Geldpolitik Wetten auf EZB-Zinssenkung nehmen wegen Coronavirus zu

Investoren sehen eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass die EZB ihren Leitzins weiter ins Minus senken wird. Grund ist das sich ausbreitende Coronavirus.

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Der Leitzins der Zentralbank könnte wegen der konjunkturellen Risiken weiter sinken. Quelle: dpa

Investoren am Geldmarkt spekulieren wegen des sich ausbreitenden Coronavirus immer mehr auf eine Zinssenkung der EZB. Inzwischen wird die Wahrscheinlichkeit auf 50 Prozent taxiert, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Juli ihren Einlagensatz noch tiefer in den negativen Bereich auf minus 0,6 Prozent senken wird, wie am Montag aus den Kursen hervorging.

Gegenwärtig liegt der Satz bei minus 0,5 Prozent. Das Minuszeichen bedeutet, dass Banken Strafzinsen zahlen müssen, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken. Mit den Negativzinsen will die EZB Banken dazu bewegen, mehr Kredite an die Wirtschaft auszureichen.

Vor einer Woche wurde die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt nach unten im Juli noch bei 35 Prozent gesehen. Die Investoren stützen ihre Erwartungen auf die Kursentwicklung von Finanzinstrumenten. Dabei haben sie die Futures auf den Interbanken-Zins Eonia im Blick.

Das sind Wetten auf den Stand des Satzes zur EZB-Zinssitzung. Im Eonia-Zins spiegelt sich wider, zu welchem Satz sich Banken untereinander über Nacht Geld ausleihen. Aus der Differenz zwischen dem gegenwärtigen Zins und den Futures leiten Experten Wahrscheinlichkeiten für Änderungen des Einlagensatzes durch die EZB ab.

Mehr: Coronavirus wirbelt Märkte durcheinander.

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