Ifo-Umfrage Exporterwartungen der Unternehmen sinken deutlich

Materialengpässe, teure Lieferketten und und gestörte Lieferketten belasten viele Exporteure. Doch während die Stimmung der Unternehmen sinkt, läuft es für die Exportwirtschaft weiter gut.

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Die Ausfuhren nach China sanken im Juli um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat auf 8,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Quelle: dpa

Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im August den zweiten Monat in Folge eingetrübt. Das entsprechende Barometer fiel um 6,5 auf 16,6 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag zu seiner monatlichen Unternehmensumfrage mitteilte. Das ist der schlechteste Wert seit einem halben Jahr. „Insgesamt läuft die deutsche Exportwirtschaft jedoch weiterhin sehr gut“, sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Einen deutlichen Dämpfer bei den Exporterwartungen musste die Elektroindustrie verkraften. „Es werden jedoch weiterhin steigende Auslandsumsätze erwartet, wenn auch weniger stark“, sagte Wohlrabe dazu.

Auch in der Nahrungsmittelindustrie werden die Aussichten nicht mehr so rosig eingeschätzt: Hier wird eher mit stagnierenden Umsätzen gerechnet. Gleiches gilt für die Möbelindustrie, wo die Euphorie der vergangenen drei Monate verflogen ist. „Die Automobilindustrie hingegen erwartet eine größere Dynamik beim Auslandsgeschäft“, sagte Wohlrabe. Auch in der Papierindustrie zeigen sich die Unternehmen wieder optimistischer.

Materialengpässe, teure Rohstoffe und gestörte Lieferketten belasten derzeit viele Exporteure. Auch im bislang so erfolgreichen China-Geschäft tun sich deshalb erste Risse auf: Die Ausfuhren dorthin sanken im Juli um 3,9 Prozent zum Vorjahresmonat auf 8,4 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Das war der erste Rückgang seit August 2020.

Im ersten Halbjahr 2021 waren die deutschen Ausfuhren nach China noch um 19 Prozent auf knapp 53 Milliarden Euro gewachsen. Einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zufolge berichten aktuell 73 Prozent der Betriebe von längeren Wartezeiten bei bestellten Rohstoffen, Waren und Vorprodukten. „So stellt die mangelhafte Versorgung der Automobilindustrie mit Halbleitern einen wichtigen Grund für den Rückstoß bei den Juli-Exporten ins Reich der Mitte dar“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier zu Reuters.

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