugt, dass Öl und Gas auch in 25 Jahren weltweit die wichtigsten Energieträger sein werden. Das schreibt das Unternehmen in einer Energieprognose bis zum Jahr 2040. Demnach nimmt der globale Energieverbrauch um etwa 35 Prozent zu, ausgehend vom Basisjahr 2010. Das lässt - wenn auch nicht für die CO2-Emissionen - zumindest für den Ölpreis hoffen.