Immobilien Hamburg Commercial Bank: Spätfolgen für Shopping-Center-Immobilien

Einkaufszentren und Hotels gehören zu den Verlierern der Pandemie. Das Problem: In die Immobilien der Malls müsste gleichzeitig investiert werden.

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Die Kunden bleiben aus: Obwohl die Pandemie die Krise verschärft, muss investiert werden, um strukturelle Defizite zu beseitigen. Quelle: Bloomberg

Auf dem Immobilienmarkt hat die Pandemie die Probleme rund um Einkaufszentren nach Aussagen der Hamburg Commercial Bank (HCOB) verschärft. „Bei den Shopping-Centern werden wir auf Jahre nicht mehr die Mieten und die Verkaufspreise sehen, die wir vor der Krise hatten“, sagte Peter Axmann, HCOB-Leiter für Immobilienkunden, am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz.

Wie der Einzelhandel ohne Lebensmittel seien auch die Malls klare Corona-Verlierer. Bei den Einkaufszentren habe die Pandemie aber nur eine laufende Entwicklung beschleunigt.

„Die strukturellen Schwächen waren vorher schon erkennbar“, betonte er und verwies auf den Online-Handel und die Abkehr vieler Kunden vom früher beliebten Besuch einer Mall am Wochenende.

Schon vor der Pandemie habe in Einkaufszentren investiert werden müssen, nur um das Mietniveau zu halten. „Und inzwischen sind wir soweit, dass, obwohl investiert wird, die Miete nicht mehr gehalten werden kann.“

Die für ihr Schiffsgeschäft bekannte ehemalige HSH Nordbank verfügt über ein 9,5 Milliarden Euro schweres Immobilienkunden-Portfolio, in dem der Einzelhandel mit 28 Prozent die zweitgrößte Assetklasse nach Büros mit 36 Prozent ausmacht. Etwas mehr als die Hälfte dieses Einzelhandels sei aber „foodbasiert“ und problemlos, sagte Axmann.

Optimistischer ist die Lage bei den Hotelimmobilien

Auf die als Pandemie-Gewinner eingestuften Wohnimmobilien entfallen bei der privatisierten Landesbank demnach 19, auf die von Reisebeschränkungen gebeutelten Hotels acht Prozent. „Das ist nicht so viel, aber in echtem Geld eben doch 800 Millionen Euro.“

Wegen der Lockdowns sei der Hotelimmobilien-Markt der zweite große Verlierer der Pandemie nach dem Einzelhandel. „Es sind alle Hotels betroffen, ganz egal ob gut oder schlecht, egal ob alt oder neu, egal ob Ein-Stern, Budget-Hotel oder Fünf-Sterne-Hotel“, sagte Axmann.

Doch hier handele es sich nicht um eine strukturelle Krise. „Insofern sehen wir durchaus für die Zukunft der Hotel-Immobilien nicht so schwarz.“

HCOB zeigt sich kooperativer bei Hotels

Aus diesem Grunde zeige sich die HCOB bei Problemen, was Zins- und Tilgungszahlungen angehe, in der Hotellerie auch kooperativ. „Wir gucken mit dem Betreiber oder Investor zusammen, welche Regelung können wir finden, damit wir gemeinsam durch dieses Tal durchkommen“, sagte der Manager.

„Bei einem Einkaufszentrum wäre manchmal dann irgendwann die Frage, soll man noch gutes Geld schlechtem hinterherwerfen“, fügt er hinzu.

Mehr: Umbau zahlt sich aus - HCOB erwartet deutlich mehr Gewinn

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