Immobilien Citi warnt vor Bonds von Firma mit Verbindung zu Aggregate/Adler

Vivion habe Probleme, Zahlung von Aggregate zu erhalten. Citi empfiehlt ihren Kunden, die Anleihen unterzugewichten.

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Die Attacke der Leerverkäufer gegen Adler könnte es Aggregate laut Citi schwer machen, sich Mittel zu beschaffen, um seine Verbindlichkeiten gegenüber Vivion zu begleichen. Quelle: dpa

Anleihen der deutschen Immobiliengruppe Vivion Investments könnten im Zuge der Krise der Adler Group und ihres Großaktionärs Aggregate Holdings mit unter die Räder kommen. Davor warnt die Citigroup in einer Notiz, die am Dienstag an ihre Kunden ging.

Vivion könnte nämlich Probleme beim Eintreiben des Kaufpreises für eines prestigeträchtiges Projekt am Berliner Kurfürstendamm von Aggregate haben, schrieben die Bondhändler der Citi in der Notiz. Citi empfiehlt ihren Kunden die Anleihen von Vivion unterzugewichten. Derzeit handeln diese bei rund 98 Cent je Euro.

Vivion, gegründet vom israelischen Geschäftsmann Amir Dayan, geriet in der ersten Welle der Pandemie in Bedrängnis, weil es kurz davor in großem Stil Hotels gekauft hatte und eine Steuerprüfung gegen Dayan lief. Nach dem Verkauf des Berliner Projekts – früher als Ku’damm-Karree, heute als Fürst bekannt – an Aggregate erholten sich seine Bonds bis zum Sommer jedoch wieder.

Die Attacke der Leerverkäufer gegen Adler könnte es Aggregate laut Citi jedoch schwer machen, sich Mittel zu beschaffen, um seine Verbindlichkeiten gegenüber Vivion zu begleichen. Das könnte sich auf Vivion auswirken, da die Finanzierung der Transaktion sehr komplex und Aggregate versuchen könnte, sie neu auszuhandeln, so Citi-Analyst Karan Samtani.

Als Teil der im Juni 2021 abgeschlossenen Finanzierung in Höhe von 1 Milliarde Euro gehören Vivion noch 360 Millionen Euro an Anleihen, die mit dem Projekt besichert sind, sowie rund 200 Millionen Euro nachrangiger Anleihen von Aggregate. So steht es im Bericht zum dritten Quartal von Aggregate.

Ein Vivion-Sprecher erklärte per E-Mail, Vivion habe aufgrund zusätzlicher Sicherheiten kein direktes Engagement gegenüber dem Käufer. Zu diesen Sicherheiten gehörten unter anderem die Verpfändung von Anteilen an der Zweckgesellschaft Fürst und eine Hypothek auf das verkaufte Objekt. Das ausstehende Engagement sei mit Blick auf die Gesamtbilanz von Vivion „unbedeutend“.

Rund 20 Prozent der 700-Millionen-Euro-Anleihe von Vivion sind derzeit an Fonds ausgeliehen, die auf Kursrückgänge wetten – laut IHS Markit ist sie damit die am stärksten leerverkaufte europäische Ramschanleihe.

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