21-Jähriger in U-Haft Neusser war in Kontakt mit Wiener Terrorverdächtigem

Der in Neuss festgenommene 21-Jährige hatte einen unter Terrorverdacht stehenden Österreicher zu Gast, der zuvor festgenommen worden war. Konkrete Anschlagspläne des Neussers soll es nicht gegeben haben.

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Der österreichische Innenminister sagte, der Terrorverdächtige habe seine Sympathie gegenüber dem IS zu Protokoll gegeben. Quelle: AFP

Wien Ein 21-Jähriger aus Neuss hatte der Staatsanwaltschaft zufolge Kontakt zu einem Österreicher, der unter dem Verdacht der Planung eines Terroranschlags festgenommenen wurde. Der Neusser habe in einer Vernehmung eingeräumt, dass der Mann aus Österreich ihn Ende des vergangenen Jahres für zwei Wochen besucht habe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am Montag. Der Anlass des Besuches sei aber offen.

„Focus Online“ berichtete am Sonntag unter Berufung auf Justizkreise, der in Neuss Festgenommene solle einen Bombenanschlag auf Polizisten und Bundeswehrsoldaten geplant haben.

Bei der Durchsuchung der Wohnung des Neussers seien keine Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag gefunden worden, sagte der Sprecher weiter. Es seien auch keine Waffen und kein Sprengstoff entdeckt worden. Die Festnahme des Neussers erfolgte in der Nacht zum Sonntag durch Spezialeinsatzkräfte in Neuss. Er befindet sich nun in Untersuchungshaft.

Der am Freitag in Wien festgenommene Mann plante nach Angaben der österreichischen Behörden dort möglicherweise ein Attentat. Ausländische Geheimdienste hätten Hinweise auf einen etwaigen Anschlag im Januar geliefert. Der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zufolge handelt es sich bei ihm um einen 17-jährigen Österreicher mit albanischen Wurzeln.

Nach der Festnahme hat die österreichische Polizei weitere Wohnungen durchsucht. Es gebe aber keine Hinweise auf einen konkreten Anschlag, sagte Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka am Montag dem ORF-Hörfunk. Ein harmloser Tatverdächtiger sei er dennoch nicht. „Da steckt schon etwas dahinter, da gibt es ein Kommunikationsnetz, das überprüft wird.“

In Vernehmungen habe er zu Protokoll gegeben, dass er sich mit der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) beschäftige und diese unterstützt habe. „Zu konkreten, schon nachweisbaren Plänen, darf ich Ihnen heute noch nichts sagen, weil ja dahinter möglicherweise noch mehr steckt“, sagte Sobotka. Derzeit würden Telefonverbindungen ausgewertet und Kontakte überprüft.

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