Geldpolitik Türkische Notenbank überrascht mit Zinssenkung

Der Leitzins in der Türkei sinkt um einen Prozent. Die Änderung der türkischen Notenbank hat Folgen für die Landeswährung - sie fällt auf Rekordtief.

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Notenbankchef Sahap Kavcioglu ist Gegner einer straffen Geldpolitik. Quelle: Imago/Westend61

Die türkische Notenbank hat auch wegen der hohen Inflation ihren Leitzins überraschend gekappt. Der geldpolitische Schlüsselsatz sinke auf 18 von 19 Prozent, teilten die Währungshüter am Donnerstag mit. Eine Änderung der Geldpolitik sei nötig, hieß es.

Der Zinsbeschluss drückte die Währung des Landes auf ein Rekordtief. Die Teuerungsrate war im August angesichts steigender Lebensmittel- und Energiepreise auf 19,25 Prozent geklettert. Das ist das höchste Niveau seit mehr als zwei Jahren und liegt damit höher als der Leitzins.

Die Unabhängigkeit der Notenbank war zuletzt eine der Hauptsorgen von Investoren. Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist ein erklärter Zinsgegner und hat bereits die letzten drei Notenbank-Gouverneure aufgrund von Differenzen hinsichtlich der Geldpolitik vor die Tür gesetzt.

Mitte März hatte er überraschend Notenbankchef Naci Agbal entlassen und durch Sahap Kavcioglu ersetzt - einen erklärten Gegner einer straffen Geldpolitik.

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