Andrés Manuel López Obrador Linker Kandidat führt klar bei Präsidentschaftswahl in Mexiko

Erste Befragungen sehen López Obrador deutlich vorn. José Antonio Meade von der amtierenden Regierungspartei PRI gestand seine Niederlage bereits ein.

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Ein Unterstützer von Andrés Manuel López Obrador schwenkt eine Fahne des Präsidentschaftskandidaten. Quelle: Reuters

Mexiko-Stadt Der Links-Nationalist Andrés Manuel López Obrador liegt ersten Umfragen zufolge bei der Präsidentenwahl in Mexiko deutlich vorne. Demnach stimmten für den 64-Jährigen der Partei Morena bei der Wahl am Sonntag 49 Prozent der Wähler, wie die Wirtschaftszeitung „El Financiero“ nach Schließung der Wahllokale mitteilte.

PAN-Kandidat Ricardo Anaya kam demnach auf 27 Prozent, der Kandidat der amtierenden Regierungspartei PRI, José Antonio Meade, erreichte 22 Prozent. Meade gestand seine Niederlage ein und sagte, die Tendenzen seien nicht günstig.

Auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Mitofsky für den TV-Sender Televisa sah López Obrador in Führung. Er habe demnach zwischen 43 und 49 Prozent der Stimmen erreicht. Laut der Mitofsky-Umfrage lagen Anaya und Meade mit einem möglichen Ergebnis von 23,2 bis 27 Prozent und 22 bis 26 Prozent eng beieinander.

Rund 89 Millionen Menschen waren wahlberechtigt. Offizielle Angaben zur Wahlbeteiligung werden erst am Montag erwartet. Auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt konnte sich die Partei von López Obrador durchsetzen. Nach ersten Auszählungen wurde dort Claudia Sheinbaum zur neuen Bürgermeisterin gewählt. Sheinbaum ist die erste Frau, die in das Amt gewählt wurde.

Am Sonntag wurden in Mexiko darüber hinaus auch politische Posten in 30 von 32 Bundesstaaten neu bestimmt, darunter in der Hauptstadt Mexiko-Stadt. Zudem wurden in beiden Kongresskammern 500 Abgeordneten- und 128 Senatorenplätze neu besetzt und acht neue Gouverneure gewählt. Auf lokaler Ebene mussten rund 1600 Bürgermeister bestimmt werden.

Die Wahl verlief nach Angaben von Beobachtern ohne größere Zwischenfälle. „Was wir sehen, ist Harmonie und eine massenhafte Wahlbeteiligung“, sagte der Leiter der Wahlbeobachtung der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Leonel Fernández, am Nachmittag.

In manchen Sonder-Wahlzentren fehlten jedoch Berichten zufolge Stimmzettel. Das mexikanische TV zeigte Videos von Menschen, die vor den Wahllokalen warteten, weil die Stimmzettel ausgegangen waren. In den speziellen Wahlzentren konnten Mexikaner wählen, die am Tag der Abstimmung nicht in ihrem Stimmkreis waren.

Im ganzen Land waren mehr als 157.000 Wahlzentren geöffnet. Der Wahlkampf in Mexiko wurde von Gewalt gegen Politiker überschattet. In den vergangenen zehn Monaten wurden mehr als 120 Politiker umgebracht.

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