Immobilien Kanadischer Investor Brookfield steht kurz vor Mehrheit an Alstria Office

Brookfield hat sich bereits über 40 Prozent am MDax-Konzern gesichert. Die Frist läuft noch bis Mitte Januar.

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Alstria hält rund 110 Büroimmobilien in deutschen Großstädten – im Wert von 4,7 Milliarden Euro. Quelle: dpa

Der kanadische Immobilien- und Infrastruktur-Investor Brookfield hat die angepeilte Mehrheit am Hamburger Bürovermieter Alstria Office schon vor Beginn des offiziellen Übernahmeangebots fast sicher. Brookfield Asset Management und seine Fonds hielten bereits 43,3 Prozent an Alstria, teilte der Bieter am Montag zu Beginn der Annahmefrist für die Alstria-Aktionäre mit.

Bei der Ankündigung der Übernahme Anfang November waren es erst zwölf Prozent. Die Aktien habe Brookfield zwischenzeitlich am Markt aufgekauft, sagte ein Sprecher. Die Übernahme kommt zustande, wenn sich die Kanadier bis zum 17. Januar mindestens 50 Prozent der Anteile sichern.

Brookfield bietet 19,50 Euro je Alstria-Aktie, insgesamt bis zu fünf Milliarden Euro. Allerdings wollen die Kanadier maximal 90 Prozent der Anteile, weil sie sonst Grunderwerbssteuer auf die Immobilien von Alstria zahlen müssten. An der Frankfurter Börse kosteten die Papiere am Montag 19,47 Euro. Vorstandschef Olivier Elamine und der Aufsichtsrat haben sich hinter die Pläne von Brookfield gestellt, Alstria von der Börse zu nehmen.

Die Büro-Branche sei aufgrund der veränderten Nachfrage im Wandel, sagte Elamine im November. „Es ist von großem Wert, mit einem erfahrenen Aktionär verankert zu sein, der sich längerfristig an die Gesellschaft bindet, als dies bei öffentlichem Kapital normalerweise möglich ist – insbesondere während einer Phase erheblicher Investitionen“, sagte Elamine, der nach dem Willen von Brookfield an Bord bleiben soll.

Die Aussichten für die Branche gelten als ungewiss: Viele Konzerne haben angekündigt, ihre Mitarbeiter angesichts der Erfahrungen in der Corona-Krise zumindest zeitweise zuhause arbeiten zu lassen und die Büro-Flächen zu reduzieren.

Alstria hält rund 110 Büroimmobilien in deutschen Großstädten – unter anderem in Hamburg, Frankfurt, Düsseldorf, Berlin und Stuttgart – im Wert von 4,7 Milliarden Euro. Brookfield verwaltet rund 650 Milliarden Dollar. In Deutschland ist der Investor seit Jahren aktiv.

Dem Unternehmen gehört das Quartier am Potsdamer Platz in Berlin, das Brookfield vor fast sechs Jahren für eine Milliardensumme gekauft hat, sowie das Stuttgarter SI-Centrum mit einem Hotel, einem Musical-Theater, Kinos und Restaurants.

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