Quadratmetermieten und -preise Hier gibt es den meisten Wohnraum fürs Geld

Historischer und moderner Wohnraum an der Frankfurter Allee im Bezirk Friedrichshain, Berlin. Quelle: dpa

Wohnraum wird vielerorts immer knapper. Dadurch ist er für viele Menschen kaum noch bezahlbar geworden. Doch wer genau hinschaut, kann große regionale Unterschiede finden. Wo es günstig ist, verrät eine aktuelle Analyse.

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Viele Menschen ziehen für Arbeit oder Studium in die Großstadt. Doch wen es in eine Metropole verschlägt, der braucht auch eine Wohnung – und das ist angesichts der extremen Immobilienpreise gar nicht so einfach. Also wirklich in die City ziehen oder doch lieber ins Umland? Wo bekommen Mieter und Immobilienkäufer die meisten Quadratmeter für ihr Geld?

Genau damit hat sich ImmoScout24 in einer Analyse auseinandergesetzt. Das Portal hat anhand der Immobilienangebote aus der ersten Jahreshälfte 2021 in den sieben Metropolen Deutschlands untersucht, wie viel Wohnraum es für ein durchschnittliches Budget gibt. Angesetzt wurden 1500 Euro Kaltmiete für Mietwohnungen bzw. 400.000 Euro für ein Kaufobjekt. Um Eigentum und Mietwohnung vergleichen zu können, wurde bei der Kaufpreisspanne darauf geachtet, dass sich der Kaufpreis sich mit einer monatlichen Kreditrate von 1500 Euro finanzieren ließe.

Mit Abstand die kleinste Wohnung gibt es in München: Für 1500 Euro Kaltmiete springt gerade einmal eine 71 Quadratmeter-Wohnung heraus. Fast 20 Quadratmeter kleiner sind die Eigentumswohnungen: Hier gibt es für 400.000 Euro in München nämlich nur 52 Quadratmeter. Wer mehr Interesse an einem Einfamilienhaus hat, findet in der Preiskategorie im Stadtgebiet im Durchschnitt 109 Quadratmeter Wohnraum. Ein anderes Bild liefert das Münchener Umland: Der Wohnraum für die Mietwohnung beträgt 92 Quadratmeter, 74 Quadratmeter bei der Eigentumswohnung und 125 Quadratmeter für das Einfamilienhaus.

In Stuttgart hingegen sind die Unterschiede zwischen der Wohngröße im Stadtgebiet zu der im Umland eher gering: Die durchschnittliche Mietwohnung in Stuttgart für 1500 Euro ist 84 Quadratmeter groß, die im Umland 15 Quadratmeter größer. Die Eigentumswohnungen in der Stadt sind dagegen nur elf Quadratmeter kleiner als die durchschnittlich 90-Quadratmeter-Eigentumswohnungen im Speckgürtel. Ebenso ist das Verhältnis von Einfamilienhäusern: In der City gäbe es für 400.000 Euro 124 Quadratmeter, im Umland 135 Quadratmeter.

Wer in die Hauptstadt ziehen möchte, bekommt für die 1500 Euro Kaltmiete eine 87 Quadratmeterwohnung. Die Berliner Eigentumswohnung ist spürbar kleiner: 76 Quadratmeter. Für den gleichen Preis können Käufer allerdings auch rein rechnerisch 110 Quadratmeter eines Einfamilienhauses beziehen. Im Speckgürtel sind es sogar 146 Quadratmeter. Fast so groß wie das Einfamilienhaus in der Stadt ist die Mietwohnung im Umland von Berlin: 108 Quadratmeter bekommt man dort für 1500 Euro kalt. Die Eigentumswohnungen sind auch ein wenig größer mit 92 Quadratmetern.

Sehr ähnlich sind sich laut Untersuchung Frankfurt am Main und Hamburg. Im Schnitt gibt es in Frankfurt am Main für 1500 Euro Mietwohnungen von 83 Quadratmetern, in Hamburg sind es 85 Quadratmeter. Auch das Umland unterscheidet sich kaum (Frankfurt/Main: 106 Quadratmeter; Hamburg: 108 Quadratmeter). Ebenso vergleichbar sind die Städte beim Eigentum: In Frankfurt am Main bekommen Käufer für 400.000 Euro im Schnitt 71 Quadratmeter Eigentumswohnung, in Hamburg 73 Quadratmeter. Der Unterschied zwischen den Städten wird dafür im Umland größer. Die Eigentumswohnungen um Frankfurt am Main sind durchschnittlich 94 Quadratmeter groß, im Hamburger Umland sogar 99 Quadratmeter. Auch bei den Einfamilienhäusern werden die Differenzen deutlich: in Frankfurt am Main 117 Quadratmeter, im Umland 148 Quadratmeter, in Hamburg 109 Quadratmeter und im Umland 135 Quadratmeter. Während das Angebot an Einfamilienhäusern in und um Frankfurt am Main gleich groß ist, ist es in Hamburger Umland im Vergleich zum Stadtgebiet zehnmal so groß.

Gerade im Hinblick auf das Angebot sticht Köln im Metropolenvergleich hervor, denn hier gibt es im Umland sowohl mehr Einfamilienhäuser also auch Eigentums- und Mietwohnungen im Vergleich zur Stadt. Auch der Wohnraum ist ungefähr 20 Quadratmeter größer als im Stadtgebiet: Bei Mietwohnungen in Köln erhält man durchschnittlich 93 Quadratmeter, im Umland 110 Quadratmeter. In Köln selber bekommt der Durchschnittskäufer im Schnitt 81 Quadratmeter Eigentumswohnung, während die im Speckgürtel 101 Quadratmeter bieten. Für den Kaufpreis von 400.000 Euro gibt es in Köln rein rechnerisch ein Einfamilienhaus mit der Größe von 117 Quadratmetern und im Umland mit 135 Quadratmetern.

Den meisten Wohnraum fürs Geld gibt es im Metropolen-Vergleich in Düsseldorf: Für das angesetzte Budget kann eine 98 Quadratmeterwohnung angemietet oder 83 Quadratmeter Eigentum gekauft werden. Rein rechnerisch gibt es für 400.000 Euro 125 Quadratmeter Einfamilienhaus. Ähnlich viele Quadratmeter sind im Umland drin: Für 1500 Kaltmiete gibt es hier 123 Quadratmeter und für 400.000 Kaufpreis eine 122-Quadratmeter-Eigentumswohnung. Das Einfamilienhaus im Düsseldorfer Umland kann für den Kaufpreis mit einer Größe von 166 Quadratmetern keine andere Metropole überbieten.

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Damit zeigt sich, dass der Wohnraum bei Mietwohnungen größer ist als bei Eigentumswohnungen. Allerdings erhält man im Umland deutlich mehr Wohnraum für sein Geld. Dann dürfen aber nicht die Kosten fürs Pendeln in die Stadt vergessen werden.

Mehr zum Thema: Der Bundesgerichtshof zwingt Eigentümer, Schrottimmobilien zu sanieren. Das könnte auch Folgen für Häuser mit deutlich weniger Sanierungsbedarf haben. Wohnungsbesitzer müssen häufiger mit Sonderumlagen, Mieter mit höheren Mieten rechnen.

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