Libor-Skandal Ex-Banker zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

Vier Ex-Händler der Bank Barclays sind zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie den Referenz-Zinssatz Libor manipuliert hatten. Sie waren bereits am Montag schuldig gesprochen worden.

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Im Libor-Prozess haben die Richter mehrjährige Haftstrafen gegen Ex-Mitarbeiter der Bank Barclays verhängt. Quelle: REUTERS

Wegen Manipulationen des Referenzzinssatzes Libor sind vier ehemalige Mitarbeiter der britischen Großbank Barclays zu Gefängnisstrafen von bis zu sechseinhalb Jahren verurteilt worden. Laut Urteil eines Londoner Gerichts verschafften sich die Händler zwischen 2005 und 2007 betrügerisch Vorteile, indem sie den Libor manipulierten. Dieser Zinssatz regelt die Kosten, zu denen sich Banken untereinander Geld leihen und beeinflusst weltweit Finanzgeschäfte in Billionen-Höhe.

Die Angeklagten hätten mit ihren betrügerischen Millionengeschäften einen Mangel an Integrität bewiesen, befand der Richter. Ein wichtiges Beweismittel der Ermittler der britischen Betrugsbehörde SFO (Serious Fraud Office) war in dem Prozess der E-Mail-Verkehr der Beteiligten gewesen. Den Schuldspruch hatte die Jury bereits vergangene Woche gefällt, das Strafmaß stand noch aus.

Der Skandal um manipulierte Zinssätze war 2011 ins Rollen gekommen, die Aufarbeitung läuft noch. Einer der Drahtzieher war vergangenen August zu 14 Jahren Haft verurteilt worden, die Strafe wurde später auf elf Jahre herabgesetzt.

Insgesamt hat das SFO bislang 13 Verdächtige angeklagt, gegen sieben Händler von Barclays und Deutscher Bank soll der Prozess in einem Jahr beginnen. Viele der weltweit mindestens 16 darin verwickelten Banken mussten bereits teure Vergleiche und Strafen zahlen.

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