
Japans Exporte verzeichnen infolge der Coronavirus-Pandemie im April den stärksten Rückgang seit der globalen Finanzkrise 2009. Daten des Finanzministeriums (MOF) zeigten am Donnerstag einen Einbruch im Außenhandel um 21,9 Prozent im Jahresvergleich. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Einbruch von 22,7 Prozent gerechnet.
Die wirtschaftlichen Folgen des Virus-Ausbruchs treffen die weltweite Nachfrage. Den Hauptanteil trägt insbesondere der Rückgang bei den US-Exporten um 37,8 Prozent. Auch die Ausfuhren nach China, Japans größtem Handelspartner, gingen im vergangenen Monat um 4,1 Prozent im Jahresvergleich zurück. Lieferungen nach Asien, die mehr als die Hälfte der japanische Exporte ausmachen, sanken um 11,4 Prozent und die Ausfuhren in die Europäische Union fielen um 28,0 Prozent.
Japans Wirtschaft rutschte erstmals seit viereinhalb Jahren in die Rezession. Auch die BIP-Daten des ersten Quartals vom Montag unterstrichen die Auswirkungen des Virus-Ausbruchs auf den Handel. Analysten warnen vor einem noch düsteren Bild für das aktuelle Quartal, da sich dann erst der Konsumrückgang infolge der Ausgangsbeschränkungen und der Stilllegungen der Unternehmen in den Zahlen zeigen werde.