Immobilien TLG einigt sich mit Investor – Keine frühere Hauptversammlung

Der Streit zwischen der Gewerbeimmobilienfirma TLG und dem Investor Amir Dayan findet ein Ende. Er beharrt nun nicht mehr auf einer außerordentlichen Hauptversammlung.

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TLG einigt sich mit Investor – Keine frühere Hauptversammlung Quelle: dpa

Frankfurt Entspannung im Machtkampf bei der Gewerbeimmobilienfirma TLG: Nach einer Verständigung mit TLG-Aufsichtsratschef Michael Zahn zieht der israelische Investor Amir Dayan seinen Antrag auf eine außerordentliche Hauptversammlung bei dem SDax-Konzern zurück, wie TLG Immobilien am Donnerstag mitteilte.

Ein seit Jahresanfang vakanter Posten im Kontrollgremium soll bald durch den Immobilienexperten Jon Lurie besetzt werden, den die von Dayan kontrollierte Ouram Holding vorgeschlagen hatte. Weitere Neu- und Nachbesetzungen im Aufsichtsrat sollen erst im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 21. Mai erfolgen.

Vergangene Woche hatten sich Dayan und Zahn noch gegenseitig mit Vorwürfen überzogen. Dayan forderte eine außerordentliche Hauptversammlung, auf der Zahn und zwei weitere Aufsichtsräte abgewählt und durch Ouram-Vertreter ersetzt werden sollten. Zahn warnte daraufhin die Aktionäre, der israelische Investor könnte de facto die Kontrolle übernehmen, ohne eine Übernahmeofferte für die milliardenschwere TLG zu unterbreiten.

Ein Ouram-Sprecher schoss zurück, Zahns Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage. Zahn, im Hauptberuf Chef des Wohnimmobilienkonzerns Deutsche Wohnen, wird dem neuen Aufsichtsrat nicht mehr angehören. Er hatte schon vor einiger Zeit angekündigt, keine neue Amtszeit anzustreben. Sein Mandat läuft mit der Hauptversammlung im Mai aus.

Seit langem wird immer wieder über ein Übernahmeangebot von Dayan für die TLG spekuliert, die an der Börse aktuell rund 2,7 Milliarden Euro wert ist. Der verschwiegene Investor war Anfang 2018 zum größten Anteilseigner von TLG aufgestiegen, die ihre Wurzeln in der ostdeutschen Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft (TLG) hat.

Dayan hatte zuletzt einen Anteil von 23,36 Prozent an TLG gemeldet. Zudem sicherte er sich im Dezember über Optionen weitere sechs Prozent an der Gewerbeimmobilienfirma. Würde Dayan die Schwelle von 30 Prozent überschreiten, müsste er nach dem Übernahmegesetz ein Pflichtangebot für TLG abgeben.

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